Die Weihnachtsgeschichte

Hier wurde die Weihnachtsgeschichte so erzählt, wie Maria sie ihrem halbwüchsigen Sohn Jesus erzählt hätte. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Bibel und weniger auf kirchlichen Traditionen (z.B. Jesu Geschwister).

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Maria,1: Maria als Mutter (1)
Jesus: Jesus (5 Jahre)

Zu Hause

(Maria,1, Jesus)

Jesus Mama, Mama, wo bist Du? (kommt auf die Bühne gelaufen)

Maria,1 Hier mein Sohn, was ist denn? (winkt ihren Sohn zu sich)

Jesus Ich habe mit Simon gespielt und heute durften wir nicht in sein Haus, weil seine Mama heute seine kleine Schwester geboren hat
. Simon hat mir dann auch erzählt, daß er auch in seinem Haus geboren ist.
Wo bin ich denn eigentlich geboren? Hier in unserem Haus, wie Jakobus mein kleiner Bruder?

Maria,1 Nein mein Junge (lächelt) , deine Geburt war etwas ganz besonderes.

Jesus (neugierig) Etwas besonderes? Warum denn?

Maria,1 Setzt dich zu mir, ich erzähl es dir.

Jesus (setzt sich neben Maria)

Maria,1 Damals, vor Deiner Geburt, befahl der Kaiser Augustus in Rom, daß sein ganzes Volk gezählt werden soll. Und zu diesem Volk gehörten auch wir hier in Israel. Und für diese Zählung mußten wir an den Geburtsort deines Vaters reisen, in die Stadt Bethlehem. Zu der Zeit warst Du schon in meinem Bauch und es war nicht mehr lange hin bis zu deiner Geburt.

Hirte,1: Hirte 1
Hirte,2: Hirte 2
Hirte,3: Hirte 3

Maria,2: Maria (schwanger)
Joseph: Joseph

Bei den Hirten

(Hirte,1, Hirte,2, Hirte,3, Maria,2, Joseph)

Die drei Hirten stehen zusammen.

Hirte,1 Puuhh, war das wieder ein Tag. Daß dieses eine blöde Schaf immer abhauen muß!

Hirte,2 Nun jammer 'mal nicht, es ist ja wieder da.
(guckt sich um) Meine elf sind auch noch da.

Hirte,3 Ich habe noch etwas Wein. Möchte einer was?

Hirte,2 Aber klar. Gib schon her.

Hirte,1 Das ist bestimmt schon dein fünfter Becher Wein. Meinst Du nicht, jetzt ist mal gut?

Hirte,2 Solange aus meinen elf Schafen keine zweiundzwanzig geworden sind, habe ich noch nicht genug. Zu Hause keift meine Frau, weil das Geld vorne und hinten nicht reicht, die Nachbarn schauen auf uns herab, weil wir nur Schafhirten sind. Was bleibt mir da noch außer einem Schluck Wein?

Hirte,3 Wir sind, was wir sind und das wird sich wohl nie ändern. Prost.

Hirte,2 Prost.

Maria,2 und Joseph treten auf die Bühne.
Hirte,3 Oh da kommt Besuch. Dabei wird es schon bald dunkel.

Hirte,1 (zu Hirte,2) Los tu den Wein weg.

Hirte,2 Wieso? Uns verachten doch sowieso alle. Tun wir lieber das Brot weg, damit wir nicht teilen müssen.

Joseph Guten Abend! Wir sind auf dem Weg nach Bethlehem. Können Sie uns sagen, wie weit es noch ist?

Hirte,1 Wenn sie sich beeilen, schaffen sie es noch vor dem Sonnenuntergang.

Hirte,3 (zeigt in eine Richtung) Immer in diese Richtung und wenn sie dort auf dem Hügel sind, können sie den Ort schon sehen.

Joseph Vielen Dank! Einen schönen Tag noch (geht mit Maria,2 ab)

Hirte,1 Die Armen. In Bethlehem ist doch in keiner Herberge mehr etwas frei.

Hirte,2 Was geht uns das! Ich habe meine eigenen Probleme

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(Maria,1, Jesus)

Maria,1 So war es dann auch. Als wir in Bethlehem ankamen, war es schon dunkel, aber alle Herbergen waren voll. Wir fanden nirgendwo einen Platz zum Übernachten.

Jesus Und wo habt ihr dann geschlafen? Im Freien?

Maria,1 Nein. Es ging so weiter ...

An der Herberge

Wirtin: Wirtin
Joshua: Joshua, Sohn der Wirtin

(Maria,2, Joseph, Wirtin, Joshua)

Maria,2 und Joseph stehen zusammen.

Maria,2 Ich versteh' das nicht. Jetzt waren wir schon bei zwei Herbergen, aber alles ist belegt. Ich bin müde. Dort in dem Haus ist noch Licht. Vielleicht können wir da unterkommen.

Joseph (klopft an der Tür)

Wirtin (öffnet) Ja, bitte?

Joseph Guten Abend. Meine Frau und ich suchen ein Quartier für die Nacht.

Wirtin Tut mir leid. Wir haben alle Zimmer belegt. Wir haben sogar schon einige unserer privaten Zimmer vermietet. Haben sie es in den anderen Herbergen schon versucht?

Joseph Haben wir. Sie waren unsere letzte Hoffnung. Aber wenn sie auch keinen Platz haben...

Wirtin Moment mal, ich hätte da vielleicht eine Idee. Wir haben noch einen Stall, hinten im Hof. Dort könnten sie ein paar Tage übernachten.
(dreht sich nach hinten und ruft ihren Sohn) Joshua, komm mal bitte.

Joshua Ja, Mama, was ist denn?

Wirtin Bring diese Leute bitte hinten in unseren Stall.

Joshua Mach ich, Mama! (er geht an Maria,2 vorbei und winkt ihnen, ihm zu folgen)

Maria,2 Vielen Dank, gute Frau. Gott segne sie!
\direct ">Maria,2 und Joseph folgen dem Jungen

Joshua Ich geb ihnen auch noch etwas frisches Stroh.

Maria,2 Das ist sehr nett von dir, mein Junge.

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(Maria,1, Jesus)

Maria,1 So hatten wir doch noch ein Quartier für die Nacht gefunden. Es war zwar dreckig und es stank, aber wir hatten sauberes Stroh und es wurde höchste Zeit. Kurz darauf wurdest Du geboren und du warst so ein süßes Baby.
Bald danach bekamen wir Besuch.

Der Engel

Engel: Engel

(Hirte,1, Hirte,2, Hirte,3, Engel, Maria,2, Joseph)

Zwei Hirten schlafen, Hirte,3 hält Wache. Der Engel tritt auf.

Hirte,3 (erschreckt) Was ist das denn, warum wird das denn plötzlich so hell? (schüttelt die anderen) Hey Jungs, wacht mal auf.

Hirte,1 und Hirte,2 werden wach.
Hirte,1 Was ist denn los?

Hirte,2 (erschreckt und angsterfüllt) Wer ist das denn?

Engel Ihr braucht euch nicht zu fürchten! Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude sein wird. Heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden; es ist der Messias, der Herr. An folgendem Zeichen werdet ihr das Kind erkennen: Es ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.

Weitere Engel kommen hinzu und stellen sich zu dem Engel
Alle Engel Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Frieden auf der Erde für die Menschen, auf denen sein Wohlgefallen ruht. (alle Engel verlassen die Bühne)

Hirte,3 Das gibt es doch gar nicht! Ich zittere immer noch.

Hirte,2 Echte Engel! Das habe ich doch nicht geträumt, oder? Habe ich doch zuviel getrunken?

Hirte,1 Ich glaube, du bist so nüchtern wie schon lange nicht mehr.
(an beide Kollegen gerichtet) Kommt, wir gehen nach Betlehem! Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und was Gott uns durch die Engel gesagt hat.

Hirte,2 Ja, und wir nehmen unser Brot als Geschenk mit.

Sie gehen eine Zeitlang
Hirte,3 Dahinten in dem Stall ist Licht.

Joseph (Schaut aus dem Stall heraus) Hallo. Können wir ihnen helfen?

Hirte,1 Wir suchen ein Kind. Ein Engel ist uns erschienen und hat gesagt, daß wir in einem Stall den Messias finden würden, in Windeln in einer Futterkrippe.

Die Hirten betreten den Stall
Joseph Dann kommen sie rein.

Hirte,3 Sie sind doch...

Joseph Richtig, sie hatten uns den Weg gezeigt.

Hirte,2 Und wir wollten unser Essen nicht mit ihnen teilen. Hier für sie und das Kind (reicht ihm das Brot)

Joseph Vielen Dank.

Hirte,1 Wie soll denn das Kind äh der Messias heißen?

Joseph Wir sollen ihn Jesus nennen.

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(Maria,1, Jesus)

Jesus Also bin ich in einem Stall geboren. Und die Hirten haben uns besucht.
Und was passierte dann?

Maria,1 Nach einigen Tagen, als wir mit den Angelegenheiten der Zählung fertig waren, gingen wir nach Jerusalem, um dich beschneiden zu lassen und um ein Reinigungsopfer darzubringen. Im Tempel war ein Mann mit dem Namen Simeon und eine Frau, die Hanna hieß, die haben sich unheimlich über deine Geburt gefreut.

Jesus Die haben sich über meine Geburt gefreut?

Maria,1 Ja, es haben sich auch noch mehr Leute über Deine Geburt gefreut. Aber da warst du schon fast zwei Jahre alt.

Die Weisen aus dem Morgenland

Kasper: 1. Weise (Kasper)
Melchior: 2. Weise (Melchior)
Balthasar: 3. Weise (Balthasar)
Nachbarin: Nachbarin

(Die drei Weisen, Maria,2, Nachbarin)

Nachbarin und Maria,2 treten auf

Nachbarin Hast Du schon gehört? Da sind vor ein paar Tagen weise Magier aus dem Morgenland nach Jerusalem gekommen und haben nach einem neugeborenen König gefragt.

Maria,2 Wie kommen die darauf?

Nachbarin Sie behaupten, sie hätten einen Stern gesehen.

Maria,2 (guckt nach oben) Guck mal, da oben, direkt über uns, ist ein wirklich außergewöhnlich heller Stern. Der ist sonst nicht da, glaube ich.

Nachbarin Ja, den habe ich auch schon gesehen und auch der alte Schlomo von nebenan hat ihn gesehen. Der abergläubische Narr behauptet, das wäre ein Zeichen des Gerichts und er sieht schon eine neue Sintflut kommen.

Maria,2 Aber es regnet doch gar nicht (lacht)
Ich muß rein, zu meinem Kleinen. Tschüß.
(Nachbarin geht, Maria,2 geht ins Haus.)

Die Weisen aus dem Morgenland kommen auf die Bühne.
Kasper Hier muß es sein. Der Stern ist direkt über uns.

Balthasar Das ist ja ein winziges Nest hier. Ich hätte jetzt eher gedacht, daß ein König in einer großen Stadt wie Jerusalem zu Welt kommt.

Kasper Der Stern hat uns aber eindeutig hierhin geführt. Irgendwie scheint er auch heller geworden zu sein.

Balthasar Trotzdem, was ist wenn wir uns irren? Hier gibt es doch nur Schafe, Kühe und besoffene Hirten. Wo soll hier ein König sein?

Melchior (etwas ärgerlich) Darüber haben wir doch nun oft genug diskutiert! Auch du hast den Stern schon in unserer Heimat gesehen und er hat uns eindeutig hierhin geführt. Außerdem haben die Priester in Jerusalem bestätigt, daß der König, den wir suchen, hier in Bethlehem geboren ist.

Balthasar Und wenn der König gar nicht mehr hier ist? Schließlich muß er schon fast zwei Jahre alt sein.

Kasper Aber der Stern ist doch da! Guck nach oben. Das ist der selbe Stern, dem wir seit Monaten folgen.

Balthasar (etwas beschwichtigend) Ja, ja ihr habt ja recht. Manchmal dauert mir das alles nur zu lange.

Kasper (zeigt auf das Haus, wo Maria,2 hineingegangen ist) Da ist es, ich bin mir ganz sicher. Nach so langer Suche haben wir ihn endlich gefunden. Wir sind am Ziel.

Sie gehen in das Haus hinein. Sie sehen den zweijährigen Jesus und knien vor ihm nieder.
Sie packen ihre Schätze aus und legen sie Jesus zu Füßen.

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(Maria,1, Jesus)

Jesus Wow. Sogar Könige haben sich über meine Geburt gefreut.

Maria,1 Ja und ich glaube, daß Gott noch etwas ganz besonderes mit dir vorhat. Aber jetzt geh ruhig wieder nach draußen spielen.