Trude: Trude, mit Hut und Perücke
Kirchbesucherin: Kirchbesucherin
Einleitung
(Peter, Trude)
Peter Ach, Ihr seid es.
Trude (betritt die Bühne) Hallo Peter
Peter Hallo Trude. Wie geht es Dir?
Trude Prima, ich freue mich auf das lange Wochenende.
Peter Langes Wochenende? Hast Du Urlaub?
Trude Ach Peter, es ist doch Pfingsten. Da habe ich den Montag auch noch frei und mache deshalb einen Ausflug ans Meer.
Peter Pfingsten, ach ja. Sag 'mal, was bedeutet Pfingsten eigentlich?
Trude Du stellst Fragen. Keine Ahnung. Dass der Montag halt auch frei ist, was weiß ich! So, jetzt muss ich aber los und packen. (ab)
Peter Tja, und was ist nun Pfingsten? (ab)
Kuriositäten rund ums Pfingstfest
(Peter)
Peter Ich habe einmal ein bißchen nachgeforscht. Da gibt es ja die seltsamsten Bräuche rund um Pfingsten.
(Pfingstbaum.JPG anzeigen) Einer davon ist das Pfingsbaumpflanzen, hauptsächlich in Niedersachsen. Das gibt es in vielen Variationen. Da werden meistens frisch geschlagene Birken, welche dann noch mit Bändern geschmückt sind, vor Haustüren befestigt oder sogar eingegraben.
In der Regel ist die Ausführung des Brauchtums mit dem Konsum von Alkohol und oftmals auch mit dem Singen ritualisierter Lieder verbunden.
Diese Brauch soll auf die Germanen zurückgehen, welche damit böse Geister vertreiben wollten. Na ja, wenn man genug trinkt, dann sieht man die ja vielleicht auch. Später haben diesen Brauch junge unverheiratete Männer weiter fortgeführt, um sich noch bei ebenfalls unverheirateten Jungfrauen vorzustellen. Das ist also so ähnlich wie der Maibaum hier im Rheinland.
Dann gibt es das Pfingstsingen (Pfingstsingen_2012.JPG anzeigen) . Dazu versammelten sich am Pfingstsamstag junge Männer und zogen mit Gesang durch die Orte, um Eier, Speck und sonstige Gaben wie Schnaps, Tabak und Geld zu bekommen. Am zweiten Feiertag kamen die dann wieder zusammen und haben das alles gegessen und getrunken. Und wenn andere Gruppen in ein fremdes Revier kamen, dann gab es wüste Schlägereien.
Dieses Pfingstsingen wurde wegen der Schlägereien schon mehrfach in der Vergangenheit schon mehrfach verboten, aber im Bergischen Land gibt es das heute immer noch und wird aber hauptsächlich von Männergesangsvereinen ausgeübt, die dann auch nicht mehr jung sind. Interessant ist auch, was direkt nach dem Gesang passiert:
Jedes Mal, wenn die Sänger eine Gabe erhalten hatten, bedankten sie sich mit: Me dunn uns och bedanke, on wolle uns nit mieh zanke. Gab es aber nichts, dann wurde gesungen: Dat Huus dat steht op Stippe, dä Deuvel sall et wippe. Das ist irgendwie wie Halloween in Mundart (Süßes oder Saures).
Dann gibt es den Pfingstochsen (Pfingstochse.jpg anzeigen) , wo früher der kräftigste Ochse durch den Ort geführt wurde. Manchmal wurde er dann auch zum Pfingstessen geschlachten. In Alt-Bayern und Österreich gibt es den Brauch, den, der am Pfingstsonntag am längsten, als Pfingstochsen zu bezeichnen und per Schubkarre durch den Ort zu fahren.
In der Pfalz ziehen in einigen Orten Kinder als „Pfingstquack“ mit geschmückten Handwagen durchs Dorf und bekommen für ihr Ständchen ebenfalls Eier, Speck oder Geld. Die Bezeichnung „Quack“ wird auf das lateinische quinquaginta 'fünfzig' zurückgeführt, die Entsprechung des griechischen pentekostē (Pfingsten).
Das ist zwar irgenwie interessant, aber scheint überhaupt nichts mit dem eigentlichen Pfingsten zu tun zu haben. 50, hm, und es hat etwas mit Kirche zu tun. Ich muss wohl 'mal an einer ganz anderen Stelle nachfragen. (ab)
Gespräch mit Kirchgängerin
(Peter, Kirchbesucherin)
Peter So, hier bin ich wohl richtig. Da ist ja eine Kirche. (spring Kirchbesucherin an) . Hallo, gehören Sie hier zu dieser Kirche?
Kirchbesucherin Ja. Was kann ich für Sie tun?
Peter Heute ich doch Pfingsten und ich würde gerne mehr darüber wissen, was Pfingsten eigentlich ist.
Kirchbesucherin Oh, zu Pfingsten denken wir an die Ausgießung des Heiligen Geistes.
Peter (guckt irriert) Bitte, und was heißt das?
Kirchbesucherin Ja, der Heilige Geist kam wie ein Sturm und es waren Zungen wie von Feuer auf den Köpfen der Jünger und sie sprachen in fremden Sprachen.
Peter Ich verstehe Sie leider nicht ... als würden Sie in einer fremden Sprache zu mir reden. Was hat es denn mit der 50 auf sich?
Kirchbesucherin 50? Wieso 50?
Peter Na ja, Pfingsten kommt doch vom griechischen Wort Pentecostal, was 50 bedeutet.
Kirchbesucherin Oh, das weiß ich jetzt gar nicht, wie das zusammenhängt. Aber es geht um Geisterfahrung, um Zungenrede, um Kraft und um Zeugnis vor Menschen!
Peter Äh, also Kraft verstehe ich, da habe ich schon einmal eine Löwenzahnsendung darüber gemacht. Kraft ist die Wirkung, die ein Objekt bewegt oder verformt.
Kirchbesucherin (hektisch) Also ich muss jetzt ... der Gottesdienst geht jetzt los. Vielleicht hören Sie sich das an oder reden mit dem Prediger, der kann Ihnen vielleicht Ihre Fragen beantworten (ab) .
Peter Hm, Kraft und es geht um Menschen. Vielleicht geht es hier um eine Kraft, die Menschen bewegt oder verändert. Da muss ich noch weiter drüber nachdenken. Und Ihr... (noch nicht abschalten) noch nicht abschalten! (ab)