Bibelstunde 2.Könige 2,1-18; Welche Bedeutung hat der Mantel des Elias? I. Wo taucht der Mantel überall auf bei Elia? - 1.Kön. 19,13; (scheint in diesem Zusammenhang unwichtig zu sein) (1)- 1.Kön. 19,19; Er beruft Elisa, indem er seinen Mantel über ihn wirft. (2)- 2.Kön. 2,8; Elia wickelt seinen Mantel zusammen und schlägt mit ihm auf den Jordan; darauf teilt sich dieser. (3)- 2.Kön. 2,13; Als Elia heimgeholt wird, entfällt ihm der Mantel. (4)- 2.Kön. 2,14; Elisa nimmt den Mantel des Elia und macht es wie Elia am Jordan, er wickelt den Mantel zusammen, schlägt mit ihm auf den Jordan und sagt: "Wo ist der Herr, der Gott Elias?", darauf teilt sich der Jordan. II. Bedeutung des Mantels Symbol für die Geistesfülle, die auf Elia ist: a) Bei (1) warf Elia den Mantel über Elisa, das ist vergleichbar mit unserer Bekehrung heute. Hebr. 12,2; Jesus ist Anfänger des Glaubens. Elisa wird von Gott durch Elia gerufen. Eph. 1,13; Wenn man gläubig wird, empfängt man den heiligen Geist. Den Mantel überwerfen bedeutet, daß Elisa den heiligen Geist jetzt empfangen hat. Das sieht man in 2.Kön.2,3; dort sagt Elisa zu den Prophetenjüngern, daß er schon weiß, daß Elia heute von ihm weggenommen wird; das kann ihm nur Gottes Geist mitgeteilt haben. Ferner diente Elisa dem Elia bis zu dieser Zeit (1.Kön.19,21) und das hätte er ohne Gottes Geist schwerlich gekonnt. Vielleicht ist dies hier Elisas erster Auftrag, und zwar daß er der Nachwelt von Elias Heimgang berichten soll. ("So wahr der Herr lebt, ich verlasse dich nicht!") b) Als sie an den Jordan kommen (2), führt Elia noch einmal vor, was Glauben bedeuten kann. Er wickelt seinen Mantel zusammen und schlägt damit aufs Wasser und das Wasser teilt sich. Er überwindet hier im Glauben, menschlich gesehen, ein unüberwindliches Hindernis. Der Mantel symbolisiert, daß er diesen Glauben nur durch Gottes Geist hat. Dies ist natürlich auch auf unser geistliches Leben übertragbar, daß uns der heilige Geist den Glauben gibt, um durch scheinbar ausweglose Situationen durchzukommen. Diese Geisterfülltheit und dieser Glaube rührt von seiner engen Beziehung zu Gott her. Diese enge Beziehung ist nur möglich, weil er dem Geist Gottes viel Raum in sich gegeben hat. Denn er hat immer nach Gottes Willen gefragt und Gottes Aufträge immer im Vertrauen auf Gott ausgeführt. Er verläßt sich ganz auf Gott. Diese Geisterfülltheit symbolisiert der Mantel. c) Nach dieser Lehrzeit wird es ernst, Elisas Lehrer wird von Elisa weggenommen werden. Jetzt wird er auf eigenen Füßen stehen müssen und größere Aufgaben vom Herrn anvertraut kriegen. Dies ist ein Glaubenswachstum. Kurz bevor Elia heimgeholt wird, fragt er nun Elisa, was er ihm geben soll. Jetzt passiert etwas, was für vergleichbar ist mit dem Gebot aus Eph.5,18; "werdet voll Geist". Elisa hat schon den heiligen Geist, aber er will von ihm noch mehr erfüllt werden, er will alle seine Lebens- bereiche unter der Herrschaft des Geistes wissen; er will nicht stehenbleiben, er will im Glauben wachsen. Er hat in seinem Zusammenleben mit Elia gesehen, wie das ist, wenn man so geisterfüllt und in so enger Gemeinschaft mit dem Herrn lebt. Elisa sieht Elias Heimholung und weiß, daß sein Gebet nun erhört wurde. Genauso können wir sicher sein, daß so ein Gebet von uns erhört wird. Elisa will jetzt diesen "doppelten Anteil des Geistes des Elias" in Empfang nehmen. Dies wird zum einen dadurch symbolisiert, daß er seine alten Kleider zerreißt (4). Er will den alten Menschen ganz ablegen, er sagt sich vom Alten, Schlechten los und setzt alle Hoffnung auf Gott und seinen Geist. In Kol.3,8.9; steht das wir alle Werke des Fleisches ablegen sollen, die noch in uns sind. Dies geht nur, indem wir auf Jesus verlassen, daß er uns durch seinen Geist verändert. Danach nimmt er Elias Mantel (3),(4), den dieser zurückgelassen hat. Dieses Nehmen des Mantels symbolisiert, daß Elisa dem Geist wirklich Raum geben will, daß er sein Gebet wirklich Ernst gemeint hat und jetzt anfangen will, in so einer engen Gemeinschaft mit Gott wie Elia zu leben. Der Geist zwingt nicht, er erfüllt uns nur so viel, wie wir ihm Raum geben. Wenn wir den Geist dämpfen (1.Thess. 5,19;) oder betrüben (Eph. 4,30;), das bedeutet, daß wir ihn einengen und nicht zum Zuge kommen lassen, dann haben wir "den Mantel liegengelassen", dann kann der Geist nicht wirken. Haben wir das Verlangen, das wir "den doppelten Anteil des Geistes des Elias" haben wollen, daß wirklich alle Lebensbereiche unter Gottes Herrschaft sind, oder haben wir "den Mantel wieder hingelegt", noch gar nicht genommen, oder Bereiche des Lebens selbst wieder in die Hand genommen? Ein häufiges Einengen des heiligen Geistes, welches man tut, ist sicherlich, daß man seine Probleme versucht selbst in die Hand zu nehmen, im Widerspruch zu 1.Petr.5,6.7: "Demütigt euch nun unter die mächtige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zur rechten Zeit, indem ihr ALLE eure Sorge auf ihn werft; denn er ist besorgt für euch." d) Hier ist Elisa Vorbild für uns: Mit seinem ersten Problem (4), die Jordanüberquerung, kommt er direkt zu Gott und macht dasselbe wie Elia, er schlägt mit dem Mantel aufs Wasser. Er sagt dabei: Wo ist der Herr, der Gott Elias? Der Herr teilt den Jordan. Elisa hat jetzt auf einmal den Glauben, daß der Herr, menschlich gesehen, unmögliche Wege ebnet, auch auf sein Gebet hin. Dies hat Gottes Geist bewirkt und das nur, weil Elisa wirklich alle Hoffnung auf Gott gesetzt hat. Wenn er versucht hätte, über den Fluß zu schwimmen, wäre er vielleicht ertrunken, auf alle Fälle hätte er nicht das großartige Wirken Gottes gesehen. III. Folgen von Elisas Entscheidung Diese Geschichte bestätigt nochmals Jak 5,17: "Elia war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir." Gott kann und will bei uns mit gleicher Macht wirken wie bei Elia, er tat es auch bei dem zu dieser Zeit noch unbedeutenen Elisa. Elisa tat sogar noch viel mehr und auch größere Taten als Elia. Diese Verheißung gilt auch für uns: Joh. 14,12; "Wer an mich glaubt, der wird auch die Werke tun, die ich tue, und wird größere als diese tun, weil ich zum Vater gehe." Wir können diesen "Mantel" also auch tragen.