Ich habe gestern etwas gemacht, was bei manchen vielleicht eher negativ ankommt. Manche nennen es auch Leichenfledderei.
Mein Frau und ich waren gestern bei einem Praktiker-Markt in Düsseldorf-Reisholz, denn inzwischen gibt es zum Teil bis zu 50% Rabatt und da haben wir Fliesen mit immerhin 40% Ermäßigung erworben.
Dieser Markt ist in der Nähe meiner Arbeitsstelle und ich habe öfters einmal nach der Arbeit geguckt, wie tief die Rabatte schon sind. Nach der Insolvenz begannen sie so mit 10-20% und das war noch nicht so interessant, weil es diesselben Waren mit dem selben Service wie nämlich „keine Rückgabe“ und „kein Umtausch“ aufgrund eben dieser Insolvenz zu einem ähnlichen Preis auch bei Online-Händlern gibt. Aber inzwischen sind die Rabatte, wie ich ja schon erwähnte, auf einer interessanten Stufe angekommen.
Warum ich euch das überhaupt erzähle, liegt an einem Verkäufer, der uns bei den Fliesen behilflich war und ein paar Tips gab. Er hat uns konsequent geduzt. Dann hat er uns von bestimmten Produkten mit Nachdruck abgeraten und gesagt, daß es eh egal ist, was er macht, da ihm hier nichts mehr passieren kann. Wir sind beim „Sie“ geblieben, obwohl er mir sympathisch war. Ich fahre vielleicht noch paar hin und wenn ich ihm wieder begegne, biete ich ihm an, daß wir uns gegenseitig mit Vornamen anreden können. Das „Du“ anzubieten geht ja irgendwie nicht mehr.
Mir ist dieses „Ist egal, was ich mache“ hängengeblieben. Der Praktikermarkt in Reisholz wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht von einem anderen Baumarkt übernommen werden und die Leute dort haben an diesem Ort keine Perspektive mehr. Und da ja die gesamte Praktiker-Kette zugemacht wird, gibt es auch keine andere Filliale mehr, wo ein Mitarbeiter alternativ hin könnte.
Seine Haltung hatte so etwas hoffnungsloses an sich. Er wird mit Sicherheit seinen Job verlieren, weil der Markt nur noch so lange aufbleibt, bis er komplett leer verkauft worden ist. Das hatte mir zumindest eine andere Mitarbeiterin erzählt. Klar, der Mann kann auch woanders Arbeit finden, aber einfach wird das nicht, gerade jetzt, wo auch die anderen Praktiker-Mitarbeiter auf den Arbeitsmarkt drängen werden.
Zu Hause habe ich darüber nachgedacht, wie es mit meiner Hoffnung aussieht.
Wahrscheinlich hat jeder von uns schon einmal Zeiten mitgemacht, wo man sich hoffnungslos fühlte, wo man nicht wußte, wie es weiter gehen sollte. Aber andererseits haben wir dann auch erlebt, daß Jesus da ist und es doch weiterging, zumindest habe ich das schon so erlebt.
Wenn man im Neuen Testament nach dem Wort Hoffnung sucht, dann hat man zumindest in der NGÜ 64 Treffer.
In Matthäus 12, 21 steht, daß die Völker ihre Hoffnung auf den Namen Jesu Christi setzen. Und diese Hoffnung bezieht sich einerseits auf das Hier-Und-Jetzt und andererseits auf die Ewigkeit (Römer 5, 9-11; NGÜ):
Wir haben im Jetzt die Hoffnung, mit Jesus Versöhnung mit Gott zu erfahren und zu leben und gewiß zu sein, daß er bei uns ist.
Aber es bleibt nicht im Jetzt (1. Korinther 15, 19.20; NGÜ)
Das, was wir jetzt schon als etwas Tolles erleben, wird von der Ewigkeit noch getoppt. Mit Jesu auferstehen!
Was hat unsere Hoffnung für Folgen für uns?
Dazu möchte im zum Abschluß noch zwei Verse lesen, die vielleicht ein Motto oder ein Antrieb für unsere Gemeinde sein können:
2. Korinther 3, 12; NGÜ
Und
1. Petrus 3, 15; NGÜ