Geistliches Wort im Gemeindebrief Liebe Geschwister und Freunde der Gemeinde Wir wissen aus dem neuen Testament, daß alles, was im alten Testament steht, uns zur Belehrung dient. Und da sprach mich eine Begebenheit in 4.Mose 32; an. Das Volk Israel stand vor dem Jordan und wollte ins von Gott versprochene Land einziehen. Einige Feinde waren schon besiegt und das Volk war motiviert und bereit, loszuziehen. Aber "die Söhne Ruben und die Söhne Gad hatten sehr viel Vieh, sehr zahlreich; und sie sahen das Land Jaser und das Land Gilead", da, wo sie standen (noch nicht im gelobten Land), "und siehe, die Gegend war eine Gegend für Vieh." Dann gingen sie zu Mose und "sie sagten: Wenn wir Gunst in deinen Augen gefunden haben, dann möge dieses Land deinen Knechten zum Eigentum gegeben werden! Laß uns nicht über den Jordan ziehen!" Ruben und Gad hatten nun das, was sie wollten: Passendes Land für sich und ihre Stämme. Warum sollten sie noch weiter kämpfen ? Hier konnten sie sich gut niederlassen. Mose war damit allerdings nicht einverstanden und sagt zu ihnen: "Sollen eure Brüder in den Kampf ziehen, und ihr wollt hier bleiben? Und warum wollt ihr das Herz der Söhne Israel davon abhalten, in das Land hinüberzuziehen, das der HERR ihnen gegeben hat?" Mose vergleicht sie mit den Kundschaftern, die vor 40 Jahren die vorige Generation davon abgehalten haben, ins gelobte Land einzuziehen. Ruben und Gad antworteten: "Schafhürden wollen wir hier bauen für unsere Herden und Städte für unsere Kinder. Wir selbst aber wollen uns eilends rüsten und vor den Söhnen Israel herziehen, bis wir sie an ihren Ort gebracht haben; und nur unsere Kinder sollen in den befestigten Städten bleiben wegen der Bewohner des Landes. Wir wollen nicht in unsere Häuser zurückkehren, bis jeder von den Söhnen Israel sein Erbteil empfangen hat." Damit war Mose einverstanden: "Wenn ihr das tut, ..., dann sollt ihr schuldlos sein gegenüber dem HERRN und gegenüber Israel; und dieses Land soll euch als Eigentum gehören vor dem Herrn." Ruben und Gad standen vor dem selben Problem, wie ein Bruder es einmal für uns heute gesagt hat: 100% für die Familie, 100% für die Gemeinde, 100% für die Arbeit. Als Ruben und Gad das Land sahen, auf dem sie standen, hatten sie Gutes im Sinn. Ihre Stämme hatte dort viel Platz, ihr Lebensunterhalt war dort auch gesichert. Ist nicht auch so bei uns? Wir lassen uns da im Land nieder, wo es uns gut geht. Wir sichern Einkommen und Familie und verbringen den Rest des Lebens damit, für uns und unsere Familie zu sorgen. Doch wo bleiben die anderen dabei ? Wo bleiben diejenigen, die Jesus noch nicht kennen, die erst zum verheißenen Land hingeführt werden müssen? Wo bleiben diejenigen, die Jesus erst kurze Zeit kennen, die gerade ins verheißenen Land gegangen sind, es aber noch erobern müssen? Ich denke, im Text wird es deutlich, daß die Familie schon an erster Stelle kommt und daß andere Arbeit sinnlos ist, wenn die Versorgung der Familie nicht gesichert ist. Und so ist der Vorschlag von Ruben und Gad in den Augen Moses akzeptabel: Erst die Versorgung der Familie sichern, dann den anderen helfen, auch ihr Land einzunehmen, dann sich selber Ruhe gönnen. Selbstverständlich kann man diese Begebenheit nicht wortwörtlich auf heute übertragen, prinzipiell aber schon. Wir sollten uns davor hüten, daß es bei uns so weit kommt, daß jeder für sich und seine Familie sorgt, jeder sich um sein eigenes geistliches und berufliches Fortkommen kümmert, und die, die es alleine nicht schaffen, leider Pech gehabt haben. Lassen wir uns von Gott einen Blick dafür schenken, für wen wir kämpfen sollen und wen wir um Hilfe in unserem Glaubenskampf bitten sollen. AMEN