Geistliches Wort: 3.Mose 10,1-3; "Und die Söhne Arons, Nada und Abihu, nahmen jeder seine Räucherpfanne und taten Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten fremdes Feuer vor dem HERRN dar, das er ihnen nicht geboten hatte. Da ging Feuer vom HERRN aus und verzehrte sie. Und sie starben vor dem HERRN. Und Mose sagte zu Aaron: Dies ist es, was der HERR geredet hat: Bei denen, die mir nahen, will ich geheiligt und vor dem ganzen Volk will ich verherrlicht werden. Und Aaron schwieg." Bei solchen Bibeltexten habe ich sehr oft Schwierigkeiten, sie meiner Wirklichkeit zuzuordnen und damit zu verstehen, was sie mit mir heute zu tun haben. Der Schlüssel, um so einen Text zu verstehen, liegt oft bei einem einzigen Wort. In diesem Text ist es das Wort "Feuer". Dieses Feuer im Tempel, das für alle Opfer und für das Räuchern verwendet wurde, ging von Gott (3. Mose 9,24) aus. Ich denke, daß man das Wort "Feuer" in diesem Text für uns heute als "Motivation" oder "Antriebskraft" übersetzen kann. Wir kennen solche Ausdrücke wie "Man ist mit Feuer und Flamme bei der Sache" oder "Er ist mit Feuereifer dabei". Manchmal sagt man auch, daß eine Person "Feuer" habe, wenn sie mit Energie an einer Sache dran ist. Es gibt verschiedene Sorten von Motivation: Es gibt offensichtlich negative wie Haß oder Eifersucht, welche meistens auch schnell zu erkennen sind. Auch solch ein negatives "Feuer" kann in das Leben eines wiedergeborenen Christen eindringen und ihn in eine falsche Richtung drängen. Meistens erkennen es irgendwann einige seiner Glaubensgeschwister und haben hoffentlich auch den Mut, ihn darauf anzusprechen. Dann gibt es eine positive Sorte von Motivation, welche durch den Heiligen Geist verursacht wird. Jesus spricht in Lukas 12,49 davon, daß er gekommen ist, um ein Feuer auf die Erde zu werfen. Er spricht hier vom Heiligen Geist (Apg.2,3) und dessen Auswirkungen. Die wichtigsten Auswirkungen des Heiligen Geistes sind die Buße und die Fähigkeit, nun als Zeuge Jesu leben zu können. Die ersten Christen in der Apostelgeschichte waren daher auch mit "Feuereifer" dabei. Vielleicht wünschen wir uns auch manchmal mehr "Feuer" für die Sache des Herrn, mehr Motivation, uns einzubringen, jemanden zu besuchen, jemandem zu helfen, mehr Motivation zum Bibellesen, zum Beten, usw. Manchmal wird uns das klar und ein Ruck geht durch uns durch: "Jetzt wird sich etwas ändern, jetzt fange ich an." Dabei besteht die Gefahr, daß eine dritte Form von Motivation in uns Raum gewinnt; das ist Motivation, die positiv aussieht. Da ist zum Beispiel das Pflichtgefühl. Arbeite ich nur deswegen irgendwo mit, weil man das als Christ macht, oder gehe ich nur zum Gottesdienst, weil man da als Christ hingeht ? Genauso absurd wäre es, wenn ein Ehemann seiner Frau, wenn er morgens zur Arbeit geht, einen Kuß gibt, weil man das als Ehemann halt so macht. Sicherlich hat jeder Christ einmal so einen Tag, wo er nur aus Verantwortungsbewußtsein irgendwo hingeht, aber wenn dieses Verantwortungsbewußtsein die einzige Antriebsquelle für seinen Dienst ist, dann ist etwas falsch, dann ist es "fremdes Feuer vor dem Herrn". Eine weitere Motivationsform, die gut aussieht, ist die Begeisterung. Begeisterung ist an sich nicht schlecht, wenn sie die richtige Quelle hat. Manche Leute haben eine Art, die andere mitreißt, motiviert, begeistert und man kann zusammen etwas auf die Beine stellen. Aber wenn die Begeisterung allein menschlichen Ursprungs ist, wird sie keine dauerhaften Ergebnisse bringen. Sie wird wie ein einzelnes Streichholz verglimmen, weil nur der Geist Gottes wirklich Dauerhaftes erzeugen kann. Auch diese menschliche Begeisterung ist ein "fremdes Feuer vor dem Herrn". Der Ausweg aus fremdem Feuer oder gar keinem Feuer -wenn man also ziemlich motivationslos ist- steht in 2.Kor.12,9; "Und er (Jesus) hat zu mir (Paulus) gesagt: Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft kommt in Schwachheit zur Vollendung. Sehr gerne will ich mich nun vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft (oder in Neu-Deutsch: die Motivation) Christi bei mir wohne." Ich habe, nachdem ich den Anfangstext las, mich oft gefragt, mit welcher Motivation, mit welchem Feuer, ich etwas tue und ich möchte euch und mich immer wieder dazu ermuntern, nach kritischer Selbstprüfung, da wo es nötig ist, sich seine eigene Schwachheit bewußt zu machen und auf Gottes Kraft erneut zu vertrauen. AMEN