Andacht im Altenheim, 26.10.1997 Andacht zu Psalm 27,1; u. 1.Petrus 3,13-15; (beide Verse vorlesen) Wir leben in einer Zeit, in der uns die Probleme über den Kopf wachsen. Auf der Welt nehmen die Kriege immer mehr zu und die Grausamkeit dieser Kriege wird uns täglich im Fernsehen vorgeführt. Auch in Deutschland wachsen die Probleme. Die Gewaltbereitschaft nimmt rapide zu, in einigen Orten kann man sich fast gar nicht mehr alleine auf die Straße trauen. Die Hemmschwelle zum Zuschlagen ist bei vielen Jugendlichen schon sehr niedrig. Dazu kommen massive wirtschaftliche Probleme; soziale Leistungen werden gekürzt, indirekte Steuern erhöht und damit bleibt den meisten Menschen weniger im Geldbeutel übrig. Zu den finanziellen Sorgen kommen noch die sozialen Sorgen: Familien zerbrechen, Kinder wachsen -hin und her geschoben- ohne Orientierung auf, alte Menschen werden abgeschoben, sehr viele Menschen sind einsam, auch viele jüngere, trotz unzähliger Partnervermittlungsagenturen. Die makabere Folge daraus ist, daß es in sozialen Bereichen, wie in Kinderheimen, Altenheimen, usw. in Zukunft noch viele Arbeitsplätze geben wird. Viele Menschen flüchten vor diesen Problemen, indem sie sich in ihre private Welt zurückziehen und versuchen, die Welt um sich herum zu vergessen. Manchmal klappt dies eine Zeitlang, aber was ist, wenn einen die Probleme einholen. Wie geht man damit um, wenn man auf einmal einsam ist, wenn auf einmal keiner mehr da ist, der sich um einen kümmert? Was passiert, wenn das Geld knapp wird, wenn man nach lebenslanger Unabhängigkeit auf einmal die Hilfe anderer in Anspruch nehmen muß? Billiger Trost hilft da nicht. (Bibelverse noch einmal lesen) Hier geht es um nicht näher beschriebene Feinde, die zum Fürchten sein können, die uns schaden wollen, die uns erschrecken können. Diese Feinde müssen nicht unbedingt maskierte Räuber sein, auch die Einsamkeit kann ein solcher Feind sein, vor dem wir uns fürchten und erschrecken. Die Sorgen, was einmal aus uns wird, die Angst vor dem Tod, und noch vieles mehr, dies alles sind unsere Feinde. Nun steht hier in diesen Bibelversen: Fürchtet euch nicht, erschreckt nicht. Dies wirkt auf den ersten Blick wie billiger Trost. Wenn ich mir so etwas einrede, davon geht die Einsamkeit auch nicht weg, das Geld wird nicht mehr und unsere Sorgen um die Zukunft verschwinden auch nicht. Der Psalmist, der den ersten Vers schrieb, bezeichnet Gott als sein Licht und Heil und sieht deswegen keinen Grund mehr für Angst vor irgendjemand oder irgendetwas. Das Wort Licht hat mehrere symbolhafte Bedeutungen: Das Leben wird hell und fröhlich. Licht ist auch ein Wegweiser: In einem dunklen Raum mit einer Kerze in der Hand kann man den Weg hinaus finden. Wie kann man nun praktisch im Alltag den Ausweg finden? In der Bibel steht in Psalm 119,105; "Dein Wort -die Bibel- ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg." Gott benutzt die Bibel als eine solche Kerze. Durch die Bibel kann man Gott kennenlernen und ihn verstehen lernen und man lernt Gottes Führung zu erkennen. Das Wort Heil bedeutet, daß man in erster Linie alles von Gott erwartet: Lebensglück, Lebenserfüllung, Sinn, Freude, usw. Der letzte Satz der zweiten Bibelstelle geht darauf noch etwas ein: Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Dies bedeutet erst einmal, Jesus Christus als seinen Herrn anzunehmen. In unseren Herzen soll Jesus Christus alleine die Hauptrolle spielen. Er will der sein, zu dem wir immer zuerst kommen: Mit unseren Sorgen, mit unseren Nöten, mit unseren Bitten, mit unserem Dank, usw. Er will und wird praktisch in unser Leben eingreifen, aber nur, wenn wir wollen. Er wird auf unsere Gebete hören. Er will eine enge Beziehung zu jedem von uns, weil er jeden von uns liebt. Wie kommt man an so eine enge Beziehung? In der Bibel stehen alle notwendigen Informationen darüber und sie können zu Jesus in ihren eigenen Worten bitten, daß er sie zu einer engen Beziehung führt, wenn sie merken, daß sie sie noch nicht haben. Nur so können sie die Furcht vor ihren Feinden wirklich echt überwinden. AMEN