Altenheim, Haus Vogelsang, 21.10.96 (Peter Schütt)
Haltet fest
Wenn ich als Jüngerer mit älteren Menschen zu tun habe, ist mir ein
häufig vorkommender
Unterschied zwischen älteren und jüngeren Menschen
aufgefallen.
In der Tendenz bleiben die meisten Menschen ab einem gewissen Alter
bei dem, was sie gelernt haben.
Sie stehen Veränderungen erheblich skeptischer gegenüber als junge
Menschen, zumal die Veränderungen in der heutigen Gesellschaft mit
atemberaubender Geschwindigkeit vor sich gehen.
Jüngere Menschen sind eher bereit, bisherige Einstellungen und
Lebensweisen umzustellen oder gar zu verwerfen.
Man kann natürlich nicht generell sagen, ob die "jüngere" Art oder
die "ältere" Art zu Denken besser ist, das hängt natürlich von der
Situation und von der Person ab.
In der Bibel ist an einigen Stellen, der "älteren" Art zu denken
ein sehr hoher Wert beigemessen.
In der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, stehen am Anfang
einige Briefe, die Jesus einigen christlichen Gemeinden durch einen
Mann namens Johannes übermittelt hat. In einer dieser Gemeinden gab
es große Probleme, da Leute aufgestanden sind, die die Macht an
sich reißen wollten. Aber einige sind treu geblieben und denen sagt
Jesus: (Off.2, 25)"Was ihr habt, das haltet fest, bis ich
komme."
Gebt das, was ihr habt, nicht für dubiose Veränderungen preis
!
Auch einer anderen Gemeinde, die von außen bedrängt wurde, sagte
er:
(Off.3,11)"Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit
niemand deinen Siegeskranz nehme."
Du hältst das Richtige fest, sagt Jesus der Gemeinde. Gib es nicht
her !
Aber auch die "jüngere" Art zu denken kommt in der Bibel vor. Am
Anfang des Johannes-Evangeliums wird beschrieben, wie Jesus auf die
Welt kam und wie er abgelehnt wurde. Aber in Joh.1, 12;
steht:
"so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder
Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;"
Jemanden aufzunehmen bedeutet eine einschneidende Veränderung im
Leben. Diejenigen, die z.B. mal ein Kind adoptiert haben, können da
sicherlich vieles zu erzählen. Auch Jesus aufzunehmen verändert das
Leben grundlegend. Vieles von dem, was man bisher festgehalten hat,
wie z.B. (schlechte) Gewohnheiten, Verhaltensweisen, Denkweisen
wird man mit seiner Hilfe als falsch erkennen und ablegen. Hier
haben es jüngere Menschen sicherlich leichter, die von ihrer
Mentalität eher für Veränderungen bereit sind.
Wir haben vorhin gehört, daß es auch von der Bibel her wichtig ist,
bestimmte Sachen festhalten.
Doch was hält man fest und was gibt man ab ?
Wie beurteilt man das ? Von der Bibel her muß jeder sein Leben hier
auf Erden selbst berurteilen, was richtig, was falsch ist. Und nach
dem Tod wird Gott das Leben beurteilen und ein endgültiges Urteil
fällen. Deshalb ist es wichtig, daß der Maßstab des eigenen Urteils
hier auf der Erde mit dem Maßstab Gottes übereinstimmt.
Wenn man Jesus Christus aufnimmt und damit ihm sein bisheriges
Leben hinlegt, dann bekommt man ihn selbst, nämlich eine enge
Gemeinschaft mit Jesus Christus.
Das, was man dadurch bekommt, kann man festhalten und es wird sogar
den Tod überdauern.
AMEN