Leichlingen, 12.7.2009

Wo ist Gott?

Einleitung

Wir haben in letzter Zeit öfters Gespräche mit unserem ältesten Sohn, die sich rund um Glauben und um andere Dingen jenseits der Physik drehen.

Dabei kam zumindest indirekt auch die Frage auf, wo Gott ist.

Wo ist Gott?

Angeblich hat der erste Mann im Weltall, Juri Gagarin, als er 1961 vom ersten Ausflug eines Menschen in das All auf die Erde zurückkehrte, gespottet: So sehr er sich auch bemüht habe, Gott habe er da oben nirgends sehen können.

Wenn er abgestürzt wäre, dann hätte er Gott schon gesehen, denke ich.

Ja, aber wo ist denn Gott?

Analog dazu habe ich auch schon einmal irgendwo gelesen – ich glaube, das war sogar irgendein christliches Traktat –, daß bei einer sehr tiefen Bohrung in die Erde die Hölle angebohrt wurde.
Man hätte da Schreie gehört.

Ich glaube schon, daß es die Hölle gibt, aber ich glaube nicht, daß sie irgendwo im Erdmantel ist.

Denn wenn die Hölle tief in der Erde ist, dann hätte Gagarin ja oben irgendwo Gott finden müssen, schließlich hat er die Erde umrundet.

Man fällt ja auch nicht runter, wenn man mit dem Schiff immer weiter nach Westen fährt.

Aber wo ist nun Gott?

Auf eine Sache möchte ich noch hinweisen, bevor wir richtig anfangen:

Man muß als erfahrener Christ bei solchen Themen immer aufpassen, daß man sich nicht so in den Stuhl fallen läßt und denkt „Das kenne ich schon alles“.

Es ist immer wieder einmal sinnvoll, so zu tun, als hörte man so etwas das erste Mal, um vielleicht einmal neue Gedanken zu einem alt bekannten Thema zu bekommen.

Außerdem kommt es ja bei den meisten Christen hin und wieder mal vor, daß manchmal der Zweifel ein wenig nagt und dann kommen solche Fragen sowieso auf, wie „Ist das wirklich alles wahr?“.
Von daher, wenn ihr das schon alles kennt, dann tut mal so, als wäret ihr heute zum ersten Mal hier.

Gott ist da

Es gibt eine interessante Stelle in der Bibel, wo beschrieben ist, wie und wo Gott ist und diese Frage „wie“ und „wo“ kann man nicht so richtig trennen.

In Apostelgeschichte 17, 22-31 hält der Apostel Paulus eine Rede vor den Bürgern in Athen, und er bezieht sich dabei auf einen Altar, den er in Athen gesehen hatte, der einem unbekannten Gott gewidmet ist.

Und dabei beschreibt er, wie Gott und wo Gott ist (V. 24-29; NGÜ):

24 ´Meine Botschaft handelt von` dem Gott, der die ganze Welt mit allem, was darin ist, geschaffen hat. Er, der Herr über Himmel und Erde, wohnt nicht in Tempeln, die von Menschen erbaut wurden. 25 Er ist auch nicht darauf angewiesen, dass wir Menschen ihm dienen. Nicht er ist von uns abhängig, ´sondern wir von ihm`. Er ist es, der uns allen das Leben und die Luft zum Atmen gibt und uns mit allem versorgt, ´was wir zum Leben brauchen`. 26 Aus einem einzigen ´Menschen` hat er alle Völker hervorgehen lassen. Er hat bestimmt, dass sich die Menschen über die ganze Erde ausbreiten, und hat festgelegt, wie lange jedes Volk bestehen und in welchem Gebiet es leben soll. 27 ´Mit allem, was er tat,` wollte er die Menschen dazu bringen, nach ihm zu fragen; er wollte, dass sie – wenn irgend möglich – in Kontakt mit ihm kommen und ihn finden. Er ist ja für keinen von uns in ´unerreichbarer` Ferne. 28 Denn in ihm, ´dessen Gegenwart alles durchdringt,` leben wir, bestehen wir und sind wir. Oder, wie es einige eurer eigenen Dichter ausgedrückt haben: ›Er ist es, von dem wir abstammen.‹ 29 Wenn wir nun aber von Gott abstammen, dürfen wir nicht meinen, die Gottheit gleiche ´jenen Statuen aus` Gold, Silber oder Stein, die das Produkt menschlicher Erfindungskraft und Kunstfertigkeit sind.

Die erste Aussage darüber, wo Gott ist, ist in diesem Text, daß Gott nicht in Tempeln wohnt, die von Menschen erbaut wurden.

Wir könnten ja behaupten, daß unser Gemeindehaus von Gott gebaut wurde, aber anhand von alten Fotos kann man uns nachweisen, daß hier Menschen am Werke waren, obwohl ich nicht glaube, daß das hier reines Menschenwerk ist.

Man darf bei diesen Aussagen von Paulus natürlich nicht die damalige Situation ausblenden, in die er hinein gesprochen hat.

Es gab viele Götter damals in Athen und auch im alten Griechenland und die hatten jeweils ihren eigenen Tempel und die Priester dieser Götter haben natürlich davon gelebt, daß da viele hin kamen und Opfer brachten.

Und natürlich wurde dann immer auf die Echtheit der Götter hingewiesen.
Ein Beispiel dafür ist die Diana in Ephesus:

In Apostelgeschichte 19, 23ff gibt es ja einen Aufruhr, weil sich die Schmiede, die die Götterbilder herstellen, Sorgen um ihre berufliche Zukunft machen.

Und da wird dann in Vers 35.36 folgendes behauptet:

35 Endlich gelang es dem Stadtpräfekten, die aufgebrachte Menge zu beruhigen. »Bürger von Ephesus!«, rief er. »Gibt es einen einzigen Menschen, der nicht wüsste, dass unsere Stadt ´das Vorrecht hat`, Wächterin des Tempels der großen Artemis und Beschützerin ihres direkt vom Himmel gefallenen ´Standbildes` zu sein? 36 Weil das nun einmal eine unbestreitbare Tatsache ist, müsst ihr euch ruhig verhalten und dürft euch zu keiner unüberlegten Handlung hinreißen lassen.

Das Standbild ist direkt vom Himmel gefallen, so behaupten sie.

Man konnte damals das Gegenteil nicht beweisen und viele haben es sicherlich wirklich geglaubt.

Also spielten neben den Tempeln aus Stein auch andere religiöse Gegenstände eine wichtige Rolle.

Die Menschen haben damals ihren Glauben oft an physikalischen Gegenständen festgemacht.
Entweder waren die Gegenstände selber Götter oder sie hatten göttliche Macht.

Auch darauf geht Paulus, wie schon erwähnt, ein:

29 Wenn wir nun aber von Gott abstammen, dürfen wir nicht meinen, die Gottheit gleiche ´jenen Statuen aus` Gold, Silber oder Stein, die das Produkt menschlicher Erfindungskraft und Kunstfertigkeit sind.

Zum Teil gibt es solche verehrten Gegenstände heute noch.

Z.B. die Kaaba in Mekka, welche angeblich direkt aus dem Paradies kommt, oder die vielen Reliquien, die es in der katholischen Kirche gibt.
So gibt es dann z.B. angeblich echte Splitter aus dem Kreuz, an dem Jesus hingerichtet wurde, für die dann Kapellen gebaut wurden, in denen sie verehrt wurden.

Wir finden im alten Testament nur ein Beispiel für einen physikalischen Gegenstand göttlichen Ursprungs, das sind die Tafeln mit den 10 Geboten.

Dann gibt es aber mehrere zwar von Menschen gemachte Gegenstände, die dann eine göttliche Bedeutung bekommen.

Das ist zum einen die Bundeslade, der Hirtenstab von Mose, welcher von Gott zum Austreiben gebracht wird und dann ist es die erhöhte Schlange.

Es wird im AT aber immer deutlich, daß diese Gegenstände zwar eine Bedeutung haben, aber nur eine symbolische und eine zeitlich begrenzte.

Z.B. symbolisierte die Bundeslade eine Zeitlang die Gegenwart Gottes, des heiligen, mächtigen und sündlosen Gottes.

Das führte auch dazu, daß es zu Problemen kam, wenn sich Menschen in der Gegenwart der Bundeslade nicht passend dazu verhalten haben.

Gott zeigte seine Allmacht auch anhand der Lade so sehr, als sie z.B. in 1. Samuel 4+5 in die Hände der Philister fällt, so daß die Philister sie freiwillig zurückgeben.

In 2. Chronik 36, 18, wo beschrieben ist, daß die Babylonier alle Geräte – und damit auch die Bundeslade – aus Jerusalem nach Babel bringen, unternimmt Gott nichts.

Die Zeit, wo die Bundeslade als Symbol für seine Gegenwart dient, war offensichtlich vorbei.

Ein anderes Beispiel ist die eherne Schlange aus 4. Mose 21, 9, die Gott als Rettung für Israel einsetzt, und wie wir aus Johannes 3, 14 wissen, ist sie ein Hinweis auf Jesus Christus.

Diese Schlange wird vom König Hiskia in 2. Könige 18, 4 zerstört (HFA):

Er ließ die Heiligtümer auf den Hügeln zerstören, zerschmetterte die Steine, die fremden Göttern geweiht waren, und das Standbild der Göttin Aschera. Er zerschlug auch die bronzene Schlange, die Mose einst gemacht hatte, denn die Israeliten verbrannten vor ihr immer wieder Weihrauch als Opfer. Man nannte sie Nehuschtan.

Das Schlangenstandbild mutierte also in den Augen der Menschen von einem Rettungssymbol zu einem Götzen.

Ein moderner Mensch hätte bei der Zerstörung damals die Krise bekommen, weil dieses Schlangenbild ja einen unschätzbaren historischen Wert hatte.

Aber genau das ist auch die richtige Einstellung:
Solche religiösen Gedenkgegenstände, solche Reliquien, gehören nicht in die Kirche, sondern höchstens ins Museum, wenn sie einen historischen Wert haben, ansonsten sind sie eher eine Gefahr.

Gott wohnt also nicht in Tempeln, die von Menschen erbaut wurden, und außerdem haben von Menschen gemachte Gegenstände keine göttliche Macht.

 

Die nächste Aussage von Paulus ist, daß Gott nicht darauf angewiesen ist, daß Menschen ihm dienen.

Da gab es damals viele Praktiken von kurios bis brutal, wie die Leute glaubten, einem Gott zu dienen.

Manche haben Essen in den Tempel gebracht, andere waren eine Zeitlang Tempelprostituierte und zur Zeit das alten Testaments wurden manchen Göttern sogar ein Kind geopfert.

Auch heute denken viele Menschen, daß sie mit bestimmten Taten Gott einen Gefallen täten.

Es gibt in vielen Ländern Verfolgung von Andersgläubigen und die Täter denken, sie tun Gott einen Gefallen.

Solchen Tätern möchte ich Richter 6, 30.31 zurufen:

30 Da forderten die Männer der Stadt von Joasch: "Liefere uns deinen Sohn aus! Er muss sterben, denn er hat den Altar Baals niedergerissen und die Götterstatue umgehauen." 31 Joasch antwortete den Versammelten: "Wollt ihr etwa Baal verteidigen? Wollt ihr ihn retten? Wer für Baal kämpft, wird noch in dieser Nacht getötet! Wenn Baal wirklich ein Gott ist, dann soll er sich doch selbst dafür rächen, dass sein Altar zerstört worden ist."

Das sagt doch eigentlich alles aus.

Wenn ein verehrter Gott wirklich Gott ist, dann hat er doch alle Macht. Warum soll man für ihn kämpfen?

Dann rückt Paulus die Perspektiven gerade:

Nicht Gott braucht uns, sondern wir brauchen ihn:

Nicht er ist von uns abhängig, ´sondern wir von ihm`. Er ist es, der uns allen das Leben und die Luft zum Atmen gibt und uns mit allem versorgt, ´was wir zum Leben brauchen`. 26 Aus einem einzigen ´Menschen` hat er alle Völker hervorgehen lassen. Er hat bestimmt, dass sich die Menschen über die ganze Erde ausbreiten, und hat festgelegt, wie lange jedes Volk bestehen und in welchem Gebiet es leben soll.

Der allmächtige Gott sorgt dafür, daß alles am Laufen bleibt.

Er entmündigt uns nicht in dem Sinne, daß er die Folgen von unserem Tun von uns fern hält, nein, aber er sorgt für vernünftige Rahmenbedingungen.

Dann kommt Paulus endlich zu der Aussage, wo Gott ist.

27 ´Mit allem, was er tat,` wollte er die Menschen dazu bringen, nach ihm zu fragen; er wollte, dass sie – wenn irgend möglich – in Kontakt mit ihm kommen und ihn finden. Er ist ja für keinen von uns in ´unerreichbarer` Ferne. 28 Denn in ihm, ´dessen Gegenwart alles durchdringt,` leben wir, bestehen wir und sind wir. Oder, wie es einige eurer eigenen Dichter ausgedrückt haben: ›Er ist es, von dem wir abstammen.‹

Er ist für keinen in unerreichbarer Ferne, denn in ihm, dessen Gegenwart alles durchdringt, leben wir, bestehen wir und sind wir.

Das hört sich so ein bißchen New-Age-mäßig an, so in dem Sinne, daß Gott in uns allen ist.

Andererseits kommt danach die Aussage: Er ist es, von dem wir abstammen.

Das paßt wiederum überhaupt nicht zu so einer New-Age-Sicht.

Wir sehen hier folgende wichtige Dinge:

Er ist erreichbar, aber wo ist er?

Gott ist physikalisch nicht meßbar, man kann ihn auch im Weltraum nicht sehen.
Also muß es irgendwie eine geistliche Dimension, eine geistliche Welt geben, wo Gott ist.
Die können wir nicht sehen, aber manchmal können wir spüren, daß sie da ist.

Dazu kommt, daß, wenn wir von Gott abstammen, ihm ähnlich sind und er daher weiß, wie wir ticken.

Da sollte doch ein Kontakt möglich sein.

Gott ist nicht da

Nun gibt es aber das Problem, daß man manchmal den Eindruck hat, daß diese geistliche Dimension sehr weit weg ist und das Gott eben nicht da ist.

Ich habe schon Leute kennengelernt, die mir gesagt haben, daß sie es mit Gott probiert haben und gebetet haben und es ist nichts passiert.

Manche waren auch von dem enttäuscht, was sie – zum Teil Schlimmes – erlebt haben, und fragten sich, wo ist Gott und kamen zu dem Schluß: Gott ist nicht da.

Es gibt auf solche Aussagen viele Antworten und alle sind irgendwie schwierig.

Die einfachste Antwort darauf ist: „Keine Ahnung.“, was zwar ehrlich ist, aber nicht unbedingt hilft.

Man kann versuchen, solche Situationen zu erklären, aber da gerät man leicht in verschiedene, gefährliche Fahrwasser.

Zum einen kann man leicht zu Gottes Anwalt werden, indem man versucht zu begründen, daß das Schlimme, daß der andere erlebt hat, bestimmt einen tieferen Sinn hat.

Oder man kann so wie die Freunde Hiobs werden, indem man versucht zu erklären, warum der andere ja mitschuldig an seinem Leid ist und Gott daher gar nicht so viel falsch gemacht haben kann.

Das ist natürlich alles falsch, weil kaum jemand individuell empfundene Trauer nachvollziehen kann. Man kann dann nur helfen, wenn man halt irgendwie da ist, ohne kluge Ratschläge zu geben.

 

Paulus äußert sich gar nicht hier zu diesem Problem.

Ich lese noch einmal aus Apostelgeschichte 17 den Schluß von dem, was ich vorhin gelesen habe, und setze dann fort:

27 ´Mit allem, was er tat,` wollte er die Menschen dazu bringen, nach ihm zu fragen; er wollte, dass sie – wenn irgend möglich – in Kontakt mit ihm kommen und ihn finden. Er ist ja für keinen von uns in ´unerreichbarer` Ferne. 28 Denn in ihm, ´dessen Gegenwart alles durchdringt,` leben wir, bestehen wir und sind wir. Oder, wie es einige eurer eigenen Dichter ausgedrückt haben: ›Er ist es, von dem wir abstammen.‹ 29 Wenn wir nun aber von Gott abstammen, dürfen wir nicht meinen, die Gottheit gleiche ´jenen Statuen aus` Gold, Silber oder Stein, die das Produkt menschlicher Erfindungskraft und Kunstfertigkeit sind. 30 In der Vergangenheit hat Gott gnädig über die Verfehlungen hinweggesehen, die die Menschen in ihrer Unwissenheit begangen haben. Doch jetzt fordert er alle Menschen an allen Orten zur Umkehr auf. 31 Er hat nämlich einen Tag festgesetzt, an dem er durch einen von ihm bestimmten Mann über die ganze Menschheit Gericht halten und über alle ein gerechtes Urteil sprechen wird. Diesen Mann hat er vor aller Welt ´als den künftigen Richter` bestätigt, indem er ihn von den Toten auferweckt hat.«

Paulus setzt hier einen ganz anderen Schwerpunkt:

Du, Mensch, bist von Gott getrennt, also komm.

Ich will das mal mit folgendem Beispiel vergleichen:

Auf einer Kreuzfahrt bekommt ein Mann mit einem anderen Streit.
Er ist vielleicht im Recht, aber er macht auch ein bißchen aus einer Mücke einen Elefanten.

Diese andere Mann ist aber ein Gangster und läßt den ersten Mann nachts heimlich über Bord werfen.
Hämisch werfen Sie ihm noch einen Rettungsring hinterher.

Keiner merkt etwas und der Mann, der über Bord geworfen wurde, hat auch noch Glück und kommt nicht in die Schiffsschraube und kann sogar den Rettungsring ergreifen.

Nun treibt er eine Zeitlang alleine im Meer herum, hat natürlich Angst, aber ärgert sich auch über den Verbrecher, der ihn so schlimm behandelt hat.

Vielleicht hinkt das Bild etwas, aber das ist so typische Mensch, der sich ungerecht behandelt fühlt oder wirklich ungerecht behandelt wurde und nun mit sich und der Welt hadert.

Nun kommt ein anderes Schiff und sucht nach dem Treibenden.

Ergänzen wir unser Bild noch dadurch, daß der Treibende so wie in Titanic eine Trillerpfeife bei sich hat und sich bemerkbar machen kann.

Wir merken in diesem Bild, daß die ungerechten Behandlungen, die er ertragen mußte, im Vergleich zu der Tatsache, daß er das andere Schiff erreichen muß, völlig unwichtig sind.

Genauso beschreibt es Paulus hier:
Doch jetzt fordert Gott alle Menschen an allen Orten zur Umkehr auf, zu ihm, zu Gott hin.

Alles, worüber sich ein Mensch ärgert, was ihn verletzt hat, ist erst einmal völlig egal.

Wenn er erst einmal an Bord ist, dann kann er sich um das andere kümmern.

In Gottes Nähe kann vieles heil werden, woran man gar nicht mehr so glaubt.

Allerdings ist hier nicht nur die Rede davon, sich zu Gott hin zu bewegen, sondern hier tauchen auch Worte wie „Verfehlungen“, „Gericht“, „Urteil“ und „Richter“ auf.

Hier spielt das, was andere mir angetan haben und woran andere Schuld sind, erstmal keine Rolle.

Erst einmal muß das zwischen mir und Gott geklärt werden und dann wird die Klärung zwischen mir und meinen Mitmenschen in Angriff genommen.

In dem letzten Vers ist von Jesus Christus als dem Richter die Rede, der ein gerechtes Urteil über mich und dich sprechen wird.

Und natürlich muß man zuerst einmal für sich alleine vor Gott akzeptieren, was das gerechte Urteil wäre und warum ich es nötig habe, zu Gott umzukehren.

Jesus ist da

Wie ist denn Gott nun da, wenn wir zu ihm umgekehrt sind?

Wir finden einige Beschreibungen, wie man zu Gott steht, wenn man zu Gott umgekehrt ist.

Gottes Kind (Johannes 1, 12), Jesu Freund (Johannes 15, 14.15), Jesu Bruder oder Schwester (Matthäus 12, 50).

Diese Bezeichnungen zeigen deutlich, daß es sich um eine enge Beziehung handelt und mit dem allmächtigen Gott auf Du und Du kann man sich den Problemen mit den Mitmenschen widmen.

Man kann um Vergebung bitten, man kann selber vergeben und man kann auch in der tiefsten Schwärze sicher sein, daß Jesus Christus da ist.

In den Psalmen gibt es viele Beispiele, wo der Psalmist Gott sein Leid klagt und dabei zu einer anderen Sicht kommt oder Hilfe bekommt.

Jesus Christus gibt am Ende vom Matthäus-Evangelium den Missionsbefehl, den er in zwei Voraussetzungen einbettet:

Matthäus 28, 18; (NGÜ)

Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben.

Und in Vers 20 endet er mit:

Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.

Diese Zusagen sind nicht an die Wahrnehmung des Missionsbefehls gekoppelt, sondern sie sind die Grundlagen dafür und sie gelten jedem, der zu Gott umgekehrt ist.

Jesus Christus ist da.

Er ist jeden Tag bei uns, bis zum Ende der Welt.

AMEN