Leichlingen, 19.12.2004
Sonntagsschulgottesdienst: Weihnachten
(Dieser Gottesdienstteil wird wie eine Löwenzahnsendung
(Markenrechte beim ZDF, auch alle zur Löwenzahnsendung
zugehörigen Marken) abgehalten.
Der Prediger ist wie Peter Lustig verkleidet.
Wichtig ist es dabei, sich auch die ganze Zeit
wie Peter Lustig zu verhalten, und dabei das fragende und forschende
Wesen von Peter Lustig zu spielen.
Die Folien liegen im OpenOffice-Format oder im PDF-Format vor.)
(Die Löwenzahn-Melodie wird kurz von Gitarre oder CD angespielt)
Peter Lustig kommt rein.
Er hat eine Tasche mit Sachen dabei.
Er denkt darüber nach, was er wohl seiner Tante Mathilda schenken könnte.
Da taucht der Nachbar, Herr Paschulke, auf und läßt sich darüber aus, wie furchtbar Weihnachten doch ist, weil es immer so stressig ist, das richtige Geschenk zu finden.
Er kommt dann zu dem Schluß, daß man Weihnachten doch am Besten abschaffen sollte.
Peter Lustig sagt nachdenklich „Weihnachten abschaffen“?
Wie kommt es, daß wir am 24. Dezember Weihnachten feiern?
Vor vielen Hundert feierte man bei uns in Deutschland, das früher
Germanien hieß, noch kein Weihnachten, so wie wir es heute
kennen.
Man feierte aber die Sonnenwende.
Sonnenwende, was ist das? Das hängt mit den Jahreszeiten zusammen.
(Folie „Jahreszeiten“ auflegen und die Jahreszeiten kurz erklären und warum es im Winter kalt bei uns ist)
Der 24. Dezember galt als der Tag, ab dem die Tage wieder länger werden und das stimmt ja auch ungefähr.
Aber warum feierten die Germanen diesen Tag?
Für unsere Vorfahren war der Winter immer sehr kalt und unerfreulich.
(Folie „kalte Hütten“ auflegen; ausmalen, warum sie sich so über wieder länger werdende Tage freuen)
Hier sind einige Bilder vom germanischen Leben.
Die Häuser
waren zwar mit Kaminen beheizt, aber trotzdem zugig.
Man lebte vom Ackerbau und man mußte im Winter von dem Leben, was man im Herbst geerntet hat. Wenn nun der Winter ungewöhnlich hart war, konnte es schon mal knapp werden.
In der warmen Jahreszeit gab es viel Wild im Wald, Waldfrüchte und wildes Obst, was es im Winter gar nicht gab.
Es gab keine Supermärkte, wo es Äpfel aus Gewächshäusern oder aus Neuseeland gab.
Man kann sich das bei diesem Leben schon vorstellen, daß die Leute dem Frühjahr entgegen fieberten und der Tag, der wieder länger wurde, war der 1. Schritt der Hoffnung.
Ab der Zeit, wo die Germanen Kontakt mit den Römern bekamen,
gab es immer wieder Kontakte zum Christentum.
Aber im 8. Jhd sind
gezielt Christen nach Germanien gekommen und haben den Germanen von
Jesus Christus erzählt. Und dabei haben sie auch die Feste und
Bräuche der Germanen kennen gelernt.
Nun ist es in der Menschheit schon immer so gewesen, daß
Kälte und Dunkelheit nicht nur im Winter draußen
vorkommen, sondern daß es Dunkelheit und Kälte auch
drinnen in Menschen geben kann.
Das war früher so und ist
auch noch heute so.
(Folie „Innere Dunkelheit“ auflegen; bei den Schlagworten auf die Beispiele zeigen)
Haß, Angst, Hoffnungslosigkeit, Sorgen, aber auch
Gleichgültigkeit ist innere Kälte und Dunkelheit.
Und
das kommt in vielen Menschen vor, auch wenn draußen das
schönste Wetter ist.
Die ersten Christen in Germanien damals waren der Meinung, daß durch Jesus Christus diese innere Kälte und Dunkelheit vertrieben werden kann.
(Folie „Inneres Licht“ auflegen)
Das bedeutet echte Freude, Gemeinschaft, Friede, Hilfsbereitschaft, echte Zufriedenheit, Freundschaft, ehrliche Liebe, usw.
Und weil das noch viel wertvoller als die äußere Wärme der Sonne war, haben die ersten Christen in Germanien anstelle der Sonnenwende, quasi die Geburt der neuen Sonne, die Geburt von Jesus Christus gefeiert, um den Germanen zu verdeutlichen, daß Jesus Christus im Gegensatz zur normalen Sonne auch die innere Dunkelheit und Kälte wegnehmen kann.
(Folie „Jesus, die wahre Sonne“ auflegen)
Und anscheinend haben das viele Germanen geglaubt, denn nicht wenige haben den Glauben an Jesus Christus angenommen.
So ist also Weihnachten entstanden.
Peter Lustig überlegt laut weiter, daß er aber nun trotzdem ein Geschenk für seine Tante Mathilda finden muß.
Der Nachbar, Herr Paschulke, kommt und erzählt freudestrahlend, daß er einen neuen Geschenkedienst im Internet gefunden hat.
Man gibt dort nur den Namen, das Alter und einen Höchstbetrag an und dann sucht dieser Dienst automatisch das passende Geschenk aus und schickt es zu. Bequemer geht es nicht.
Nun ist dieser Dienst sogar so schnell, daß das Geschenk für Herrn Lustig schon da ist.
Der Nachbar überreicht Peter Lustig begeistert eine Geschenketüte.
Als Peter Lustig die Tüte öffnet, findet er Lockenwickler drinnen.
Der Nachbar ist entsetzt (nicht zu übertrieben spielen), will sich beschweren und stellt dann aber fest, daß er doch wieder die Geschenke selber aussuchen muß und geht jammernd weg.
Peter Lustig lacht ein bißchen über den Nachbarn und stellt dann aber fest, daß diese Lockenwickler ein ideales Geschenk für seine Tante Mathilda sind, modern und trendy designt.
Er überlegt noch:
„Wenn nun die Christen recht haben, daß Jesus Christus die Dunkelheit und Kälte aus Menschen wegnehmen kann und Hoffnung, Freude, Frieden geben kann, also wirklich Menschen verändern kann, dann wäre ja Jesus Christus das größte Geschenk für die Menschheit überhaupt und auch für jeden einzelnen Menschen.
Darüber muß ich noch etwas nachdenken.
Aber da habe ich ja jetzt Zeit zu, wenn ich die Lockenwickler jetzt für meine Tante Mathilda einpacke.“
Er nimmt seine Sachen und geht und dreht sich noch mal um:
„Ach ja, jetzt gibt es nicht mehr viel zu sehen. Also abschalten, nach dem Segen!“
Peter Lustig geht raus und ein anderer spricht den Segen.