Leichlingen, 21.12.2008

Öffnen voreinander

Einleitung

(Sketch „Nur vor den Kopf“ wurde vorher gespielt.)

Der Witz mit den Alu-Hütchen als Schutz vor dem Gedankenlesen ist natürlich ein ziemlich alter Witz, aber ich möchte mit Euch einmal darüber heute nachdenken, wieviel wir bereit sind, von uns preis zu geben, wieviel andere in unseren Gedanken lesen dürfen.

Wie man sich vor anderen öffnet, ist ja auch typbedingt.

Die einen tragen ihr Herz auf der Zunge und erzählen jedem, der es nicht wissen will, wie es ihnen geht und breiten die intimsten Probleme überall ausführlich aus, machen sich damit auch eher unbeliebt, während andere alles für sich behalten und daran fast kaputt gehen.

Wie ist es nun richtig?

Ich denke, wir müssen für unser Leben eine gewisse Ordnung finden, wann wir uns vor wem öffnen und diese Ordnung beginnt mit dem

Öffnen vor Gott

Vor Gott gibt es keine Alu-Hütchen und das wird recht eindrucksvoll in

Psalm 139, 1b-16   beschrieben:

HERR, du hast mich erforscht und erkannt. 2 Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, du verstehst mein Trachten von fern. 3 Mein Wandeln und mein Liegen - du prüfst es. Mit allen meinen Wegen bist du vertraut. 4 Denn das Wort ist noch nicht auf meiner Zunge - siehe, HERR, du weißt es genau. 5 Von hinten und von vorn hast du mich umschlossen, du hast deine Hand auf mich gelegt. 6 Zu wunderbar ist die Erkenntnis für mich, zu hoch: Ich vermag sie nicht zu erfassen. 7 Wohin sollte ich gehen vor deinem Geist, wohin fliehen vor deinem Angesicht? 8 Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da. Bettete ich mich in dem Scheol, siehe, du bist da. 9 Erhöbe ich die Flügel der Morgenröte, ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres, 10 auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen. 11 Und spräche ich: Nur Finsternis möge mich verbergen und Nacht sei das Licht um mich her: 12 Auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht. 13 Denn du bildetest meine Nieren. Du wobst mich in meiner Mutter Leib. 14 Ich preise dich darüber, dass ich auf eine erstaunliche, ausgezeichnete Weise gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke, und meine Seele erkennt es sehr wohl. 15 Nicht verborgen war mein Gebein vor dir, als ich gemacht wurde im Verborgenen, gewoben in den Tiefen der Erde. 16 Meine Urform sahen deine Augen. Und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die gebildet wurden, als noch keiner von ihnen da war.

Gott versteht Dein und mein Handeln, die Beweggründe.
Er prüft das Tun und auch das Nichts-Tun, das Abwarten.

Er ist immer bei uns.

Man kann vor ihm nicht davonlaufen, er ist dann schon da.
Wenn man sich verstecken will, ist er schon da.

Ob ich nun ganz oben oder ganz unten bin, er ist schon da.

Und es geht noch weiter: Gott wußte vor unserer Geburt schon über unser Leben Bescheid.

Die meisten Menschen haben mit all diesem keine Probleme, weil sie nur an einen unpersönlichen Gott, an ein höheres Wesen glauben.

Bei einem unpersönlichen Gott ist es nicht schlimm, wenn der alles über mich weiß.
Er ist halt irgendwie nicht persönlich, also interessiert es ihn auch gar nicht so richtig, was ich denke und tue.

Wir wissen – und die ganze Bibel ist ein Zeugnis dafür –, daß Gott nicht unpersönlich ist.

Ein Beispiel aus dem alten Testament: (Psalm 62, 6-9)

6 Nur auf Gott vertraue still meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung. 7 Nur er ist mein Fels und meine Hilfe, meine Festung; ich werde nicht wanken. 8 Auf Gott ruht mein Heil und meine Ehre; der Fels meines Schutzes, meine Zuflucht ist in Gott. 9 Vertraut auf ihn allezeit, ihr von Gottes Volk! Schüttet euer Herz vor ihm aus! Gott ist unsere Zuflucht.

In den ersten drei Versen dieses Abschnitts könnte man Gott auch nur als unpersönliche Kraftquelle beschrieben sehen, aber in V. 9 wird es deutlich: „Schüttet euer Herz vor ihm aus.“

Gott will eine persönliche Beziehung mit Dir und mir, er will hören, was uns bedrückt.
Er weiß alles über dich, aber er interessiert sich dafür und will von Dir hören, wie es Dir geht.

Und Gott geht noch einen Schritt darüber hinaus: Er möchte Dir und mir auch helfen und uns auch verändern.

Wenn es so persönlich wird, dann möchten wir vielleicht doch manchmal das Alu-Hütchen auch vor Gott aufsetzen, aber vor Gott können wir natürlich nichts verbergen.

In 1. Johannes 1, 8-10 wird das verdeutlicht:

8 Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit. 10 Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.

So beginnt die richtige Öffnung vor Gott: Sünden vor ihm bekennen und auf seine Reinigung und Veränderung hoffen.

Das ist natürlich schon sehr intim, einer anderen Person die eigenen Sünden zu bekennen.

Aber u.a. dafür ist Jesus Christus ja gekommen, um die Sünder zu rufen (Lukas 5, 32), also uns.

Und wenn wir erkannt haben, daß wir Sünder sind und Jesus brauchen, dann haben wir das wichtigste für unser Leben schon verstanden.

Nun ist es aber so, daß wir hier auf der Erde keine One-Man-Show sein sollen, sondern Gott hat uns in eine Gemeinde gestellt.

Und da stellt sich natürlich die Frage: Wieweit öffnen wir uns vor den andern in der Gemeinde?

Öffnen vor Glaubensgeschwistern

Es gibt ja dieses bekannte Bild als Erläuterung, warum es überhaupt Gemeinde gibt.

Ein einzelner, brennender Holzscheit verlischt ziemlich schnell, aber mehrere brennende Holzscheite gemeinsam brennen ziemlich lange.
Also alleine geht man unter und gemeinsam hält man durch und kann etwas erreichen, das Licht und die Wärme Gottes strahlt durch uns, das Feuer, die Begeisterung, ist da.

Man kann dieses Bild jetzt ziemlich auswalzen, aber was ist denn „einzeln“ und „gemeinsam“ hier bei uns in der Gemeinde?

Sind wir „gemeinsam“, weil wir hier nebeneinander im Gottesdienst sitzen?

Oder sind wir eine Ansammlung von einzelnen Personen, die nachher alle alleine nach Hause gehen.

Was macht „gemeinsam“ aus?

Jesus nannte seine Jünger in Matthäus 28, 10 „Brüder“ und die ersten Gemeinden, die in der Bibel beschrieben sind, haben sich als eine Gemeinschaft von Geschwistern angesehen.

Und wir betrachten uns ja auch als eine Familie, als eine Ansammlung von Geschwistern.
Ich nenne es hier mal geistliche Familie, weil es ja die natürliche Familie nicht ersetzen soll, sondern man bekommt sie zusätzlich dazu.

Was bedeutet das überhaupt, „Geschwister“ ?
Ich möchte diesen Punkt mal ein bißchen genauer betrachten und Euch bitten, daß Ihr Euch an Eure Kindheit und Euer Zusammenleben mit Euren leiblichen Geschwistern dabei erinnert?

Einzelkinder haben hier jetzt ein bißchen Pech, aber die können ja halt jetzt einfach zu hören.

In der Kindheit wissen Geschwister sehr viel voneinander.

Geschwister bekommen mit, wenn einer Probleme in der Schule hat, wenn er Streit mit den Eltern hat, wenn er sonstige Probleme hat, ja selbst wenn man mal ins Bett macht, kann man es nur schwer vor seinen Geschwistern verbergen.

Bei Freunden kann man es sich aussuchen, wieviel man von sich preis gibt, aber bei Geschwistern hat man diese Wahl nicht; die bekommen das Meiste einfach so mit.

Geschwister bekommen aber auch das positive mit.
Wenn man z.B. mal eine gute Note mit nach Hause bringt, dann bekommen das Geschwister natürlich mit.
So ein schulischer Vergleich unter Geschwistern kann dann natürlich auch mal frustrierend sein.

Unter Geschwistern geht man auch nicht immer nett miteinander um.

Manch einer liest z.B. das Tagebuch seiner Schwester oder seines Bruders und dann ist sogar eine vollkommene (ungewollte) Offenheit da, zumindest in eine Richtung.

Es gibt auch häufig eine gewisse Rivalität unter Geschwistern, denn dieser Gedanke, zu kurz zu kommen, ist immer mal wieder da; ich denke, da kann sich kaum einer von frei machen.

Ich habe mal einen Artikel irgendwo gelesen, wo es um „problematische“ Einzelkinder ging, und daß man sie an ihrem Verhalten ein Leben lang erkennen würde, weil sie denken würden, daß immer alles nur für sie das wäre.
In einem Forum dazu oder einer Leserbriefseite, das weiß ich nicht mehr, hat sich dann ein Einzelkind über diese Sichtweise aufgeregt und geschrieben, daß man auch Geschwisterkinder ein Leben lang erkennen würde.
Wenn z.B. bei einem Essen irgendwas verteilt wird, dann drängeln sich Geschwisterkinder immer vor, weil sie prinzipiell Angst hätten, zu kurz zu kommen.

Das ist hoffentlich nicht so bei uns, aber ein Kern Wahrheit steckt da schon drin.

Nun möchte ich aber auch was Positives sagen.

Geschwister spielen zusammen, obwohl sie vom Alter her oft gar nicht zusammenpassen.

Alleine durch ihre Nähe finden sie – oft trotz unterschiedlicher Interessen – Spiele, die sie gemeinsam machen.

Ich habe viele positive Erinnerungen an gemeinsame Zeiten mit meinem Bruder in meiner Kindheit, obwohl er dreieinhalb Jahre älter als ich ist.

Wir sind z.B. manchmal nachts, wenn meine Eltern nicht da waren oder schon schliefen, gemeinsam in einen unserer Bettbezüge gestiegen.
Dann hat mein Bruder das Loch zugehalten und wir sind dann im Bettbezug über den Boden gekrabbelt und haben Raumschiff gespielt.
Solche Geschichten kennen sicherlich die meisten von euch.

Die „erzwungene“ Gemeinschaft mit den Geschwistern hat normalerweise sehr viele positive Auswirkungen auf uns.
Wenn wir hätten frei wählen können, dann hätten wir uns vielleicht andere Geschwister ausgesucht, aber so wurden sie, wenn man es einmal objektiv betrachtet, von Gott zusammengestellt, und das ist gut so.

Wenn man das jetzt mal so alles betrachtet, wollen wir hier immer noch Geschwister sein?

Gucken sich jetzt manche um und überlegen sich das noch einmal mit dem Geschwisterdasein hier in der Gemeinde?

Wenn man so ein Gedankenlesegerät hätte, wäre es jetzt sicherlich mal interessant zu wissen, was jetzt so dem Einzelnen durch den Kopf geht.

Möchten wir von dem anderen wissen, wann er – natürlich im übertragenen Sinne – ins Bett gepißt hat, also wann ihm ihm selbst peinliche Dinge widerfahren sind?

Möchten wir von dem anderen wissen, wann er schlechte Noten mit nach Hause bringt – also im übertragenen Sinne – schlechte Leistungen auf der Arbeit bringt und daher – zurecht – einen Abriß vom Chef bekommt?

Möchten wir von dem anderen wissen, wann er Probleme mit seinen Eltern hat – und im übertragenen Sinne – Probleme mit Gott hat? Glaubensprobleme, Zweifel?

Wie gehen wir damit um, wenn wir es wissen?

Sind wir bereit, diese Punkte in unserem Leben einen anderen wissen zu lassen?

Am Umgang mit diesen Fragen entscheidet es sich, ob wir uns nur Geschwister nennen, oder ob wir als Geschwister leben.

An dieser Stelle hing ich in der Vorbereitung fest.

Sollte ich jetzt versuchen, mehr in der Bibel über diese Fragen zu finden oder sind diese Fragen klar und es muß nur jeder einzelne darüber nachdenken?

Jetzt wäre vielleicht das Gedankenlesegerät passend ;-)

Man findet viele Bibelstellen dazu, z.B.

In Galater 6, 2 steht:

Einer trage des anderen Lasten, und so werdet ihr das Gesetz des Christus erfüllen.

Dazu müssen wir natürlich unsere Lasten preisgeben und uns für die Lasten des anderen interessieren.

Aber wie leben wir das am Besten in unserer Gemeinde?

Wir versuchen es ja, z.B. in Hauskreisen, kleine Gruppen zu schaffen, wo eine Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens und der Offenheit entstehen kann und letztlich muß die Offenheit auch irgendwie in Kleingruppen ermöglicht werden, denn nicht jeder kann in unserer Gemeinde jedem alles erzählen, das geht auch nicht.

Auch die Aktionen in der Vergangenheit wie „40 Tage“ und „Liebe in Aktion“, wo mal ganz andere Gruppen gemischt wurden, waren sicherlich sehr sinnvoll und haben unsere Geschwisterschaft vertieft.

Wie ist es denn? Haben wir Alu-Hütchen voreinander auf?

Ist es manchmal wirklich so, wie es im Sketch gesagt wurde: „Hoffentlich merkt der andere nicht, wie ich mich wirklich fühle“ ?

Denken wir manchmal so?

Wenn Du z.B. einem anderen erzählst, daß Du etwas in Ordnung bringen müßtes, was Du aber irgendwie nicht hin bekommst: Hast Du dann Angst, daß der andere Dich jeden Sonntag fragend anguckt „Na schon geschafft“ und deshalb erzählst Du es lieber niemandem?

Wenn ich es keinem erzähle, dann muß ich mich auch vor niemandem rechtfertigen.

Und da mich sowieso keiner verstehen kann – weil ich es keinem erzähle –, deshalb gehöre ich auch irgendwie nicht richtig dazu.

Ist das ein Ausstiegsweg aus der Gemeinde, der vorkommt, oder gibt es den nur in meiner Fantasie?

Können wir füreinander beten, ohne daß man sich für seine Probleme rechtfertigen muß?

Das ist natürlich alles ein schmaler Grat, weil es natürlich im Einzelfall auch sinnvoll ist, Probleme anzusprechen und Hilfe zur Lösung anzubieten.

Was gibt es für Hindernisse in Deinem und meinem Leben, sich voreinander zu öffnen?

Vielleicht kann man mit etwas dünneren Aluhütchen anfangen, daß schon einmal ein bißchen mehr von dem durch kommt, was uns beschäftigt.

Ich möchte die Fragen dieses Thema noch einmal zusammenfassen:

Was hindert uns, uns vor den Gemeindegeschwistern zu öffnen?

Und wie behindern den anderen, sich uns gegenüber zu öffnen?

Neben diesem wichtigen Thema sollten wir uns auch noch mit der Frage beschäftigen, wie wir uns vor Menschen öffnen, die nicht auf Jesus vertrauen, die also im Sinne der Bibel nicht unsere geistlichen Geschwister sind.

Öffnen vor Menschen, die nicht auf Jesus vertrauen

Zu allererst ist es so, daß schon eine ganze Menge von alleine sichtbar wird:

2. Korinther 3, 2.3;

2 Unser Brief seid ihr, eingeschrieben in unsere Herzen, erkannt und gelesen von allen Menschen; 3 von euch ist offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, ausgefertigt von uns im Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf Tafeln, die fleischerne Herzen sind.

Es wird vielleicht mehr offenbar von uns, als uns das manchmal recht ist.

Und gerade Außenstehende wie Arbeitskollegen, Mitstudenten, Mitschüler bekommen oft mehr von einem mit, als die Gemeindegeschwister, weil sie einfach viel mehr Zeit mit einem verbringen.

Oder wenn man abends mit Freunden etwas macht, dann ist man ja oft entspannter und läßt sich mehr gehen, als sonntags morgen im Gottesdienst.

Da kriegen die anderen oft mit, wie man wirklich ist.

Vielleicht denken jetzt manche an den Spruch: „Ein Christ hat nichts zu verbergen“, das scheint ja auch der gerade gelesene Bibelvers auszusagen: „erkannt und gelesen von allen Menschen“.

Ich denke schon, daß ein Christ einiges zu verbergen haben darf.

Ich möchte z.B. nicht, daß – außer meiner Frau – jemand erfährt, was bei uns im Schlafzimmer passiert, weil ich denke, daß das niemanden etwas angeht, und wenn ich überlege, fallen mir bestimmt noch mehr Dinge ein, die ich vor anderen gerne verbergen möchte und wo ich das auch in Ordnung finde, daß das keiner weiß.

Ein Christ sollte allerdings keine Leichen im Keller haben; das ist ein Unterschied, ich denke, das ist klar.

Wenn diese Leichen nämlich anfangen zu stinken, dann bemerken diese Leichen auch andere und dann wird der Brief Christi, der wir sind, unglaubwürdig.

Aber von diesen allgemeinen Betrachtungen einmal abgesehen:

Jeder von uns hat auch Freunde und Bekannte außerhalb der Gemeinde, also Menschen, die mit Jesus nichts anfangen können und diesen Menschen öffnen wir uns natürlich auch in einem gewissen Maße, denn sonst kann man ja nicht befreundet sein.

Das ist ja auch ganz normal und das ist ja generell ein Kennzeichen von Freundschaft, egal ob man zur Gemeinde gehört oder nicht.

Bei Christen soll es doch noch etwas anders sein (Matthäus 5, 43-48):

43 Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. 44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen, 45 damit ihr Söhne eures Vaters seid, der in den Himmeln ist! Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. 46 Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe?47 Und wenn ihr allein eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die von den Nationen dasselbe? 48 Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.

Leute, die mir nahe stehen, mögen und Leute, die mir feindlich gesonnen sind, hassen, das ist ein Prinzip der damaligen wie der heutigen Welt.

Das Stichwort „Hassen“ scheint manch einem vielleicht übertrieben, aber es ist auf alle Fälle so, daß man sich normalerweise seine Freunde aussucht und das sind meist die, die einem sympathisch sind und die einem nahe stehen.

Das machen alle.

Aber was verlangt Jesus von uns?

Wir sollen uns auch für andere Menschen außerhalb unserem natürlichen Blickwinkel öffnen, auch bereit sein für solche, die vielleicht sonst kaum einer mag.

Jesus ist da mit gutem Beispiel voran gegangen, denn er war laut Matth 11,19 als ein Freund der Zöllner und Sünder bekannt, und das waren damals sehr unbeliebte Leute.

Das ist natürlich nicht leicht, und man darf dabei nicht den Fehler machen, es als christliche Pflicht zu sehen, sondern man läßt sich auf eine Freundschaft ein, nur halt mit Leuten, die einem vielleicht nicht auf den ersten Blick sympathisch sind.

Jesus stellt einem da ja individuell Menschen in den Weg und wenn man sich darauf einläßt, dann kann man manchmal ganz ungewöhnliche Freundschaften knüpfen, auf die man sich ohne Jesus vielleicht nie eingelassen hätte.

Zusammenfassung

Wir haben nun über verschiedene Aspekte zum Thema „Sich öffnen“ nachgedacht.

AMEN

Segen

Philipper 4, 19.20

Gott wird aber alles, was ihr braucht, nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus erfüllen.

Unserem Gott und Vater aber sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit.

AMEN