Leichlingen, 2.7.06 

Der reiche Jüngling 

Einführung

Heute geht es um drei Begriffe: „Gut“, „tun“ und „reich“. 

Und ich möchte mit „gut“ beginnen. 

(mit schnurlosem Mikrophon durchs Auditorium gehen und folgende Fragen stellen, vielleicht mehrfach): 

Ich möchte nun mit Euch über einen Text nachdenken, wo das Wort „gut“ so als allererstes ins Auge sticht: 

Lukas 18, 18-27; 

Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott. Die Gebote weißt du: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und die Mutter!" Er aber sprach: Dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an. Als aber Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Eins fehlt dir noch: verkaufe alles, was du hast, und verteile den Erlös an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben, und komm, folge mir nach! Als er aber dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich. Als aber Jesus sah, daß er sehr betrübt wurde, sprach er: Wie schwer werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes hineinkommen! Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt. Es sprachen aber, die es hörten: Und wer kann dann errettet werden? Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.

Zu diesem Bibeltext habe ich ein etwas zwiespältiges Verhältnis.

Ganze Nachfolge bedeutet ja hier, alles zu verkaufen und alles abzugeben und das fand ich immer irgendwie erschreckend, denn ich konnte das nicht.

Ich hatte schon als junger Student Schwierigkeiten mit der Vorstellung, all mein Eigentum zu verkaufen und in einer Art christlichen Kommune zu leben.
So habe ich mir eine wörtliche Umsetzung immer vorgestellt.

Ein paar Superchristen, die man nur aus Büchern kennt, haben das gemacht, aber ich konnte das nie.

Es gibt jetzt so ein paar Versuche, diesen Text ein bißchen zu entschärfen, so nach dem Motto: Ja, der Mensch, der hier gefragt hat, hatte ein Problem mit dem Reichtum; sein Reichtum war ihm zu wichtig und daher gab es für ihn nur den Weg, seinen Reichtum abzugeben.

Puuh, da haben wir ja Glück gehabt, daß das bei uns nicht so ist, daß wir kein Problem mit unserem Reichtum haben.

Auf dem Buju ging es in einer Predigt so ein bißchen um diesen Text und dabei ist mir einiges klar geworden und das möchte ich jetzt mit euch teilen.

Ich habe am Anfang gesagt, es geht um die drei Worte „gut“, „tun“ und „reich“ und wir haben ja schon einiges zum Thema „gut“ gehört und damit möchte ich auch beginnen:

Guter Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott. 

Jesus reagiert hier richtig empfindlich.

Jesus war ja nicht nur Gottes Sohn, sondern er war ja auch Mensch; zwar ein vollkommener Mensch ohne Sünde, aber halt ein Mensch.

Und die meisten Menschen haben irgendwelche Punkte, wo sie empfindlich reagieren.

Z.B. war ich vor vielen Jahren mal auf einem christlichen Jugendtag, wo wir uns in Gruppen aufteilten und eine Kleingruppe war zum Thema „Geschwister“. Dabei kam auch das Thema „Einzelkinder“ auf und ich konnte mir dabei den Spruch nicht verkneifen „Die sind doch so verwöhnt“. Danach wußte jeder in der Gruppe, wer ein Einzelkind war und wer nicht.
Die haben nämlich alle lautstark protestiert.

Die Einzelkinder in dieser Gruppe reagierten gegenüber diesem Vorurteil sehr empfindlich.

Und Jesus scheint hier sehr empfindlich auf die Anrede „Guter Lehrer“ zu reagieren.

Warum stört ihn das so? Jesus war selbst ohne Sünde, er könnte sich also zu recht „gut“ nennen.

Ich glaube es liegt daran, daß Jesus weiß, was der Fragesteller mit dieser Anrede verbindet und es scheint erheblich mehr zu sein, als jetzt etwa eine alltägliche Frage wie (rheinisch) „Guter Mann, können sie mir sagen, wie spät es ist?“

Es gibt von dieser Geschichte drei Versionen: Matthäus 19, 16-26; Markus 10, 17-27 und die gelesene Lukas 18, 18-27.

In Matthäus 19, 16.17 ist der Anfang dieser Geschichte etwas anders geschildert:

Und siehe, einer trat herbei und sprach zu ihm: Lehrer, was soll ich Gutes tun, damit ich ewiges Leben habe? Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich über das Gute? Einer ist der Gute. Wenn du aber ins Leben hineinkommen willst, so halte die Gebote! 

Hier geht es nicht um den „guten Lehrer“ sondern um das „gute“ Tun. 

Auch hier reagiert Jesus genauso empfindlich. 

Ob es sich jetzt bei den hier beschriebenen Begebenheiten um zwei verschiedene Personen handelt – es gab damals sicherlich mehrere Leute, die Jesus diese Frage gestellt haben –  oder ob die Evangelisten dasselbe Gespräch aus unterschiedlichen Betrachtungsweisen wiedergegeben haben, ist für mich nicht ganz eindeutig und zum Verständnis auch nicht wichtig.

Die zweite Frage macht den Glauben des Fragestellers eigentlich deutlich: 

Durch Gutes-Tun komme ich in den Himmel (ich übersetze einfach mal „ewiges Leben“ mit Himmel).
Daß Jesus darauf empfindlich reagiert, kann man schon gut nachvollziehen, wenn man die Bibel ein bißchen kennt.

Auch in der ersten Frage mit der Anrede „guter Lehrer“ kommt das durch:
Was muß ich tun, um das ewige Leben zu bekommen.

Der Fragesteller dachte, daß Jesus über das ewige Leben Bescheid wußte – sonst würde er ihn nicht fragen – und da der Fragesteller glaubte, daß man ja durch Gutes tun das ewige Leben bekommt, mußte als Jesus gut sein und daher die Anrede „Guter Meister“. 

Und auch da kann man nachvollziehen, warum Jesus hier so energisch widerspricht. 

Der Fragesteller verbindet eine falsche Lehre mit dieser Anrede. Er sieht nicht Jesus als Gottes Sohn oder als vollkommenen Menschen, sondern er sieht einen Lehrer, der durch vorbildliches Gutes-Tun auf dem Weg zum Himmel ist und das ist Jesus nicht. 

Jesus ist uns zwar zum Himmel voraus gegangen, aber nicht als perfekter Gutes-Tuer, sondern als auferstandener Heiland. 

Und dann macht das alles Sinn, daß Jesus sich hier so gegen die Anrede „Guter Lehrer“ verwahrt. 

Und durch den Hinweis, daß nur Gott allein gut ist, erkennt der Fragesteller vielleicht auch irgendwann, daß Jesus Gott ist, wenn er die Vollkommenheit Jesu wirklich erkannt hat. 

Ich hatte mich vor Jahren mal regelmäßig mit einem Zeugen Jehovas getroffen – er war wohl so eine Art Gemeindeleiter – und wir haben auch u. a. über die Dreieinigkeit gesprochen. 

Die Zeugen Jehovas halten ja die Lehre der Dreieinigkeit für falsch und ein Argument dafür war diese Stelle.
Denn wenn Jesus hier sogar ablehnt, gut genannt zu werden und auf Gott verweist, dann kann er ja nicht mit Gott ein und die selbe Person sein, oder?

Wenn wir aber verstehen, daß Jesus nicht ablehnte, gut zu sein, sondern ablehnte, in der Weise gut zu sein, wie sich der Fragesteller das vorstellte, dann wird es verständlich. 

Jesus ist oft anders, als Menschen sich ihn vorstellen.
Die einen wollen ihn nur als weisen Lehrer, die anderen als radikalen Revolutionär, aber in Wirklichkeit ist er Jesus Christus, Gottes Sohn und unser Retter, der für uns gestorben und auferstanden ist.

Habt ihr das jetzt gut verstanden?  ;-)

Kommen wir jetzt zu dem  

Tun

Und es fragte ihn ein Oberster und sprach: Guter Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut, als nur einer, Gott. Die Gebote weißt du: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsches Zeugnis geben; ehre deinen Vater und die Mutter!" Er aber sprach: Dies alles habe ich befolgt von meiner Jugend an. Als aber Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Eins fehlt dir noch: verkaufe alles, was du hast, und verteile den Erlös an die Armen, und du wirst einen Schatz in den Himmeln haben, und komm, folge mir nach! Als er aber dies hörte, wurde er sehr betrübt, denn er war sehr reich.

Was antworten wir auf die Frage: Was muß ich tun, um in den Himmel zu kommen? (Mikro nehmen, Auditorium fragen)

Was antwortet Jesus auf die Frage?

Halte die Gebote. Er zählt die Gebote aus den 10 Geboten auf, die das Zusammenleben der Menschen untereinander regeln und zwar auf den ersten Blick die „Leichteren“.
Das 10. Gebot, wo steht, daß man nichts begehren soll, was dein Nächster hat, das finde ich schon viel schwieriger. Die Taten zu kontrollieren ist irgendwie einfacher als die Gedankenwelt zu kontrollieren und das bedeutet es ja letztendlich, wenn gesagt wird, daß man nicht den Ehepartner, das Haus, das Auto, usw. des Nächsten begehren soll. Und wir wissen aus anderen Bibelstellen, z. B. Matthäus 5, 12.22 und 27.28, daß die Absicht zu einer Gebotsübertretung vor Gott schon eine Übertretung ist.

Der Fragesteller hat das wahrscheinlich so streng nicht gesehen, aber ich denke er hat schon sehr ernsthaft gelebt und ich kann mir schon vorstellen, daß er nach menschlichem Ermessen die aufgezählten Gebote schon recht gut gehalten hat.

Jesus widerspricht ihm auch nicht.

Aber dann kommt der Hammer: Verkaufe alles, was Du hast und folge mir nach.
Nicht symbolisch, sondern in echt: Packe dein ganzes Zeug auf Ebay und dann folge mir nach.

Ich glaube, keiner von uns hat das hier so gemacht.

Warum sagt Jesus das dem Mann hier?

Über diese Frage habe ich auch eine Nacht geschlafen und ich hing ziemlich an ihr fest.

Wie ich schon erwähnte, kann man es sich sehr leicht machen und sagen, daß der Mann ein offensichtliches Problem mit seinem Reichtum hatte und den Reichtum loszuwerden der einzige Weg zum ewigen Leben war.

Der Mann hat doch sein Leben lang versucht, die Gebote zu halten und war dabei anscheinend ziemlich gut und dann packt Jesus noch ein unerfüllbares Gebot drauf.

Das ist doch – menschlich gesehen – irgendwie unfair.

Wir würden doch eher sagen: Komm, Du hast Dich so bemüht, Du bist dabei.

Aber so handelt Jesus nicht.

Ich vermute, daß dieses unerfüllbare Gebot eine Art Therapie gegen das falsche Denken des Fragestellers war.

Man muß sich dabei vor Augen halten, daß dieser Mann den Glauben hatte, daß man durch Gebote halten und Gutes tun das ewige Leben bekommt. Und einerseits merkte er, daß ihm etwas fehlte – sonst hätte er Jesus nicht gefragt – und andererseits war er der Meinung, daß er im Gebote halten schon ziemlich gut war.

Ich kann mir gut vorstellen, daß dieses Denken auch heute in unserem Land weit verbreitet ist.

Wie vermittelt man so einem Menschen aber die Tatsache, daß man durch „gut“ sein nicht in den Himmel kommt?
Was sagt Römer 3, 10-12 über alle Menschen?

Keiner ist gerecht, auch nicht einer. Keiner ist klug, keiner fragt nach Gott. Alle sind vom richtigen Weg abgewichen, keinen Einzigen kann Gott noch gebrauchen. Keiner handelt so, wie es gut wäre, nicht ein Einziger. 

Man kann nun dem Fragesteller erzählen, wie schlecht er ist, aber damit wird man nicht zu ihm durchdringen. 

Jesus geht nun den Weg, daß er dem Fragesteller zeigt, daß er eben nicht alle Gebote eingehalten hat und das auch nicht kann. 

Zum einen scheint bei ihm das Problem vorzuliegen, daß er sich zu wenig um die Armen gekümmert hat, z.B. 5. Mose 15, 7 

Wenn einer deiner Brüder arm ist in irgendeiner Stadt in deinem Lande, das der HERR, dein Gott, dir geben wird, so sollst du dein Herz nicht verhärten und deine Hand nicht zuhalten gegenüber deinem armen Bruder. 

Nun gab es wohl viele Arme im Umkreis des Fragestellers und er hatte sich nicht um alle gekümmert. 

Das konnte er wahrscheinlich gar nicht und das ist generell das Problem, daß man nicht aus sich selbst so leben kann, daß es Gott gefällt.  

Man kann vielleicht nach menschlichen Maßstäben ein einigermaßen anständiges Leben führen, aber Gott blickt in die Untiefen unseres Herzens. 

Ein weiterer Punkt ist wahrscheinlich das Gebot „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“ 

Einige Prediger, die ich über diesen Text gehört hatte, waren der Meinung, daß der Reichtum ein Gott dieses Mannes war und deswegen mußte er weg. Da ist sicherlich auch etwas dran, denn gerade Reiche verlassen sich oft ein Stück weit auf ihren Reichtum, so nach dem Motto: 

„Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt ungemein.“ 

Aber Frieden wird man nicht im Vertrauen auf Besitz finden, sondern nur im Vertrauen auf Jesus Christus. 

Aber ich bleibe dabei, daß dieses Gebot von Jesus eine Art Therapie für den Fragesteller war. 

Übertragen wir dieses Gespräch mal auf heute: 

Es kommt hier in der Gemeinde jemand durch die Tür und sagt:  

Ich will jetzt hier Mitglied werden, so leben, wie es Gott gefällt und dann in den Himmel kommen. 

Was muß ich dafür tun? 

Wir sagen dann: Alles klar. Du mußt die Gebote halten und Jesus nachfolgen. Dann drücken wir ihm ein neues Testament in die Hand und sagen, lies das mal und befolge das alles. 

Jetzt gibt es verschiedene Möglichkeiten: 

Wünschenswert wäre die erste Möglichkeit, so daß man ihm dann erklären kann, daß man Erlösung und Veränderung durch Jesus braucht und das es nicht ums Tun sondern um die Beziehung zu Jesus geht. 

Und diese „Das-kann-ich-nicht“-Erkenntnis war auch das Ziel von Jesus in diesem Gespräch, da bin ich sicher. 

In der Parallelstelle von diesem Gespräch, in Markus 10, 17-27; steht noch ausdrücklich, daß Jesus ihn ansah und lieb gewann, deshalb wird über diese Version wohl auch am häufigsten gepredigt.

Aber ich halte es für selbstverständlich, daß Jesus mit dem Fragesteller in Liebe umgeht und nicht in der Art wie „Komm, du Größenwahnsinniger, jetzt bekommst mal ein Gebot, das du nicht halten kannst“.

Jesus gibt auch schon das Ziel vor: Folge mir nach; weg von Denken „tun, tun, tun“, verdiene dir den Himmel, hin zu der Beziehung zu ihm.

Christsein ist ja in erster Linie Beziehung zu Jesus. Die Lebensveränderung und die guten Werke sind nur eine Folge, eine Frucht, dieser Beziehung zu Jesus.

Laut den Parallelstellen ging der Mann nach dem Gespräch entsetzt und traurig weg.

Vielleicht mußte er über alles nachdenken. Wir wissen nicht, was aus ihm geworden ist.

Vielleicht wäre es auch besser gewesen, wenn er sich erstmal eine Zeitlang bei Jesus aufgehalten hätte, um sich von seinem falschen Denken lösen zu können, um eine neue Perspektive zu bekommen, so wie z.B. der Jünger Andreas laut Johannes 1, 35-42 erstmal ein Tag mit Jesus verbracht hat, nach dem er von Johannes dem Täufer gehört hatte, daß Jesus das Lamm Gottes wäre. Wahrscheinlich hat er sich da nichts richtig drunter vorstellen können.

Zeit mit Jesus zu verbringen kann falsches Denken in Ordnung bringen.

Zusammenfassend zu diesem Gespräch kann man sagen:

Du kannst nicht so leben, wie es Gott gefällt, aber Du kannst eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus bekommen und wirst dadurch verändert werden und darfst dann „Vater“ zu Gott sagen.

Ein Wort von den anfangs erwähnten Worten fehlt noch:

Jesus sagt ja hier ganz krasse Dinge:

Wie schwer werden die, welche Güter haben, in das Reich Gottes hineinkommen! Denn es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als daß ein Reicher in das Reich Gottes hineinkommt. Es sprachen aber, die es hörten: Und wer kann dann errettet werden? Er aber sprach: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott. 

Wer ist reich? 

(Mit Mikrophon nochmal ins Auditorium) 

 

Mir ist klar geworden, wie reich ich bin, als ich als Student einmal auf einem Missionseinsatz in Kroatien war. 

Ich hatte zur der Zeit noch keine Diplomarbeit, hatte keinen Nebenjob und damit nur wenig Geld und kein Auto und fühlte mich daher ziemlich arm. Ich hatte so ein bißchen einen Durchhänger. Ich wußte nicht so recht, wie es jetzt weiter geht. 

Dann habe ich gesehen, wie bosnische Familien im Winter in Eisenbahnwaggons gewohnt haben, aber keine Personenwaggons sondern diese braunen Güterwaggons. 

Da wurde mir klar, daß ich eigentlich kein Problem hatte, denn verglichen mit den Problemen dieser Leute hatte ich keine Probleme. 

Verglichen mit solchen Leuten – und es gibt sicherlich in der dritten Welt noch viel ärmere – sind wir alle reich, machen wir uns da einmal nichts vor. 

Und, kommen wir in Gottes Reich? 

Mit dem Nadelöhr wird häufig so argumentiert, daß das ein Sinnbild für ein Stadttor in Jerusalem war, wo sich die Kamele hinunter beugen mußten, um da durch zu kommen. 

In einem Kommentar habe ich gelesen, daß das wahrscheinlich nicht stimmt, sondern daß damit wirklich eine Nadel gemeint ist. 

Ich tendiere auch eher zu dem zweiten, weil das besser zu dem entsetzten Ausruf der Zuhörer paßt: 

Und wer kann dann errettet werden? 

Ja, wer kann errettet werden?  

Jeder kann errettet werden. Man muß nicht fertig sein, wenn man zu Jesus kommt. 

Aber wenn man mit Jesus beginnt, dann gehört dazu, daß man auch sein Eigentum ihm unterstellt. 

Man lernt, das Eigentum auf vielerlei Weise für Jesus einzusetzen:
Spenden, Gäste einladen, mit einer Firma Arbeitsplätze für andere schaffen, Bedürftige unterstützen, u.v.v.m.

Das größte Hindernis auf dem Weg zu Jesus ist wohl, wenn man die persönliche Sicherheit mit dem Besitz verbindet, so nach dem Motto: Ich habe ein festes Einkommen, ich muß nicht auf Gott vertrauen. 

Oder ein erfülltes Leben kann ich nur haben, wenn ich genug Geld habe, da reicht mir Gott nicht. 

Aber ein sicheres Lebensfundament und wirkliche Erfüllung gibt es nur bei Jesus Christus, egal wieviel Geld Du hast. 

Gott kann einen Menschen verändern, so daß er das auch wirklich kapiert, denn bei Gott ist nichts unmöglich. 

Zum Thema Geld könnte man sicherlich eine eigene Predigt halten, aber das würde heute zu weit führen, von daher soll das erstmal reichen. 

Zusammenfassung

Weder gut sein noch gutes tun, führt zum ewigen Leben, sondern nur das Vertrauen auf Jesus Christus. 

Reichtum kann dabei ein Hindernis sein, aber bei Gott ist alles möglich. 

AMEN 

 

 

Segen: Was bei Menschen unmöglich ist, ist möglich bei Gott.