Nehmen
Heute geht es um Nehmen und Geben. Ich weiß nicht, ob es Ihnen auch so geht, aber für mich hört sich diese Reihenfolge seltsam an: Nehmen und Geben.
Andersherum gibt es diese Worte ja auch als bekannte Redensart:
Das ist ein Geben und Nehmen.
Also erst Geben und dann vielleicht Nehmen.
Aber schauen wir uns das Nehmen noch etwas genauer an. Nehmen ist auch irgendwie zwiespältig. Da gibt es das aktive selbstbestimmte Nehmen. Je nach Typ zögert man vielleicht, während andere zugreifen, sich etwas leisten, sich etwas gönnen: „Das habe ich mir verdient!“ Und das ist natürlich auch in Ordnung.
Und dann gibt es noch das passive Nehmen, z.B. etwas geschenkt zu bekommen. Und auch damit haben manche Leute Probleme. Da fallen dann Sätze wie:
Mir wurde im Leben ja auch nichts geschenkt!
Ich habe nie etwas bekommen und mir alles selber erarbeitet!
Oder verkürzt: Ich lass mir nichts schenken!
Wenn mir einer etwas Gutes tut, dann schulde ich ihm ja etwas, dann muss ich mich revanchieren.
Manche treiben das ja bei Geschenken auf die Spitze und wollen ja nicht billiger schenken, als man selbst geschenkt bekommen hat.
Das ist ja manchmal auch bei Kindergeburtstagen so, dass man bei dem Preis für das Geschenk versucht, sich ungefähr im selben Rahmen zu bewegen, wie es das eigene Kind vorher bekommen hat.
Kann man etwas größeres annehmen, ohne dass man sich unwohl fühlt? Oder ist man eher auf dem Trip, dass man ja eigentlich von anderen nichts annehmen will? Man ist gerne großzügig, aber man selbst braucht von anderen nichts.
Vielleicht sind das auch nur Sonderfälle oder vielleicht sogar so ein Männer-Ding, aber das habe ich schon öfters erlebt und manchmal bin ich selber so.
In meinem Leben habe ich vieles einfach so bekommen, in meiner Kindheit die Liebe meiner Eltern ganz selbstverständlich. Ich hatte eine glückliche Kindheit, hier in Leichlingen, hinten am Büscherhof.
Ich habe das alles unverdient bekommen und bin dankbar dafür.
Bekommt man das noch hin, Gutes unverdient und unbezahlt einfach so anzunehmen?
Weihnachten
Wir bewegen uns ja mit Riesenschritten auf Weihnachten zu und da ist das Thema Geschenke natürlich hoch aktuell.
Manche machen das ja so, dass sich die Erwachsenen nichts mehr schenken und nur noch die Kinder bescheren. Es ist ja häufig so, dass wenn ein Erwachsener etwas braucht, dann kauft er sich das sowieso. Das selbe gilt, wenn er etwas gerne hätte und es sich leisten kann. Da bleiben nur noch zu teure Sachen als mögliche Geschenke übrig und die sind zu teuer als Geschenk.
Toll wäre es, wenn man ein Geschenk finden würde, dass dem anderen Freude macht, ohne dass er vorher daran gedacht hatte, oder es nur insgeheim ahnte, aber es sich nicht wirklich vorstellen konnte.
Mir persönlich gelingt das fast nie. Ich bin leider sehr schlecht im Schenken. Andere können das viel besser.
Wie wichtig ist eigentlich für den Beschenkten, warum der Schenkende gerade dieses Geschenk ausgewählt hat? Da habe ich länger darüber nachgedacht, bin aber zu keinem Schluss gekommen.
Andererseits haben wir das Schenken, zumindest bei Kindern, ja irgendwie ausgelagert, zumindest erzählen viele den Kindern, dass der Weihnachtsmann oder das Christkind die Geschenke bringen. Aber das hat für mich persönlich einen andern Wehrmutstropfen.
So toll das gegenseitige Beschenken ist - und ich bekomme gerne Geschenke -, aber ich finde es schade, dass der ursprüngliche Jesus Christus durch diese Folklore irgendwie in den Hintergrund gerät.
Ich möchte ihnen gerne dazu einen Weihnachtstext aus der Bibel vorlesen, der Heiligabend nicht so oft gelesen wird (Johannes 1, 11-13; NL):
Nur wenige Leute haben damals verstanden, was für ein besonderes Kind dieser Jesus war. Das wäre heute, glaube ich, nicht anders.
Aber dieser Jesus Christus hat das größte Geschenk aller Zeiten mitgebracht: Neues Leben von Gott, indem man Gottes Kind werden kann. Man ist dann nicht mehr nur Gottes Schöpfung, sondern man kann Gottes Kind werden, wenn man Jesus aufnimmt und ihm glaubt.
Und im letzten Satz wird extra erwähnt, dass das weder durch Herkunft noch durch Leistung möglich ist, sondern man kann es nur von Gott empfangen.
Ich neige auch manchmal zu dem „Ich lass mir nichts schenken“, aber ich habe vor vielen Jahren gelernt, dass ich Jesus brauche und bin so Gott quasi begegnet und das hat mein Leben sehr positiv verändert.
Schlusswünsche
Ich wünsche Ihnen gesegnete Festtage, ein bisschen Ruhe und Erholung.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie eine gute Zeit mit den Leuten haben, mit denen Sie die Festtage verbringen. Und wenn Konflikte in der Luft liegen sollten, wünsche ich Ihnen, dass sie zum Einen nicht so schlimm sind und zum anderen wünsche ich ihnen, dass, wenn möglich, Versöhnung unterm Weihnachtsbaum passiert.
Ich wünsche Ihnen auch, dass, falls sie Geschenke bekommen, sie sich richtig darüber freuen können.
Und am allermeisten wünsche ich Ihnen, dass Sie Jesus Christus begegnen und dieses neue Leben von Gott erfahren.