Campingplatz, Leichlingen-Wersbach, 24.6.07 

Markus 4, 35-41 

Einleitung

Ich darf mich kurz vorstellen: 

Mein Name ist Peter Schütt, bin 40 Jahre, verheiratet, 4 Kinder und bin von Beruf Informatiker. 

Ich war schon öfter mal mit unserem Chor hier und ich finde jedesmal die Ruhe, die dieses Plätzchen hier so ausstrahlt, faszinierend und ich kann mir gut vorstellen, daß man hier gerne für ein paar Tage dem Streß und dem Lärm des Alltags entkommen kann. 

Vielleicht geht Ihnen das auch so: Mir wächst der Alltag manchmal etwas über den Kopf: Wie sicher ist mein Job? Reicht das Geld? Erziehe ich meine Kinder richtig? usw.  

Ich fühle mich manchmal mit verschiedenen Dingen etwas überfordert. 

Vielleicht geht Ihnen das auch so und vielleicht haben Sie sogar etwas konkret vor Augen. 

Über diese Dinge, die uns überfordern und mit denen wir nicht so richtig klarkommen, möchte ich mit Ihnen nachdenken und dazu möchte ich Ihnen einen Text aus der Bibel vorlesen (Markus 4, 35-41): 

Am Abend jenes Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Wir wollen ans andere Ufer fahren!“ Sie schickten die Menge nach Hause, stiegen in das Boot, in dem Jesus bereits war, und fuhren mit ihm ab. Einige andere Boote begleiteten sie. Plötzlich brach ein heftiger Sturm los; die Wellen schlugen ins Boot, und es begann sich mit Wasser zu füllen. Jesus aber schlief im hinteren Teil des Bootes auf einem Kissen. Die Jünger weckten ihn und schrien: „Meister, macht es dir nichts aus, daß wir umkommen?“ Jesus stand auf, wies den Wind in seine Schranken und befahl dem See: „Schweig! Sei still!“ Da legte sich der Wind, und es trat eine große Stille ein. „Warum habt ihr solche Angst?“, sagte Jesus zu seinen Jüngern. „Habt ihr immer noch keinen Glauben?“ Jetzt wurden sie erst recht von Furcht gepackt. Sie sagten zueinander: „Wer ist nur dieser Mann, daß ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?“ 

Jesus hatte vorher zu einer großen Menschenmenge gesprochen und er fuhr dann mit seinen Jüngern über den See Genezareth.  

Dieser See hatte es in sich: Es gab dort oft überraschende, heftige Stürme, die auch erfahrene Seemänner überforderten und die meisten Jünger waren erfahrene Seeleute. 

Das ganze Können, die ganze Erfahrung reichte hier nicht aus, das Boot begann sich trotzdem langsam mit Wasser zu füllen, die Lage wurde immer bedrohlicher. 

Vergleichen wir das mit uns heute: 

Ich denke, die meisten der hier auf dem Platz Anwesenden, der Chor eingeschlossen, kommen mit Ihrem Alltag ganz gut klar. Mit hat alles irgendwie im Griff. 

Aber dann kann es immer wieder passieren, daß uns Situationen überfordern.
Vielleicht hängt der Job auf der Kippe oder man ist schon arbeitslos.
Vielleicht knirscht es in der Beziehung und man weiß nicht, was man machen sollen. Vielleicht macht man sich Sorgen um seine Kinder, weil sie Mist machen. Vielleicht hat man auch Angst um seine Gesundheit.

Ich habe jetzt mal die Hauptsorgenbringer hier angesprochen, aber vielleicht haben sie persönlich einen anderen Sorgenbringer, der ihnen zu schaffen macht. 

Alle Erfahrung, all Ihr Können reicht nicht aus, um damit fertig zu werden.  

Vielleicht sind diese Sorgen sogar so schlimm, daß es Ihnen vor der Rückkehr in den Alltag graut. 

All Ihr Können und alle Ihre Erfahrung helfen bei dem Problem nicht. 

Die Jünger in dem Boot fragen Jesus Christus: „Macht es dir nichts aus, daß wir umkommen?“ 

Vielleicht denken Sie das auch: Gott, ist Dir mein Leben egal? Wenn es Dich gibt, warum muß ich so viel Mist mitmachen? 

Viele Menschen stellen sich Gott eher so als eine unpersönliche Energie vor und wollen Ihre Probleme alle selber lösen. Sie denken, daß der Einzelne Gott sowieso egal ist. 

Aber was ist, wenn die Probleme einem über den Kopf wachsen? 

Könnte da vielleicht nicht doch Gott etwas machen? „Gott, ist es Dir wirklich egal, wenn ich an meinem Problemen zerbreche, wenn ich nicht mehr weiter weiß?“ „Wo bist Du, Gott?“ 

Die Jünger wenden sich hier an Jesus Christus und Jesus wies den Wind in seine Schranken befahl dem See zu schweigen. 

Diese Formulierung finde ich sehr treffend, auch für uns. 

Hier geht es um den Wind und um den See. 

Der See muß ruhig sein, damit man nicht kentert.
Der See entspricht unserer Lebensgrundlage. Stehe ich auf festem Grund oder wackelt es unter meinen Füßen? Drohe ich zu fallen?

Genauso wie Jesus hier den See beruhigt hat, kann er uns eine sichere Grundlage schenken, so daß unser Leben nicht mehr zu kentern droht. 

Der Wind entspricht den Umständen und Problemen, die uns ins Gesicht blasen. 

Ein bißchen Wind muß immer da sein, damit unser Lebensschiff voran kommt. 

Wir wachsen ja auch an der Bewältigen von Problemen in unserem Leben. 

Schlimm wird es nur, wenn die Probleme überhand nehmen. 

Aber Jesus weist die Umstände und Probleme – wie den Wind – in die Schranken. 

Mit Jesus gibt es immer noch Probleme und ungünstige Umstände, aber mit Jesus bekommt man eine feste Grundlage, so daß einen die Probleme nicht mehr zu Fall bringen können. 

Vielleicht hört sich das für Sie wie leeres Gerede an, daß Ihnen in Ihrer konkreten Situation nicht hilft. 

Ich persönlich kann Ihnen auch nicht helfen, aber ich kann auf den hinweisen, der helfen kann, Jesus Christus. 

Nachdem Jesus den Wind und die See beruhigt hat, sagte er zu seinen Jüngern: 

„Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr immer noch keinen Glauben?“ 

Warum diese Frage? Die hatten doch Grund, Angst zu haben, Todesangst. 

Vielleicht wundern Sie sich auch über diese Frage. 

Sie denken sich vielleicht, daß andere ihre Sorgen und Probleme nicht verstehen können und das stimmt häufig auch. 

Aber Jesus Christus kann die Probleme in Ihre Schranken weisen, egal wie groß sie sind. 

„Glauben“ heißt hier übrigens nicht einfach nur „etwas für wahr halten“, sondern es bedeutet „vertrauen“. 

Auf Jesus vertrauen, dann kann man die Probleme bewältigen, weil er sie in ihre Schranken weist. 

Man kann seine Angst in ein Vertrauen auf Jesus eintauschen.
Das heißt nicht, daß man die Augen von den Problemen verschließt, aber man kann sie im Vertrauen auf Jesus angehen und bewältigen und wird nicht von den Problemen überwältigt.

Bei dieser Frage „Habt ihr immer noch keinen Glauben?“ an die Jünger, muß man natürlich berücksichtigen, daß die Jünger schon eine Menge mit Jesus erlebt haben. 

Wenn jemand noch nichts mit Jesus erlebt hat, dann denkt er vielleicht: „Warum soll ich auf Jesus vertrauen? Wahrscheinlich ist er nur ein Hirngespinst“. 

Aber Jesus ist mehr als ein Hirngespinst, er greift wirklich ein. 

Wenn sie Jesus um Hilfe bitten und ihm Ihre Probleme bringen, dann werden Sie es erleben, wenn Sie sein Eingreifen wirklich wollen. 

Vielleicht werden Sie dann auch die Überraschung der Jünger erleben: 

„Wer ist nur dieser Mann, daß ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?“ 

Sie waren überrascht, daß Jesus nicht nur reden sondern auch eingreifen kann. 

Diese Überraschung ist heute auch noch so.  

Man hält Jesus vielleicht für eine historische Figur, für einen Philosophen, für einen Religionsstifter, für einen guten Menschen, usw. 

Aber Jesus ist mehr. Er ist Gottes Sohn, gestorben und auferstanden und er ist heute noch da. 

Und wenn man das erlebt, dann ist man manchmal sehr überrascht. 

Und ich wünsche Ihnen diese Überraschung, daß Sie erleben, daß Jesus Christus real ist und Ihrem Leben eine neue Grundlage geben kann. 

Ich möchte Ihnen zum Abschluß den Bibeltext vom Anfang noch einmal vorlesen: 

Die Jünger stiegen in das Boot, in dem Jesus bereits war, und fuhren mit ihm ab. Einige andere Boote begleiteten sie. Plötzlich brach ein heftiger Sturm los; die Wellen schlugen ins Boot, und es begann sich mit Wasser zu füllen. Jesus aber schlief im hinteren Teil des Bootes auf einem Kissen. Die Jünger weckten ihn und schrien: „Meister, macht es dir nichts aus, daß wir umkommen?“ Jesus stand auf, wies den Wind in seine Schranken und befahl dem See: „Schweig! Sei still!“ Da legte sich der Wind, und es trat eine große Stille ein. „Warum habt ihr solche Angst?“, sagte Jesus zu seinen Jüngern. „Habt ihr immer noch keinen Glauben?“ Jetzt wurden sie erst recht von Furcht gepackt. Sie sagten zueinander: „Wer ist nur dieser Mann, daß ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?“ 

AMEN