Predigt, Leichlingen, 12.9.1999
Lukas 18, 28-30 ;
(Diese Predigt wurde von unserem Praktikanten, Veit Claesberg, und mir gehalten.)
- Text in einem Satz:
Wer alles um des Reiches Gottes Willen verläßt, bekommt eine irdische und himmlische Belohnung.
Thema : Der Alptraum eines Lottospielers – Jesus garantiert den Jackpot
Einleitung (Peter)
Ich hatte vor einigen
Jahren einmal ein interessantes Erlebnis.
Ich war mit der Gefährdetenhilfe Scheideweg in einer
Jugendarrestanstalt, um mit den Jugendlichen, welche nur 1 bis 4
Wochen dort sind, über Gott und über ihr Leben nachzudenken.
Solche Treffen wurden normalerweise mit einer Andacht eingeleitet
und zur damaligen Zeit war der Lotto-Jackpot außergewöhnlich hoch,
wie es auch vor kurzer Zeit war.
Derjenige, der die Andacht hielt, fragte in die Runde, wer denn
aufgrund des hohen Lotto-Jackpots Lotto gespielt habe.
Witzigerweise meldeten sich auch einige Christen. Sie brachten das
Argument vor, daß man mit dem vielen Geld ja auch viel Gutes tun
könne.
Ich persönlich glaube,
daß bei vielen Leuten, die Lotto spielen, der Wunsch nach
Sicherheit steckt.
Rechnen wir doch mal: Wenn man nur 3 Millionen gewinnt – der
Jackpot ist meist erheblich höher, 25 Millionen und mehr – und
diese 3 Millionen konservativ für 5 % anlegt, dann bekommt man im
Jahr 150.000 DM im Jahr nur an Zinsen, das sind 12.500 DM im Monat,
und dann bräuchte man nicht mehr zu arbeiten. Selbstverständlich
könnte man noch erheblich mehr an Erträgen herausholen, aber
150.000 DM im Jahr würden doch schon reichen, oder ?
Man bräuchte keine Angst mehr um seinen Job zu haben, keine Angst
mehr, ob man das Haus noch abbezahlen kann, keine Angst mehr, ob
man seine Familie noch versorgen kann, usw.
Bei 10 % Arbeitslosigkeit hier bei uns können solche Ängste schon
ziemlich real werden.
Man hätte zumindest materielle Sicherheit.
In dem Text, über den
wir heute nachdenken möchten, haben die Jünger genau das Gegenteil
von dem gemacht, was sich so ein Lottospieler wünscht. Sie spielen
volles Risiko.
Sie haben alle Sicherheiten aufgegeben und
sind einem Wanderprediger ohne Besitz nachgelaufen;
das ist der Alptraum eines Lottospielers
;-)
Die Jünger spielen volles Risiko (V. 28 : Wie leben denn die Jünger ? (Peter) )
Lukas 18, 28;
„Petrus aber
sprach (zu Jesus):
Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir
nachgefolgt.“
Was haben
die Jünger denn verlassen ?
Schauen wir doch mal, wie einzelne Jünger berufen
wurden:
Matth. 4, 18-22 ;
(verkürzt erzählen)
„18 Als er
aber am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder: Simon,
genannt Petrus, und Andreas, seinen Bruder, die ein Netz in den See
warfen, denn sie waren Fischer. 19 Und er spricht zu ihnen: Kommt
mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen. 20 Sie
aber verließen sogleich die Netze und folgten ihm nach. 21 Und als
er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder: Jakobus, den
[Sohn] des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Schiff mit
ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze ausbesserten; und er rief
sie. 22 Sie aber verließen sogleich das Schiff und ihren Vater und
folgten ihm nach.“
Petrus und
Andreas verließen ihren Beruf und damit ihre materielle
Sicherheit.
Im See waren Fische. Meistens hat man auch welche gefangen. Man
konnte sie selber essen oder verkaufen. Da damals das Land noch
nicht so dicht besiedelt war, konnte man wohl davon leben.
Man wurde nicht reich, aber man mußte auch nicht verhungern.
Das gaben sie auf.
Ähnlich war es bei Jakobus und Johannes. Anscheinend fischten sie
normalerweise zusammen mit ihrem Vater.
Auch sie verließen ihren Beruf und ihre Sicherheit. Sie verließen
auch ihren Vater und gaben damit auch ein Stück die Sicherheit in
ihrer Familie zu sein auf.
Alle vier gingen volles Risiko ein.
Petrus trennte sich wohl sogar für eine längere Zeit von seiner Frau.
Eine weiterer Jünger
ist Matthäus:
Matth. 9, 9;
„Und als Jesus von dort weiterging,
sah er einen Menschen mit Namen Matthäus am Zollhaus sitzen, und er
spricht zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm
nach.“
Auch Matthäus
gab seinen Beruf auf, der sehr einträglich war. Er war Zöllner und
die Zöllner von damals sind mit korrupten Finanzbeamten
vergleichbar. Daher war er wohl beruflich erfolgreich aber nicht
besonders beliebt.
Vielleicht fiel es ihm deshalb nicht so schwer, alles alte hinter
sich zu lassen.
Aber seinen Lebensstil mußte er sicherlich zurückschrauben.
Auch er riskierte alles.
Am meisten fällt
bei diesen Beispielen der Verlust an Sicherheit auf.
Sie konnten sich ihr Brot nicht mehr erarbeiten, sie konnten nicht
mehr ihre Familien unterstützen.
Ich bin sicher, daß keiner deswegen verhungert ist. Jesus wird das
schon bei seiner Auswahl der Jünger schon berücksichtigt
haben.
Aber was dachte Petrus' Frau, als er ging ? Was dachte Jakobus' und
Johannes' Vater, als sie ihn im Boot allein ließen ?
Was ging in den Jüngern vor, als sie ihre Lieben verlassen mußten
?
Auf was haben sie sich da eingelassen, wenn sie mit Jesus gehen
?
Da stellt sich nach der Frage, was sie
alles verlassen haben, auch die Frage:
Warum haben sie alles verlassen und sind Jesus
nachgefolgt ? Wo liegt das Motiv ?
Petrus und Andreas haben, wie in Joh. 1, 35-51 beschrieben, einen
Tag mit Jesus verbracht und waren daraufhin überzeugt, daß Jesus
der Messias ist.
Daher folgen sie Jesus nach, als er sie später ruft.
Eine weitere interessante Aussage von Petrus ist in Joh. 6, 68.69
:
„Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen ?
Du hast Worte ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und
erkannt, daß du der Heilige Gottes bist.“
Sie sind ihm
also nicht einfach aus materiellen Absichten nachgefolgt, so nach
dem Motto:
Ich gebe meinen alten Besitz auf, um von Gott noch viel mehr Besitz
zu bekommen, nein, sie haben grundsätzlich erkannt, wer Jesus ist,
auch wenn sie vieles noch nicht begriffen haben und eigentlich auch
gar nicht so richtig wußten, was sie erwartet.
Im Prinzip war
es doch bei uns genauso.
Wir haben erkannt, daß das wahr mit Jesus ist, daß er uns rettet,
daß er wahres Leben schenkt.
Aber haben wir
auch alles verlassen wie die Jünger ?
Gehen wir auch volles Risiko ein wie die Jünger ?
Nur wer volles Risiko spielt, gewinnt den Jackpot (V. 29 : Was will Jesus ?) (Veit)
Dieser Frage, die Peter gerade aufgeworfen hat, müssen wir weiter nachgehen. Jesus macht nämlich im Vers 29. 30 folgendes deutlich: Nur wer volles Risiko spielt, gewinnt den Jackpot.
- Text lesen V. 29. 30
Hier verspricht Jesus: Wer alles aufgibt “um des Reiches Gottes willen” bekommt eine Belohnung. Zwei Fragen stellen sich uns in diesem Zusammenhang:
1. Was bedeutet eigentlich: “verlassen”
2. Was bedeutet der Satz: “um des Reiches Gottes willen”
2.1. Was bedeutet “verlassen”?
Kann Jesus das denn wirklich so gemeint haben? Frau, Kinder, Familie verlassen? So richtig verlassen?
Leider kann man da nichts machten, den verlassen bedeutet nun mal verlassen. Wenn es das Reich Gottes wirklich erfordert, muß ich bereit sein, und nicht nur bereit, sondern ich muß es auch tun - ich muß alles verlassen: Haus, Frau, Kinder, Beruf.....
(....wäre jetzt irgendwie cool: An dieser Stelle möchte XY ein kleines Beispiel aus seinem Leben erzählen, aber wir haben keinen).
Das kann tatsächlich mal so kommen. Im Normalfall glaube ich aber nicht, daß wir uns jetzt alle von unseren Familien trennen sollen. Ich glaube hier meint Jesus in erster Linie, daß wir alles, unser ganzes Leben und unsere Beziehungen, dem Reich Gottes unterordnen.
Es ist also nicht verkehrt eine Frau oder einen Mann zu haben, aber es ist verkehrt die Frau über das Reich Gottes zu stellen.
Es ist nicht verkehrt Kinder zu haben, aber wenn meine Familie über dem Reich Gottes steht, dann ist etwas verkehrt
Es ist nicht verkehrt viel zu arbeiten, aber wenn meine Arbeit mich in meiner Arbeit am Reich Gottes einschränkt, dann ist etwas verkehrt
Jeder von uns muß sich hier selbst die Frage stellen: Hindert irgend etwas in meinem Leben den Bau des Reiches Gottes? Heute morgen ist die Chance da, sich von Jesus hinterfragen zu lassen. Steht er bei mir an erster Stelle? Würde ich alles für Jesus aufgeben, wenn es erforderlich ist? Er hat mir schließlich auch alles gegeben, denn er ist für meine Schuld gestorben. Wie gesagt, die Frage muß sich jeder selbst beantworten. Daß war übrigens in der Geschichte unmittelbar vor dieser Erzählung genauso. Dort macht Jesus einem reichen Mann klar, daß es für ihn jetzt dran ist, alles zu verkaufen. Der Mann entscheidet sich dagegen. Jesus war darüber traurig. Aber der Mann stellte seinen Besitz über das Reich Gottes. Solche Leute kann Jesus nicht gebrauchen.
Die zweite Frage die wir noch beantworten müssen, lautet:
2.2. Was bedeutet “um des Reiches Gottes willen”
Der Begriff Reich Gottes ist so ein Begriff mit dem häufig in der Gegend herumgeschmissen wird, ohne daß man genau weiß, was daß eigentlich ist.
Man könnte grob sagen: Das Reich Gottes ist etwas Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges.
Gott macht mit den Menschen Geschichte. Zuerst mit seinem Volk Israel (also Vergangenheit) und dann, seit Jesus, mit allen Völkern. Mit Jesus wird das Reich Gottes angekündigt und in der Welt installiert (Lk. 11, 20; Mt. 6, 10). Jesus beginnt sozusagen mit dem Reich Gottes. Dieses Reich besteht seit Jesus in Form der Gemeinde (s. meine Predigt vom 10.01.99). Die Gemeinde ist also die gegenwärtige Form des Reiches Gottes, sozusagen ein Abbild, ein Vorläufer, so lange bis Jesus wiederkommt und sein Reich sichtbar für alle aufrichtet. Dann ist das Reich Gottes perfekt.
Wenn Jesus als davon spricht, daß wir verlassen sollen “um des Reiches Gottes willen”, bedeutet diese Aussage für uns, daß wir verlassen sollen, um der Gemeinde willen. Das Reich Gottes, muß gebaut werden. Jesus will uns dafür gebrauchen. Jesus möchte uns als Mitarbeiter in seiner Gemeinde haben.
Jesus gibt uns in Mt. 28, 18ff den sogenannte Missionsbefehl. Jesus fordert uns auf, überall von ihm zu erzählen, überall das Evangelium weiterzusagen, damit die Gemeinde, die jetzige Form des Reiches Gottes gebaut werden kann. (s. Mk. 10, 29).
Eigentlich dürfen wir diese Aufforderung nicht als Zwang empfinden. Im Gegenteil, wir sollten uns geehrt fühlen. Jesus will uns, will mich gebrauchen. Und außerdem, wo er doch so viel für uns getan hat, da müßte es doch leicht fallen, seinem Befehl zu folgen.
Wer dies tut, wer für Jesus alles verläßt, wer bereit ist, für ihn alles aufzugeben, wer also volles Risiko spielt, wie die Jünger es auch getan haben, der gewinnt den Jackpot und wird das erleben, was Jesus in 6, 33 verspricht: Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, dann werde ich euch (um im Bild zu bleiben) den Jackpot geben.
V. 30 : Wie sieht denn nun der Jackpot aus (Peter)
Sprechen wir nun über
die Belohnung, den Jackpot, den Jesus uns verspricht:
Lukas 18, 30 „Vielfältiges empfangen wird in
dieser Zeit und in dem kommenden Zeitalter ewiges
Leben.“
„Vielfältiges in dieser
Zeit“ : Was kann damit gemeint
sein ?
Bekommen wir doch Geld und Besitz in Massen
?
In der Parallelstelle zu diesem Satz in Mark.
10, 29.30; steht:
„29 Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Da ist niemand, der
Haus oder Brüder oder Schwestern oder Mutter oder Vater oder Kinder
oder Äcker verlassen hat um meinetwillen und um des Evangeliums
willen, 30 der nicht hundertfach empfängt, jetzt in dieser Zeit
Häuser und Brüder und Schwestern und Mütter und Kinder und Äcker
unter Verfolgungen und in dem kommenden Zeitalter ewiges
Leben.“
Hundertfach steht hier. Man
bekommt also hier auf Erden das Hundertfache von dem zurück, was
man gegeben und verlassen hat.
Jetzt, in dieser Zeit:
Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder, Äcker.
Man könnte es auch so beschreiben:
Unterkunft, Familie, Lebensunterhalt, wobei die Familie eine
besondere Wichtigkeit hat.
Jesus verspricht
uns dieses alles besonders für die Verfolgung.
Das heißt schon mal, daß er uns auf keinen Fall hängen läßt. Er
wird immer für uns sorgen.
Die drei Bedürfnisse – Unterkunft,
Familie, Lebensunterhalt – sind elementar; ohne sie kann kein
Mensch vernünftig leben.
Mit Familie muß nicht unbedingt nur Ehepartner und Kinder gemeint
sein; auch die Eltern, Geschwister und entfernteren Verwandten
können wichtig sein. Manch einer hat auch nur eine „Ersatzfamilie“,
weil er seine leibliche Familie verloren hat.
In diesem Bibelvers ist angesprochen, daß jeder Mensch enge,
verbindliche Gemeinschaft mit anderen Menschen braucht und genau
das sollte eine Familie ausmachen.
Es wäre schade auf Kumpel, mit denen man gemeinsame Interessen hat
und mit denen man manchmal etwas unternimmt, verzichten zu
müssen.
Aber es ist schlimm, wenn man keine Menschen hat, die verbindlich
zu einem stehen und immer für einen da
sind.
Nun hat Gott jedem einzelnen seiner Kinder eine weitere Familie
geschenkt, die Gemeinde.
Sie soll die alte nicht verdrängen, sondern sie kommt einfach dazu.
Vielleicht ist das vergleichbar damit, daß man bei einer Heirat
auch immer stückweit die Familie des Ehepartners mit
dazubekommt.
Und zur von Gott geschenkten Familie gehört nicht nur unsere
Ortsgemeinde, sondern die weltweite Gemeinde Christi und damit gibt
es nahezu an jedem Ort auf der Welt Familienmitglieder. Das muß man
sich mal wirklich vor Augen halten.
Und das ist doch ein ziemlicher Reichtum. Hier kann man etwas von
dem Hundertfachen erahnen, was Gott uns schon hier auf Erden
gibt.
Hierin liegt meiner Ansicht nach, neben der persönlichen Beziehung
zu Jesus, der größte Lohn, den Gott hier auf Erden für uns
bereithält.
Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder :
Schaut Euch um, hier sind sie.
Zur Unterkunft
und zum Lebensunterhalt, den Jesus seinen Jüngern versprochen hat,
möchte ich darauf hinweisen, was Jesus in der Bergpredigt sagte:
(Matth. 6, 25)
„Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was
ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr
anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der
Leib mehr als die Kleidung?“
Er wird uns also hier auf Erden mit Sicherheit nicht im Stich lassen und uns hundertfach schon hier in diesem Leben entschädigen.
Was ist nun mit „und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben.“ ?
Dieses ist der
eigentliche Jackpot.
Paulus sagt in 1. Kor. 15, 19;
„Wenn wir allein in diesem Leben auf Christus gehofft haben, so
sind wir die elendesten von allen Menschen.“
Also ist alles, was wir hier auf Erden bekommen werden, ein Witz im
Vergleich zu dem, was wir im Himmel beim Herrn bekommen.
Allerdings ist es schwierig darzustellen, was wir im Himmel
bekommen werden.
In Off. 21, 2-5a; steht:
„2 Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem
Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann
geschmückte Braut. 3 Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her
sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei
ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird
bei ihnen sein. 4 Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen,
und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch
Schmerz wird mehr sein: denn das Erste ist vergangen. 5 Und der,
welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles
neu.“
Gott wird mit uns zusammen sein, wie im Paradies.
Die Gemeinschaft mit Gott ist ja auch das, was das Paradies
ausgemacht hat, nicht die vielen Bäume, die haben wir hier auch,
obwohl wir hier nicht das Paradies haben.
Und das ist der eigentliche Jackpot am Himmel, die Gemeinschaft mit
Gott und das ist das, was wir uns am Wenigsten vorstellen
können.
Wir glauben zu verstehen, wenn die Rede davon ist, daß unsere
Tränen abgewischt werden, keine Trauer, kein Schmerz mehr sein
wird.
Das Problem liegt aber darin, daß wir diesen Text nur aus unserer
irdischen Perspektive her sehen.
Zu unserem irdischen Leben gehört Trauer und Schmerz dazu und wir
wachsen daran. Oft ist es so, daß man erst durch Trauer und Schmerz
zu einer richtigen Persönlichkeit heranreift.
Gott benutzt solcher unangenehmen und schwierigen Umstände und
Ereignisse hier, um an uns zu arbeiten.
Wird es dann im Himmel nicht langweilig, wenn man keine
unangenehmen und schwierigen Situationen bewältigen muß ?
Wir werden trotzdem noch Aufgaben haben, es wird im Himmel
garantiert nicht langweilig.
Adam hatte im Paradies auch etwas zu tun: Er sollte den Garten Eden
bebauen und bewahren.
Aber es ist schwer sich vorzustellen, was wir eine Ewigkeit
lang tun sollen.
Eines ist es mit Sicherheit nicht: Auf Wolken sitzen und mit einer
Harfe spielen.
Dieses falsche, verzerrte Bild vom Himmel hat wahrscheinlich den
Ursprung in der richtigen Tatsache, daß wir die ganze Ewigkeit Gott
dankbar sein werden und ihn für das, was er ist und was er getan
hat, loben werden. Aber das wird nicht so krampfhaft harfenmäßig
sein, wie das immer so von Unwissenden verballhornt wird.
Einige Aufgaben, die auf uns im Himmel zukommen, sind in der Bibel
beschrieben, z.B. mit Jesus das 1000-jährige Reich zu
regieren.
Aber ich bin sicher: Genauso wie Gott uns hier mit einem irdisch
gesinnten Wesen und Körper ausgestattet hat, um hier auf der Erde
unser Leben zu bestehen, genauso wird der neue Leib im Himmel
zusammen mit einem ewig gesinnten Wesen ausgestattet sein, so daß
das Leben mit Jesus in der Ewigkeit sich wirklich lohnt.
Denn Jesus sagt in dem gerade gelesenen Text, ich mache alles neu
und so wird auch alles für uns heute unvorstellbar neu sein und das
ewige Leben mit Jesus wirklich der Jackpot überhaupt sein.
Es gibt nichts erstrebenswerteres.
Zusammenfassung (Veit)
(Text ganz lesen)
Ich denke es ist deutlich geworden, was uns dieser Text zu sagen hat:
Die Jünger verlassen alles und geben ihre Sicherheit auf. Sicherheit bedeutet für sie Beruf, Familie, Unterkunft. Sie spielen volles Risiko, der Alptraum eines jeden Lottospielers.
Jesus macht deutlich, daß er dieses Spiel auf volles Risiko belohnt. Wer für Jesus alles aufgibt, was den Bau des Reiches Gottes hindert, wer dem Reich Gottes, also in unserer Zeit der Gemeinde und dem Evangelium alles unterordnet, der gewinnt den Jackpot.
Dieser Jackpot, von dem wir den ersten Teil schon hier auf der Erde bekommen, weil Gott uns die Gemeinde schenkt, wiegt mehr als die 27, 5 Millionen vom letzen Wochenende. Im Himmel wird die Jackpot endgültig ausgezahlt. Jesus verspricht uns ewiges Leben. Wir wollen uns damit nicht vertrösten lassen, sondern glauben fest an diese Zusage Jesu.
Wir brauchen also nicht, wie ein Lottospieler verzweifelt Samstag für Samstag auf den großen Gewinn hoffen, der uns vermeintliche Sicherheit bringt. Wir Christen wissen:
Jesus garantiert den Jackpot - ewig
AMEN