Einleitung
Ich habe mir überlegt, was man bei dem Versuch eines Online-Gottesdienstes erzählen soll.
Irgendwie ist es eine blöde Zeit. Wenn mein Vater früher vom Krieg erzählt, begann er häufig mit den Worte: Das war eine blöde Zeit.
Wir haben zwar kein Krieg, Gott sei Dank, aber der Begriff „blöde Zeit“ passt trotzdem irgendwie.
Das erste, was mir spontan zu der aktuellen Situation einfiel, war eine Bibelstelle aus dem alten Testament, wo Gott dem damaligen Anführer von Israel Josua ein neues Land für Israel verspricht.
Diese Episode von vor über 3000 Jahren dient ja wie so viele alttestamentarische Geschichten als Bild für uns Christen heute. Das Volk Israel kam aus der Wüste in ein neues Land, so wie es von Gott versprochen war. Doch dort wohnten Feinde von Israel.
Der militärische Aspekt an dieseer Landeinnahme stört mich schon und ich denke, jeder von uns findet Krieg falsch. Aber diese Geschichte ist wie gesagt ein Bild für uns Christen heute, und unsere Feinde heute sind keine Menschen.
Ich lese den Text einmal vor (Josua 1, 1-9; NL):
Das neue Land?
Es wird Klasse, habt keine Angst, das ist hier die Message vom neuen Land.
Was hat das mit uns zu tun?
Wahrscheinlich habe wir auch gerade das Gefühl, ein neues Land zu betreten, aber eher ein Land, dass uns Angst macht, kein gutes Land!
Wir werden vom Virus in unsere Wohnungen eingesperrt, sollen alle sozialen Kontakte einstellen.
Diese Vereinsamung, dieses Cocooning, was immer mehr eine bedenkliche Entwicklung der letzten Jahre war, soll uns nicht mehr krank machen, sondern unsere Gesundheit retten.
Ich kann schon verstehen, dass viele Menschen das nicht verstehen, oder sich dran halten wollen.
Sachlich muss ich aber schon diesen Maßnahmen zustimmen, denn ein exponentielles Wachstum von Krankenzahlen, bringt unser Gesundheitssystem an den Kollaps. Und wir wollen ja schon, dass alle Kranken versorgt werden können.
Wir müssen uns also diesem für uns vorübergehend neuem Land, dass uns Angst macht, stellen. Ich hoffe, es ist nur vorübergehend, aber wie lange das dauert, weiß niemand.
Die Israeliten hatten damals auch immer mal wieder schwierige Situationen, es gab Situationen, da kamen sie einfach nicht weiter.
Wenn ich diesen Text in die heutige Zeit übertrage, dann sagt uns hier Gott zu, dass er immer bei uns sein will, er wird uns nicht verlassen und nicht aufgeben und niemand soll sich gegen uns behaupten können.
Der Virus kann natürlich auch Christen krank machen und die gehen dann hoffentlich auch zum Arzt. Es gab in Südkorea ja eine Gemeinde, die hat fröhlich die Bazillenschleuder gespielt, weil sie glaubte, nicht krank werden zu können. Das war natürlich sehr leichtfertig und unverantwortlich. Natürlich werden auch Christen krank.
Aber Gott sagt hier zu, dass er immer bei uns sein will.
Sei stark und sei mutig. Und halte dich an die Gesetze, die Gott gegeben hat. Für Josua waren das die 10 Gebote und noch ein bisschen mehr, für uns ist es die gesamte Bibel, mit allen Zusagen und Hilfen und samt der guten Nachricht, dass Gott in Jesus zu uns gekommen ist. Und sich an der Bibel festzuhalten, gerade in so einer Sitatuation, ist sicherlich nicht verkehrt.
Der letzte Satz das Abschnitts vorhin soll ja Mut machen:
Ich bin sicher, es warten trotzdem Gutes auf die, die mit Gott unterwegs sind, auch wenn der Weg ins neue gute Land zur Zeit etwas abgesperrt wirkt. Gott ist bei uns, wohin und wodurch wir auch gehen.
Psalm 23
Vielleicht findet man sich in dieser Neues-Land-Geschichte in dieser Situation doch nicht wieder und es spricht einen eher Psalm 23; NL an.
Vielleicht ist die jetzige Zeit das dunkle Tal des Todes. In der Dunkelheit sieht man nicht, was kommt, man sieht nicht, wo es hingeht.
Der Stecken und Stab ist ein Bild dafür, aus der Perspektive des Schafs, dass der Schäfer da ist, und wenn wir merken, dass Jesus Christus da ist, der gute Hirte, dann kommen wir auch irgendwie gesegnet durch diese blöde Zeit.