Leichlingen, 3.2.2005
Das Opfer Jesu
Ich habe früher viele Kontakte zu Leuten aus Brüdergemeinden gehabt und ich fand es immer faszinierend, wie dort das Abendmahl gefeiert wird.
Im Idealfall läuft es so ab, daß es Beiträge von verschiedenen Leuten gibt, z.B. ein paar Gedanken, eine Bibelstelle, ein Liedwunsch, was dem einzelnen gerade wichtig ist und alle diese Beiträge führen inhaltlich zum Opfer Jesu hin und das alles mündet dann im Abendmahl.
Die Beiträge sind u.U. schon vorbereitet, aber der Gesamtablauf ist nicht geplant und so wird – im Idealfall – jeden Sonntag das Opfer Jesu von einer anderer Seite betrachtet.
Wir lesen ja bei uns üblicherweise die 2. Hälfte vom 1.
Korinther 11, wo auch ganz zentrale Aussagen über das Abendmahl
drinnen stehen.
Aber dieser Text ist eigentlich aus dem Anlaß
geschrieben, daß die Gemeinde das Abendmahl in einer unwürdigen
Weise durchgeführt hat. Manche waren betrunken, andere stopften
sich im Beisein von ärmeren Gemeindemitgliedern voll, welche
selbst kaum etwas zu essen hatten.
Das trifft auf uns nicht zu – ich sehe hier zumindest keinen Betrunkenen –, obwohl natürlich viele Aussagen aus 1. Korinther 11 wertvoll für uns sind.
Heute möchte ich mich dem Opfer Jesu anhand einiger Kapitel aus dem alten Testament nähern.
Wir haben ja das alte Testament u.a. deswegen, damit uns viele Sachverhalte aus dem Leben mit Gott anhand von Beispielen aus dem alten Testament deutlich werden können.
Und dazu möchte ich mit Euch die tlw. recht komplizierten
Opfergesetze des Volkes Israel im alten Testament betrachten.
Laut
3. Mose 1-5 gibt es fünf verschiedene Opfer:
Brandopfer
Speisopfer
Heilsopfer
Sündopfer
Schuldopfer
Ich kann nicht behaupten, daß ich schon in alle Tiefen dieser Opfergesetze eingedrungen bin, aber jedes Opfer entspricht einem unterschiedlichen Betrachtungswinkel von Jesu Opfer.
Ich weiß nicht, ob hinter Reihenfolge, so wie in 3. Mose die Opfer beschrieben sind, ein bestimmter Sinn steckt, aber ich werde mich an diese Reihenfolge halten.
3. Mose 1, 1-5;
„1 Und der HERR rief Mose, und er redete zu ihm aus dem Zelt der Begegnung: 2 Rede zu den Söhnen Israel und sage zu ihnen: Wenn ein Mensch von euch dem HERRN eine Opfergabe darbringen will, sollt ihr vom Vieh, von den Rindern und Schafen, eure Opfergabe darbringen. 3 Wenn seine Opfergabe ein Brandopfer von den Rindern ist, soll er sie darbringen, ein männliches [Tier] ohne Fehler. Am Eingang des Zeltes der Begegnung soll er sie darbringen, zum Wohlgefallen für ihn vor dem HERRN. 4 Und er soll seine Hand auf den Kopf des Brandopfers legen, und es wird als wohlgefällig angenommen werden für ihn, um Sühnung für ihn zu erwirken. 5 Und er soll das junge Rind schlachten vor dem HERRN. Und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut herzubringen und das Blut ringsherum an den Altar sprengen, der am Eingang des Zeltes der Begegnung [steht].“
V.9; „ ... Und der Priester soll das Ganze auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen: ... “
Hier kann man paar Dinge feststellen.
Zum einen handelt es sich hier um eine Opfergabe. Ein Opfer ist immer etwas, was man nicht leichtfertig gibt, so nach dem Motto „das hatte ich hier noch herumliegen, nimm es ruhig“.
Es sollte ein fehlerloses Tier sein. Dies gilt übrigens für alle Tieropfer.
Weiterhin handelt es ich hier um ein freiwilliges Opfer („darbringen will“).
Dann kommt der entscheidene Begriff „Sühnung“ („um Sühnung für ihn zu erwirken“).
Ich leider keine kurze knackige
Definition für „Sühnung“ gefunden.
Wenn man
das Wort in einer Internet-Suchmaschine eingibt, dann kommen lauter
christliche Seiten, die z.T. etwas dazu erklären, aber nicht das
Wort an sich erklären.
Es geht hier nicht um einzelne Sünden – die kommen bei Sünd- und Schuldopfer vor – sondern es geht hier um ein grundsätzliches In-Ordnung-Bringen des Verhältnisses zu Gott.
In 3. Mose 16 ist der Versöhnungstag beschrieben und da geht es unter anderem um 2 Ziegenböcke (V. 7-10)
„7 Und er soll die zwei Ziegenböcke nehmen und sie
an den Eingang des Zeltes der Begegnung vor den HERRN stellen. 8 Und
Aaron soll Lose werfen über die zwei Ziegenböcke, ein Los
für den HERRN und ein Los für Asasel
(Übersetzung ist unklar, vielleicht „Wegschaffung“).
9 Und Aaron soll den Ziegenbock herzubringen, auf den das Los für
den HERRN gefallen ist, und ihn als Sündopfer opfern.
10 Und
der Ziegenbock, auf den das Los für Asasel gefallen ist, soll
lebendig vor den HERRN gestellt werden, um für ihn Sühnung
zu erwirken, um ihn für Asasel in die Wüste
fortzuschicken.“
Also: Der eine wird für die Sünden geopfert, der andere wird für die Sühnung weggeschickt und zwar als Sühnung für das Volk. Er trägt quasi die Sündhaftigkeit des Volkes Israel aus dem Land.
Was bedeutet das? Das bedeutet, daß
aus Gottes Sicht das Volk Israel nicht mehr in sich sündhaftig
ist und er so wieder dort wohnen kann.
Es geht hier nicht um die
Sünden des Einzelnen, sondern um die Sündhaftigkeit des
Volkes Israel.
Etwas ähnliches finden wir im neuen Testament:
1. Joh. 2, 2; „Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt.“
Das hört sich jetzt nach pauschaler Vergebung für alle Sünden von allen Menschen an.
Aber z.B. in Matthäus 20, 28; steht „gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“
Da steht „viele“ und nicht alle.
Oder in Matthäus
26, 28; steht zum Abendmahl „Denn dieses ist mein Blut, das
des neuen Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung
der Sünden.“
Also Sühnung ist für alle, Vergebung nur für viele.
Irgendwie hört sich das so an, als gebe es zwei Hindernisse zwischen Gott und einem Menschen.
Zum einen die Sündhaftigkeit der ganzen Welt, welche durch
Jesu Opfer gesühnt wurde.
Dieses Hindernis besteht nun nicht
mehr.
Und zum andern ist es die persönliche Sünde, zu welcher wir später kommen.
Wie paßt das jetzt zu dem vorhin beschriebenen Brandopfer?
Hierbei kommt die vorhin erwähnte Freiwilligkeit ins Spiel.
Die Leute haben für so ein Brandopfer freiwillig ein gutes Tier hergeben und haben beim Opfern ihre Hand auf den Kopf des Tieres gelegt.
Warum haben die das gemacht?
Der Opfernde möchte Sühnung für sich, er spürt seine Sündhaftigkeit und will vor Gott in Ordnung kommen.
Wie ist das mit Dir? Bist Du ein guter Mensch? Oder bist Du eher ein schlechter Mensch? Spürst Du Deine Sündhaftigkeit? Kannst Du Dir vorstellen, daß ein guter Gott ein grundsätzliches Problem mit Dir hat?
Mußt Du mit Gott irgendwie ins Reine kommen?
Hier ist der erste wichtige Gesichtspunkt von Jesu Opfer.
Er
hat die Tür zum guten Gott geöffnet, unsere Sündhaftigkeit
ist kein grundsätzliches Hindernis mehr. Sein Tod am Kreuz schuf
Sühnung für die ganze Welt.
3. Mose 2, 1-3;
„1 Und wenn jemand die Opfergabe eines Speisopfers dem HERRN darbringen will, soll seine Opfergabe Weizengrieß sein; und er soll Öl darauf gießen und Weihrauch darauf legen. 2 Und er soll es zu den Söhnen Aarons, den Priestern, bringen. Er nehme davon seine Hand voll, von seinem Weizengrieß und von seinem Öl samt all seinem Weihrauch, und der Priester lasse die Askara davon auf dem Altar in Rauch aufgehen: ein Feueropfer ist es als wohlgefälliger Geruch für den HERRN. 3 Aber das übrige vom Speisopfer soll für Aaron und für seine Söhne sein: ein Hochheiliges von den Feueropfern des HERRN.“
V.11; „Alles Speisopfer, das ihr dem HERRN darbringt, darf nicht aus Gesäuertem gemacht werden; denn von allem Sauerteig und allem Honig sollt ihr für den HERRN nichts als Feueropfer in Rauch aufgehen lassen.“
V.14; „Und wenn du dem HERRN ein Speisopfer von den ersten Früchten darbringen willst, sollst du Ähren, am Feuer geröstet, Graupen von Jungkorn, darbringen als Speisopfer von deinen ersten Früchten.“
Die Grundbedeutung des hebräischen Wortes von „Speisopfer“ ist „Geschenk“ oder „Gabe“.
Hier
geht es darum, wenn man Gott etwas schenken will, etwas geben
will.
Auch hierbei handelt es sich um ein freiwilliges Opfer.
Dabei
muß der Schenkende ein paar Sachen beachten: Zum einen darf
kein Sauerteig darunter sein.
Sauerteig ist im neuen Testament ein
Bild für falsche Lehre, aber auch für falsche Motive.
Und zum andern muß es – wie bei den anderen Opfern – vom Besten sein.
Wie
kann man Gott etwas geben oder gar etwas schenken?
Ihm gehört
doch sowieso alles, oder?
Letztendlich empfindet er das, was wir freiwillig für sein Reich geben, als Geschenk:
Im
Gleichnis von den Schafen und den Böcken (Matthäus 25,
31-46) geht es darum, wie ein Leben aussehen soll, das Gott gefällt.
Und der König im Gleichnis, der Jesus entspricht, sagt in V.
40
„Und der König wird antworten und zu ihnen sagen:
Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es einem der geringsten dieser
meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.“
Wenn
ihr etwas für Gott tun wollt, wenn ihr ihm etwas geben wollt,
dann gebt es bedürftigen Christen, denn damit habt ihr es Gott
gegeben.
Das ist jetzt etwas platt gesagt, denn natürlich ist
es richtig, daß es christliche Diakonie für alle Menschen
gibt, nicht nur für Christen.
Aber das, was für aus vollem Herzen freiwillig für andere tun, ob nun Mission oder Diakonie, darüber freut sich Gott, denn einen fröhlichen Geber hat Gott liebt.
Was hat das nun mit Jesu Opfer zu tun?
Menschen,
die mit Jesus begonnen haben, werden sicherlich bestätigen
können, daß man als Jünger Jesu mit der Zeit eine
andere Sicht für die Dinge bekommt.
Anderen Menschen zu
helfen – entweder durch Weitergabe des Evangeliums oder durch
praktische Hilfe – bekommt einen neuen Stellenwert und durch
Jesus werden wir damit zu Leuten, die Gott beschenken.
Gott
braucht unsere Geschenke eigentlich nicht, aber er freut sich
darüber, wenn wir es freiwillig mit ehrlichem Herzen tun.
3. Mose 3, 1-5;
„1 Und wenn seine Opfergabe ein Heilsopfer ist: wenn er sie von den Rindern darbringt, es sei ein männliches oder ein weibliches [Tier], soll er sie ohne Fehler vor dem HERRN darbringen. 2 Und er soll seine Hand auf den Kopf seines Opfers legen und es am Eingang des Zeltes der Begegnung schlachten; und die Söhne Aarons, die Priester, sollen das Blut ringsherum an den Altar sprengen. 3 Und von dem Heilsopfer soll er dem HERRN ein Feueropfer darbringen: das Fett, das die Eingeweide bedeckt, und alles Fett, das an den Eingeweiden ist, 4 die beiden Nieren und das Fett, das an ihnen [und] das an den Lenden ist, und den Lappen über der Leber: bei den Nieren soll er es abtrennen. 5 Und die Söhne Aarons sollen es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen, auf dem Brandopfer, das auf dem Holz über dem Feuer ist: ein Feueropfer [ist es] als wohlgefälliger Geruch für den HERRN.“
„Heilsopfer“ kann auch mit „Friedensopfer“ oder „Gemeinschaftsopfer“ übersetzt werden.
Hier geht es um Frieden und um die Gemeinschaft mit Gott.
Auch dieses Opfer ist freiwillig.
Es
scheint so ähnlich, wie das Sühneopfer abzulaufen, mit dem
Unterschied, daß hier nur das Fett und die Nieren verbrannt
wurden.
Laut einer Anmerkung in meiner Bibel galten früher
die Nieren als Sitz des Gewissens.
Man könnte also die
Handlung so deuten, daß das Gewissen im Feuer gereinigt werden
muß, damit man Frieden mit Gott hat.
Laut Römer 5, 1; „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus,“ hat genau das Jesus Christus für uns ermöglicht, wenn ihm glauben und an ihn glauben.
Frieden mit Gott oder sogar Gemeinschaft mit Gott, das war vielen Leuten damals ein gutes Tier wert.
Was ist es uns heute wert?
Durch Jesu Opfer haben wir sogar noch mehr, als nur Frieden und Gemeinschaft:
Johannes 1, 12; „so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben,“
Sogar Kinder Gottes und das ist eine wirklich enge Gemeinschaft.
So jetzt kommen wir zu den unangenehmeren Dingen, das
3. Mose 4, 27 - 31;
„27 Und wenn jemand vom Volk des Landes aus Versehen sündigt, indem er eines von dem tut, was der HERR zu tun verboten hat, und schuldig wird, 28 und seine Sünde, die er begangen hat, wird ihm zu Bewußtsein gebracht, dann soll er seine Opfergabe bringen, eine weibliche Ziege ohne Fehler, für seine Sünde, die er begangen hat. 29 Und er soll seine Hand auf den Kopf des Sündopfers legen und das Sündopfer am Ort des Brandopfers schlachten. 30 Und der Priester nehme mit seinem Finger [etwas] von seinem Blut und tue es an die Hörner des Brandopferaltars. All sein Blut aber soll er an den Fuß des Altars gießen. 31 Und all seinFett soll er abtrennen, ebenso wie das Fett vom Heilsopfer abgetrennt wird; und der Priester soll es auf dem Altar in Rauch aufgehen lassen als wohlgefälligen Geruch für den HERRN. So erwirke der Priester Sühnung für ihn, und es wird ihm vergeben werden.“
Vor und nach diesem Abschnitt kommen noch einige Beispiele für Sünden aus Versehen.
Dieses Opfer ist nicht freiwillig sondern ein Pflichtopfer.
Sünde aus Versehen werden häufig mit den Worten „Das habe ich nicht gewollt“ oder „Hätte ich das vorher gewußt“ usw.
Manch
einer wird sagen: „Aus Versehen, das ist doch nicht so
schlimm.“
Und auch Eltern werden unterschiedlich auf das
Verhalten eines Kindes reagieren, je nach dem ob es vorsätzlich
oder aus Versehen irgendeinen Mist gemacht hat.
Aber andere werden mit ihren Fehlern nicht fertig, die sie irgendwann einmal gemacht haben.
In Psalm 25, 7 steht: „Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend, noch meiner Übertretungen; gedenke du meiner nach deiner Huld, um deiner Güte willen, HERR!“
Hier hört man das raus: „Ich habe früher viel Mist gemacht, Herr, bitte denk nicht mehr daran.“
Oft kann man das auch nicht mehr wieder gut machen, was man unabsichtlich angerichtet hat.
Für
die Leute damals gab es diesen Ausweg des Sündopfers.
Hierdurch
wurde ihnen die Sünde vergeben.
In diesem Abschnitt taucht der Begriff „Sühnung“ noch mal auf.
Hier
ist aber jetzt die Sicht des einzelnen Sünders gemeint.
Er
bekommt Vergebung von Gott und muß nicht mehr unter der Sünde
leiden.
Und genauso ist das mit Jesu Opfer.
Wir können unsere Fehler, unsere Sünden bei ihm abladen und Ruhe finden.
Manch einer wird einwenden: Das ist zu einfach. Ich gehe also unachtsam durchs Leben und wenn ich auf jemandem herumgetrampelt habe, gehe ich einfach zu Jesus und alles ist wieder gut.
Ich
glaube, das Leben mit Jesus und der völlig leichtfertige Umgang
mit anderen Menschen widerspricht sich.
Durch das Leben mit Jesus
werden wir verändert, so daß die Herumtrampelei abnimmt
oder irgendwann ganz aufhört.
Man sagt ja immer, daß man schlimme Erlebnisse verarbeiten muß, und genauso muß man seine Fehler und Sünden verarbeiten, aber die beste Verarbeitung ist, sie zu Jesus zu bringen und damit Frieden zu finden.
Und Jesus zeigt einem u.U. dann auch Möglichkeiten zum Entschuldigen und zur Wiedergutmachung der geschädigten Menschen, wenn es denn Möglichkeiten gibt.
Als letztes folgt das
In 3. Mose 5, 14-26 wird das Schuldopfer beschrieben.
Teilweise kann man keinen richtigen Unterschied zum Sündopfer sehen, weil als erste Beispiele auch Sünden aus Versehen aufgeführt sind.
Aber hier ist Wiedergutmachung immer wieder mit drin.
V. 20-26;
„20 Und der HERR redete zu Mose: 21 Wenn jemand sündigt und Untreue gegen den HERRN begeht, daß er seinem Nächsten ein anvertrautes Gut ableugnet oder ein Darlehn oder etwas Geraubtes, oder er hat von seinem Nächsten etwas erpreßt, 22 oder er hat Verlorenes gefunden und leugnet es ab, und er schwört falsch oder irgend etwas von allem, was ein Mensch tun mag, sich darin zu versündigen: 23 dann soll es geschehen, wenn er gesündigt hat und schuldig geworden ist, daß er zurückerstatte das Geraubte, das er geraubt, oder das Erpreßte, das er erpreßt hat, oder das Anvertraute, das ihm anvertraut worden ist, oder das Verlorene, das er gefunden hat, 24 oder [etwas] von all dem, worüber er falsch geschworen hat; und er soll es erstatten nach seiner [vollen] Summe und ein Fünftel davon noch hinzufügen. Wem es gehört, dem soll er es geben am Tag seines Schuldopfers. 25 Und dem HERRN soll er sein Schuldopfer bringen: einen Widder ohne Fehler vom Kleinvieh, nach deiner Schätzung, als Schuldopfer zum Priester. 26 Und der Priester soll Sühnung für ihn erwirken vor dem HERRN, und es wird ihm vergeben werden wegen irgend etwas von allem, was er getan hat, darin schuldig zu werden.“
Geraubt, erpreßt, hierfür soll es Vergebung geben?
Im neuen Testament gibt es noch schlimmere Dinge, die vergeben werden (1. Korinther 6, 9-11):
„Oder wisset ihr nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht ererben werden? Irret euch nicht! Weder Hurer, noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch Lustknaben, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Räuber werden das Reich Gottes ererben. Und das sind manche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes.“
Diese Aufzählung ist sicherlich nicht vollständig.
Aber auch Menschen gehören dazu, die Kinder sexuell mißbraucht haben (Knabenschänder).
Kann solchen Menschen vergeben werden? In Korinth gab es anscheinend welche.
Ich will jetzt gar nicht in die Diskussion rein, welche Sünden jetzt besonders schlimm sind und welche weniger schlimm, ich möchte nur darauf hinweisen, daß Jesus für alle Sünden gestorben ist.
Jesus kann jede Sünde vergeben, wenn ein Sünder aufrichtig zu ihm kommt und sie ihm bekennt.
Es gibt keinen zu schlimmen Fall für Jesus.
Und das ist eigentlich das Größte an Jesu Opfer.
Aber genauso wie das Schuldopfer ein Pflichtopfer für schuldige Israeliten war, genauso ist auch das Opfer Jesu Pflicht für alle schuldigen Menschen und das betrifft jeden
Einen anderen Weg als Jesu Opfer, die eigene Sünde los zu werden, gibt es nicht.
Jesu Opfer bedeutet:
Brandopfer: Jesus macht grundsätzlich den Weg zu Gott frei, indem er die Sündhaftigkeit der Menschheit vor Gott sühnt.
Speisopfer: Wer mit Jesus lebt, kann durch freiwilliges Gutes tun, Gott erfreuen und ihn damit beschenken.
Heilsopfer: Jesu Opfer ermöglicht Frieden mit Gott und Gemeinschaft mit Gott.
Sündopfer: Sünden, die aus Versehen begangen wurden, kann man zu Gott bringen und Frieden darüber finden.
Schuldopfer: Egal, was Du getan hast, Jesu Opfer reicht auch für Dich. Es gibt keine zu schlimme Sünde für Jesus. Aber sein Opfer anzunehmen ist Pflicht, sonst nützt es Dir nichts.
AMEN