Leichlingen, 20.8.06 

Hesekiel 16 

Einführung

In Hesekiel 16 wird die komplette Geschichte Jerusalems bildhaft aufgeführt und die möchte ich mit Euch heute betrachten. 

In diesem Text wird Jerusalem mit einer Braut verglichen, was in der Bibel häufiger vorkommt. Auch die Gemeinde wird ja häufig mit einer Braut verglichen. 

Ich werde nun öfter Jerusalem auch mit Dir und mir vergleichen, was vielleicht manchmal ein bißchen hinkt. Aber ich denke, daß es trotzdem paßt und wir dabei eine Menge auch für uns persönlich aus diesem Text lernen können.  

Die Zeit vor der Beziehung mit Gott

1Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: 2 Menschensohn, laß die Stadt Jerusalem ihre Greuel erkennen, 3 und sage: So spricht der Herr, HERR, zu Jerusalem: Deine Herkunft und deine Abstammung sind aus dem Land der Kanaaniter; dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin. 4 Und was deine Geburt betrifft: an dem Tag, als du geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten, und du wurdest nicht mit Wasser abgewaschen zur Reinigung und nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt. 5 Niemand blickte mitleidig auf dich, um dir eines dieser Dinge aus Mitleid mit dir zu tun, sondern du wurdest auf die Fläche des Feldes geworfen, aus Abscheu vor deinem Leben, an dem Tag, als du geboren wurdest. - 6 Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln; und zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe leben! Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe leben, 7 und wachse wie das Gewächs des Feldes! Und du wuchsest heran und wurdest groß, und du gelangtest zu höchster Anmut; die Brüste rundeten sich, und dein Haar wuchs reichlich; aber du warst nackt und bloß. 

Abstammung aus dem Land der Kanaaniter, Vater ein Amoriter und Mutter eine Hetiterin, was bedeutet das? 

Damals lebten im Land Kanaan sieben Völker, die ziemlich gräßliche Dinge taten, wie z.B. Kinder ihren Götzen opferten. 

Über diese Völker hatte Gott sein Gericht angekündet und es auch später durch Israel vollziehen lassen. 

Die Stadt Jerusalem ist also quasi das Kind von Verbrechern, sie wurde also nicht irgendwie edel von irgendwelchen Helden gegründet. 

Die Eltern hatten auch nicht wirklich Interesse daran. 

Es kam damals viele Städte, die heute höchstens noch Archäologen kennen, auch berühmte Städte.
Man denke da an Ninive, was heute nur noch aus ausgegrabenen Ruinen besteht.
Oder zur Zeit der Römer Karthago, welche damals die Hauptstadt einer Weltmacht war. Heute sind es nur noch Ruinen in Tunesien, obwohl die damaligen Bewohner eine Menge Interesse an Ihrer Hauptstadt hatte.

Im Vergleich dazu war Jerusalem nur ein Provinznest von vielen und wäre sicherlich bald wieder verschwunden, wie so andere Städte auch. 

So wie das in V. 4.5 hier beschrieben steht, war Jerusalem außerdem eine Stadt, die auch niemand so richtig mochte. 

Ein häßliche Provinzstadt, was soll daraus werden? 

Und dann kommt der Vers, den ich an diesem Text total faszinierend finde: 

6 Da ging ich an dir vorüber und sah dich in deinem Blut zappeln; und zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe leben! Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich: Bleibe leben,  

„Bleibe leben“. Andere übersetzen diese Aussage so: „Du sollst leben.“ 

Gott greift ein und sagt zu dieser häßlichen, unbedeutenden Provinzstadt: „Bleibe leben.“ 

Durch Gottes Eingreifen ändert sich das Schicksal entscheidend. 

Dies kann man schon mit Deinem und meinem Leben vergleichen. 

Vielleicht hatten wir nicht so eine schlimme Kindheit, wie das hier bildhaft für Jerusalem beschrieben wird; ich hoffe es nicht, ich wünsche keinem so eine Kindheit. 

Aber vielleicht lebst Du so in Deinem Trott, in Deinem Alltag und fühlst Dich irgendwie unbedeutend und nutzlos.
Vielleicht denkst Du, daß es keinen großen Unterschied macht, ob Du da bist oder nicht?
So sagt ja manchmal scherzhaft über einen Büroarbeiter, der entlassen wird, daß die entstandene Lücke ihn vollkommen ersetzt.

Vielleicht ist Dein Leben nicht so negativ, wie ich es hier schildere, aber egal wie sich für Dich Dein Leben anfühlt, Gott kann eingreifen und Gott möchte eingreifen. 

„Du sollst leben.“, egal was Du bist, wo Du bist und wie Du bist. 

Etwas ähnliches passierte, als Jesus im neuen Testament in Jerusalem einzog, z.B. beschrieben in Matthäus 20, 30-32 

Und siehe, zwei Blinde, die am Weg saßen und hörten, daß Jesus vorübergehe, schrien: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Die Volksmenge aber bedrohte sie, daß sie schweigen sollten. Sie aber schrien noch mehr: Erbarme dich unser, Herr, Sohn Davids! Und Jesus blieb stehen und rief sie und sprach: Was wollt ihr, daß ich euch tun soll? 

Jesus blieb stehen.
Er hatte einen wichtigen Auftrag.
Er mußte nach Jerusalem einziehen, um ans Kreuz zu gehen und die Welt zu retten.

Trotzdem bleibt er stehen, für zwei in den Augen der Volksmenge unwichtige, sogar störende Blinde, die da herumbrüllen. 

Egal, ob die anderen die für unwichtig oder störend halten, Jesus bleibt auch für Dich stehen, denn er möchte in Dein Leben eingreifen.  

Und wenn Du zu ihm gehörst, dann gilt auch seine Prophezeiung aus Johannes 14, 19 für seine Jünger:  

Weil ich lebe, werdet auch ihr leben.  

Und das gilt natürlich auch für unsere Gemeinde: 

Laut Matthäus 16, 18 werden die Pforten des Totenreichs die Gemeinde nicht überwinden; egal, ob unsere Gemeinde klein, schwach und unbedeutend zu sein scheint:
Auch zu unserer Gemeinde spricht Gott: Du sollst leben.

 

Kommen wir zurück zu unserem ursprünglichen Text:  

Du sollst leben! sagt Gott zu Jerusalem. 

Aber nicht nur das? Er sagt auch, daß Jerusalem wie ein Gewächs des Feldes wachsen soll. In anderen Übersetzungen steht, daß Jerusalem wie eine Blume auf dem Feld wachsen soll. 

Hier ist noch nicht so das besondere für Jerusalem. 

Aber aus einer häßlichen Stadt, die keiner mochte, soll eine Stadt wie alle anderen (Gewächs des Feldes), oder sogar ein bißchen herausragend, wenn die Übersetzung Blume richtig ist. 

Aus der Perspektivlosigkeit heraus hat Gott Jerusalem auf einen Weg geschickt. 

So geht es uns ja auch: Wenn Gott eingreift, dann ist ja nicht – wupp – alles sofort anders. Man begibt sich auf einen Weg der Veränderung. 

Und Jerusalem wird dann sogar mit einer schönen, jungen Frau verglichen. 

Aber es fehlt noch was für Jerusalem. 

Gottes Bund mit Jerusalem

8 Und ich ging wieder an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war da, die Zeit der Liebe; und ich breitete meinen Zipfel über dich aus und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir und trat in einen Bund mit dir, spricht der Herr, HERR, und du wurdest mein. 9 Und ich wusch dich mit Wasser und spülte dein Blut von dir ab und salbte dich mit Öl. 10 Und ich bekleidete dich mit Buntwirkerei und beschuhte dich mit Delphinhäuten, ich umwand dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide. 11 Und ich schmückte dich mit Schmuck: ich legte Spangen um deine Handgelenke und eine Kette um deinen Hals, 12 und ich legte einen Reif an deine Nase und Ringe an deine Ohren und setzte eine prachtvolle Krone auf deinen Kopf. 13 So legtest du goldenen und silbernen Schmuck an, und deine Kleidung bestand aus Byssus, Seide und Buntwirkerei. Du aßest Weizengrieß und Honig und Öl. Und du warst sehr, sehr schön und warst des Königtums würdig. 14 Und dein Ruf ging aus unter die Nationen wegen deiner Schönheit; denn sie war vollkommen durch meinen Glanz, den ich auf dich gelegt hatte, spricht der Herr, HERR.  

Vorher erhielt Gott Jerusalem nur am Leben.
Jetzt geht er eine Beziehung mit ihm ein, einen Bund.

Es gibt Menschen, die beten ab und zu und glauben an Gott.  

Aber wie es so schön auch in der Werbung heißt: Da ist mehr drin. 

Gott möchte einen Bund mit Dir eingehen, wenn Du noch nicht zu ihm gehörst. 

In Johannes 1, 12 heißt es: 

so viele ihn – Jesus – aufnahmen, denen gab er das Recht und die Vollmacht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen Glauben. 

Du kannst Kind Gottes werden, wenn Du es nicht schon bist. 

Aber was bedeutet das jetzt hier im Detail? 

„deine Zeit war da“

Anscheinend war Jerusalem jetzt bereit für den Bund mit Gott.
Genauso ist ja auch ein Mensch nicht immer bereit, sich von Gott ansprechen zu lassen.
Deshalb wird ja oft für Veranstaltungen gebetet, daß Gott vorbereitete Menschen schickt.

„breitete meinen Zipfel über dir aus“

Dies ist ein Bild für Hochzeit. Die Braut kommt unter den Schutz des Bräutigams. 

Jerusalem war zwar schon irgendwie schön, aber immer noch nackt und mit Blut beschmutzt.
Die Nacktheit ist hierbei ein Bild für fehlende Würde und die Beschmutzung mit Blut ein Bild für die Sünde.

Gerade für Menschen, die ein kaputtes Leben gelebt haben, ist es wichtig, in Jesus wieder ihre Würde zu bekommen. 

Z.B. ist ein Leben, daß von der Lüge bestimmt wird, ein würdeloses Leben, worin wir uns sicher einig sind.  

Mit Jesus kommt man da heraus, er befreit, er gibt Würde. 

„ich wusch Dich mit Wasser und spülte dein Blut von dir ab und salbte dich mit Öl“

Die Sünden werden abgewaschen, nicht nur innerlich vor Gott, sondern man fängt auch an, die Sünden vor anderen Menschen in Ordnung zu bringen. 

Jesus verändert wirklich. 

Die Salbung mit Öl symbolisiert hier, glaube ich, eine Versiegelung der Frau nach der Reinigung. 

Im neuen Testament ist Öl ein Bild für den Heiligen Geist. 

Man empfängt in Jesus nicht nur Sündenvergebung, sondern auch den Heiligen Geist, durch den man Jesus immer bei sich hat und von dem die Kraft zur wirklichen Veränderung ausgeht. 

Edle Kleidung und Schmuck

Auf einmal wird Jerusalem eine sehr schöne Stadt. 

Gerade zur Zeit von Salomo muß es wunderschön gewesen sein. 

Dadurch, daß Gott im Tempel in Jerusalem war, strahlte Jerusalem unter den wichtigen Städten auf der Welt hervor. 

Auch in unserer Gemeinde, heute und hier, ist Gott anwesend.
Es wäre schön, wenn sein Glanz noch mehr von uns hier in die Stadt strahlt.

Wir können ja nachher dafür beten, daß Gott das aufdeckt und wegnimmt, was seinen Glanz behindert. 

Hurerei

Tja, es wäre schön, wenn hier die Geschichte von Jerusalem zu Ende wäre. 

Aber dann kommen 38 Verse über die Hurerei, die Jerusalem danach betrieb, beginnend mit V 15: 

Aber du verließest dich auf deine Schönheit. Und weil du so gerühmt wurdest, triebst du Hurerei und botest dich jedem an, der vorüberging, und warst ihm zu Willen. 

Die Verse möchte ich aus Zeitgründen nicht alle vorlesen, aber die sind zum Teil sehr derb geschrieben, so daß man sich schon fast fragt, ob sie jugendfrei sind. 

Aber ihr könnt ja Hesekiel 16 selber mal nachlesen und so bekommt man die Jugend zum Bibellesen  ;-)

Ich möchte aber trotzdem einiges zum Thema „Hurerei“ sagen. 

Im normalen Sprachgebrauch scheint Hurerei die gleiche Bedeutung wie Prostitution zu haben.
In der Wikipedia zum Beispiel gibt es für Hurerei gar keinen eigenen Eintrag, sondern man wird direkt zur Seite über „Prostitution“ weitergeleitet.

Und im heutigen, normalen Sprachgebrauch ist das Wort „Hure“ nur eine altmodische Bezeichnung für „Prostituierte“, also jemand, der Sex gegen Geld anbietet. 

Im neuen Testament taucht in den meisten Übersetzungen für Verfehlungen im sexuellen Bereich das Wort „Unzucht“ auf, für das in einigen alten Übersetzungen als weitere Übersetzungsmöglichkeit auch das Wort „Hurerei“ angegeben wurde. 

Aber ich denke, „Hurerei“ und „Unzucht“ ist nicht dasselbe und mir gefällt die allgemeine Bezeichnung „sexuelle Ausschweifung“ für „Unzucht“, so wie ich es in der neuen Genfer Übersetzung gelesen habe, sehr gut, weil es die Bedeutung von „Unzucht“ recht gut trifft. 

Ich möchte aber nun zum Thema „Hurerei“ zurückkommen. 

Hier im Text geht es ja darum, daß Jerusalem in Bezug auf seine Beziehung zu Gott Hurerei betreibt.  

Wie sah diese Hurerei praktisch aus? 

Die Bevölkerung von Jerusalem ist einen Bund mit Gott eingegangen und dieser Bund ist wie eine Ehe exklusiv. 

Gott hat diese Stadt gesegnet, groß und schön gemacht. 

Aber trotzdem haben die Einwohner zusätzliche Götzen in die Stadt geholt,  Tempel für sie gebaut und teilweise perverse Praktiken wie Kinderopfer durchgeführt.

Und die Gaben, die sie von Gott bekommen hatten, haben sie zum Bau dieser Tempel verwendet. 

Außerdem sind sie Bündnisse mit anderen Völkern eingegangen und haben von ihnen Hilfe erhofft, obwohl Gott ihnen seine Hilfe und Schutz im Bund versprochen hat.
Diese Nachbarvölker wurden damit für Jerusalem auch zu einer Art Götzen und Jerusalem übernahm dazu auch noch die Götzen dieser Nachbarvölker.

Neben Gott noch weitere Religionen... da ist auch die erste Frage an uns. 

Haben wir noch weitere Religionen in unserem Leben? 

Die heutigen Religionen sind nicht immer so leicht zu identifizieren, weil sie nicht wie die damaligen eigene Standbilder und Tempel hatten. 

Vorgestern waren wir ja mit der Jugend in Baumberg und da hat der Prediger nach heutigen Göttern gefragt, und da kam „Geld“, „Auto“, usw.  

Wann ist ein Auto ein Götze und wann ein Fortbewegungsmittel? Wenn die Anschaffungssumme eine bestimmte Höhe überschreitet? 

Ein Götze ist etwas, das man anbetet. Aber was heißt „anbeten“? 

Laut Wikipedia ist Anbetung nach christlich-kultureller Auffassung die religiöse Verehrung eines Gottes. Das Wort wird auch in einem nichtchristlichen, umgangssprachlichen Sinn verwendet, indem man eine geliebte Frau als Angebetete bezeichnet. Anbetung kann auch als ehrfürchtiges Staunen umschrieben werden.

„Religiöse Verehrung“, „ehrfürchtiges Stauen“, das ist mir noch zu wenig.  

Anbetung beinhaltet, daß man sein Leben auf ihn setzt. Man erwartet Hilfe und Lebensfülle von dem Angebeteten. 

Und genau das war damals das Problem.  

Man hat nicht nur eine Götzenstatue wegen ihrer handwerklichen Kunst bewundert, sondern man hat sie um Hilfe gebeten und man hat sein Leben auf sie ausgerichtet. 

Ein bekanntes Beispiel aus heutiger Zeit ist, wenn Menschen ihr Leben aufgrund ihres Horoskops ausrichten und vom Astrologen Rat erwarten. 

Hier kann man den Konflikt deutlich sehen: 

Man kann nicht gleichzeitig Jesus sein Herz ausschütten und nach der Bibel leben und andererseits sich nach dem Horoskop richtig. Das paßt nicht. 

Aber es gibt auch viele Dinge, die an sich positiv sind – wie das vorhin genannte Auto – und die trotzdem zum Götzen werden können. 

Erwarte ich meine Sicherheit, mein Lebensglück von meiner Familie, dann ist sie zum Götzen geworden. 

Ebenso ist es mit dem Einkommen und dem Besitz. Erwarte ich davon das, was ich eigentlich von Gott erwarten müßte, ist es zum Götzen geworden. 

Oder vielleicht ist meine Bequemlichkeit mein Götze geworden? 

Solche Götzenanbetung entsprechen der Hurerei von Jerusalem hier im Text. 

Irgendwie bin ich nicht so richtig zufrieden, mit den Götzen, die ich für die heutige Zeit identifiziert habe. Da müßte es doch noch mehr geben. 

Aber vielleicht fallen Euch ja für Euer Leben noch mehr ein. 

Einige Gesichtspunkte möchte ich noch aufführen: 

Jerusalem hat die Gaben Gottes für die Götzen verschwendet.

Da fällt mir auch ein heutiges Beispiel zu ein. 

Wenn durch Jesus Dein Leben in Ordnung gekommen ist, Du Frieden hast und dadurch alles wieder auf die Reihe bekommst und dann aber Dein neues Leben nur darauf verwendest, möglichst viel Geld zu verdienen – wenn also das Geld Dein Götze geworden ist – dann hast Du Gottes Gaben für Deinen Götzen verschwendet.

Jerusalem hat im Laufe der Zeit alle restlichen Maßstäbe über Bord geworfen.

Wenn man sich einen Götzen zulegt, dann wird man mit der Zeit immer mehr Gottes Maßstäbe über Bord werfen. 

Hier im Text kommt das grausame Beispiel vor, daß für einige Götzen sogar Kinder geopfert wurden. 

Wenn man z.B. anfängt, dem Geld zu dienen, dann wird sich mit der Zeit alles diesem Ziel unterordnen und Gottes Maßstäbe geraten in Vergessenheit. 

Jerusalem diente mit der Zeit jedem Götzen, der vorbei kam.

Wenn man erstmal anfängt, nicht mehr mit allem auf Gott zu vertrauen, dann wird man sich immer weiteren Götzen öffnen.  

Das hängt natürlich auch damit zusammen, daß Gott sich schon beim ersten Götzen zurückzieht und damit sich viele Lücken im Leben öffnen, die dann mit weiteren Götzen geschlossen werden. 

 

Gottes Gericht

Gott schaut bei so etwas nicht unendlich lange zu, sondern er kündigt Gericht an und vollzieht es dann auch. 

Er kündigt Zerstörung an, wird sie als Ehebrecherin richten und läßt die Nachbarvölker über Jerusalem herfallen. 

V.43 

Weil du nicht an die Tage deiner Jugend gedacht hast und mich durch das alles erregt hast, siehe, so habe auch ich deinen Weg auf deinen Kopf gebracht, spricht der Herr, HERR.  

Jerusalem muß die Folgen seines Tuns tragen. 

Daraus kann man natürlich auch für uns schließen, daß wir auch die Folgen unseres Tuns tragen müssen.  

Mit Götzendienst ist nicht zu spaßen, denn Gott ist ein eifersüchtiger Gott. 

Man darf natürlich nicht den Fehler machen, daß man aufgrund irgend eines Unglücks direkt auf Gottes Gericht schließt, so wie die Freunde von Hiob das gemacht haben. 

Aber ich denke schon, daß Gott einen persönlich zur Rechenschaft ziehen wird, wenn man neben seinem Glaubensleben irgendwie noch Götzendienst lebt.
Ich denke, er wird es Dir und mir persönlich klar machen.

Wiederannahme Jerusalems

Aber es gibt einen Weg zurück:  

V. 58-63 

58 Deine Schandtat und deine Greuel, die mußt du jetzt tragen, spricht der HERR. 59 Denn so spricht der Herr, HERR: Ja, ich will dir tun, wie du getan, die du den Eid verachtet, indem du den Bund gebrochen hast. 60 Ich aber, ich will an meinen Bund denken, den ich mit dir in den Tagen deiner Jugend geschlossen habe, und will dir einen ewigen Bund aufrichten. 61 Und du wirst an deine Wege denken und dich schämen, wenn du deine Schwestern zu dir nimmst, die größer sind als du, samt denen, die kleiner sind als du, und ich sie dir zu Töchtern gebe, aber nicht wegen deines Bundesverhaltens. 62 Und ich selbst werde meinen Bund mit dir aufrichten, und du wirst erkennen, daß ich der HERR bin: 63 damit du daran denkst und dich schämst und den Mund nicht mehr öffnest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht der Herr, HERR.  

Genauso wie für Jerusalem es einen Weg zurück gibt, genauso gibt es für Dich und mich einen Weg zurück, wenn wir in die Irre gegangen sind. 

Und das ist immer wieder faszinierend. 

Egal, was man getan hat, durch Jesus kann man wieder neu werden.  

Man muß wohl in vielen Fällen die irdischen Folgen seines Tuns tragen, aber man kann vor Gott ein neuer Mensch werden. 

Man wird ein veränderter Mensch, so daß man sich für seine Taten schämen kann. Man wird frei. 

Und Jesus Christus steht zu seinem Bund. 

AMEN