Leichlingen, 17.4.2005

Leben mit Vision: Erschaffen zur Freude Gottes

Einleitung

„Erschaffen zur Freude Gottes“ ist heute das Thema.

Manch einem kommt es vielleicht komisch vor, daß Gott sich freut.

Gott hat Gefühle? Freude, Trauer, Zorn, Haß, Liebe, usw. ?

In unserer heutigen Zeit hier bei uns in Deutschland scheint es eher zu sein, daß Gott für unsere Gefühle zuständig ist.

Zu Weihnachten sind alle ganz ergriffen. Ein Hochzeit in einer Kirche ganz in weiß ist irgendwie etwas tolles, daß muß einfach sein. Und wenn wir bei einer Beerdigung ganz traurig sind, dann muß der Pastor ein paar rührende Worte finden, da braucht man dann ja auch Gott.

Aber Gott hat auch Gefühle?

Gott hält sich doch eher aus allem raus, er zieht vielleicht im Hintergrund die Fäden, aber eigentlich interessiert er sich nicht für mich und ich interessiere mich nicht für ihn.

So scheint nach meinem Empfinden die Mehrheit in unserem Land zu Gott zu stehen.
Gefühle scheint Gott da nicht zu haben.

Wie wirken denn Menschen auf uns, die keine Gefühle zu haben scheinen?

Spontan mußte ich da an Mr Spock aus der Fernsehserie „Raumschiff Enterprise“ denken, aber der war ja doch irgendwie nett und hat dann doch öfter mal Gefühle gezeigt.

So richtig gefühllose oder gefühlskalte Menschen kenne ich nur aus dem Fernsehen.
Da werden sie so kalt, unnahbar und berechnend dargestellt, daß man eigentlich nichts mit ihnen zu tun haben möchte.

Was empfinden wir als natürliches Verhalten von Menschen?

Menschen zeigen Gefühle. Sie weinen öffentlich am Grab, sie freuen sich und zeigen es auch, wenn sie gute Bekannte sehen, sie zeigen ihre Begeisterung, wenn kleine Kinder goldig aussehen, uvm.

Selbstverständlich sind da auch Menschen unterschiedlich. Manch einer ist ganz enthusiastisch und zeigt immer seine Gefühle und manch anderer ist eher verschlossen und gibt eher weniger von sich preis. Aber auch die Verschlossenen geraten immer wieder in Situationen, wo sie ihre Gefühle zeigen.

Aber so soll Gott auch sein? Mit Gefühlen?

Kommt er uns nicht eher manchmal vor wie ein großer Computer, der zwar in seiner Genialität das ganze Universum am Laufen hält, aber sich für mich nicht interessiert?

Wo ist er denn und wie ist er denn?

Um zu wissen, wie Gott ist und was er fühlt, muß man sich Jesus Christus anschauen.

Gott wurde in Jesus Mensch und hat in Jesus vorgelebt, wie er ist.

Jesus hat sich gefreut, er hat geweint, er war zornig, er war liebevoll und er hat auch seine wirklich wichtige Mission auch mal unterbrochen, um sich für einen einzelnen Zeit zu nehmen.

So war der irdische Jesus damals und so sind Jesus und Gott, der Vater, heute noch.

Nachdem wir das geklärt haben, kommen wir zu der Frage:

Woran hat Gott Freude?

Beginnen wir mit einem Beispiel:

Zephanja 3, 14-17;

Jubele, Tochter Zion; jauchze, Israel! Freue dich und frohlocke von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! Der HERR hat deine Gerichte weggenommen, deinen Feind weggefegt; der König Israels, der HERR, ist in deiner Mitte, du wirst kein Unglück mehr sehen. An jenem Tage wird zu Jerusalem gesagt werden: Fürchte dich nicht! Zion, laß deine Hände nicht erschlaffen! Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein rettender Held; er freut sich über dich mit Wonne, er schweigt in seiner Liebe, frohlockt über dich mit Jubel.

Freude, Liebe, Jubel; hier werden die Gefühle Gottes richtig plastisch beschrieben.

Gott freut sich hier über die Bewohner von Israel (Zion).

Er hat ihre Sünden vergeben (Gerichte weggenommen). Israel ist wieder hergestellt und lebt jetzt so, wie Gott es will. Das ergibt sich aus dem Textzusammenhang. Gott hat Gemeinschaft mit Israel, er ist in ihrer Mitte.
Und daher hat Israel Grund zur Freude.

Und über das alles freut sich Gott.

In diesem Text taucht ja noch die Formulierung auf „du wirst kein Unglück mehr sehen“.

Der obengenannte Text ist ein prophetischer Text, der die Zukunft – auch aus heutiger Sicht – Israels beschreibt. Und da wird in Zukunft eine Zeit kommen, wo es kein Unglück mehr geben wird.

Wir können die meisten Punkte aus diesem Text, worüber sich Gott freut, auch heute für uns in Anspruch nehmen, aber Unglücksfälle werden uns noch so lange begleiten, wie wir hier auf der Erde sind.

Gott hat kein Gefallen an unserem Unglück, aber weil unsere Vorfahren, die ersten Menschen, das Leben ohne Gott gewählt haben, kam auch das Unglück auf die Erde und wir müssen darunter leiden. Und da Gott dem Menschen den freien Willen gegeben hat, hat er damit auch alle Folgen eines gottlosen Lebens zugelassen.

Aber Gott wird sich auch darüber freuen, wenn es in ferner Zukunft kein Unglück mehr gibt.

Nun zählen wir mal auf, was sich aus dem Text ergibt, worüber sich Gott freut, und was für uns heute gilt:

Ich möchte dazu nun weitere Bibelstellen betrachten:

Lukas 15, 1-10;

Es nahten aber zu ihm (Jesus) alle Zöllner (korrupte Beamte) und Sünder, um ihn zu hören; und die Pharisäer und die Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt Sünder auf und ißt mit ihnen.

Er(Jesus) erzählte aber ihnen ein Gleichnis: Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verloren hat, läßt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, so legt er es mit Freuden auf seine Schultern; und wenn er nach Hause kommt, ruft er die Freunde und die Nachbarn zusammen und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir, denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.

Ich sage euch: So wird Freude im Himmel über einen Sünder sein, der zu Gott umkehrt und sein Leben ändert, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr brauchen. -

Oder welche Frau, die zehn wertvolle Münzen hat, zündet nicht, wenn sie eine davon verliert, eine Lampe an und kehrt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie sie findet? Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freut euch mit mir, denn ich habe die wertvolle Münze gefunden, die ich verloren hatte.

So sage ich euch, es ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der zu Gott umkehrt und sein Leben ändert.

„Freude vor den Engeln Gottes“, darüber freut sich Gott, Party im Himmel.

Die Zöllner waren damals der Inbegriff von bösen Menschen. Und mit solchen Leuten hat sich Jesus abgegeben.

Was wären das für Leute heute? Bestechliche Politiker, Gewaltverbrecher, Kinderschänder?

Wir stellen uns das vielleicht irgendwie romantisch vor, daß Jesus ganz edel mit den armen, verirrten Zöllnern sich abgegeben hat und die bösen, bösen Pharisäer waren so hartherzig.

Aber da war vielleicht ein armer Mann, der nur ganz wenig zum Leben hatte, und so ein Zöllner hat ihm die dreifache Gebühr abgenommen, so daß der arme Mann nicht mehr weiß, wie er seine Kinder über den Monat versorgen soll. Was hat der denn wohl gedacht, als Jesus mit diesem Zöllner zusammen gegessen hat? Die Pharisäer sind noch viel zu weich, die sollten Jesus lieber aus dem Verkehr ziehen.

Was ist denn, wenn ein Kinderschänder auf einmal in unseren Gottesdienst kommt? In Amerika stehen die Namen von verurteilten Kinderschändern zum Teil im Internet. Da kann man mit einer Suchmaschine nachsehen, ob so einer in der Nähe wohnt. Wir kopieren ja so gerne aus Amerika, vielleicht kommt das hier auch noch.
Was ist, wenn derjenige, der mich mal überfallen hat, auf einmal eine Reihe schräg vor mir im Gottesdienst sitzt?
Vielleicht kommen da so Parolen wie „Wegsperren für immer“ in uns hoch.

Solche Leute werden im oben gelesenen Gleichnis als „Schaf“ oder als „wertvolle Münze“ angesehen. Wahnsinn. Solche Typen?

So sage ich euch, es ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der zu Gott umkehrt und sein Leben ändert.

Es ist möglich, daß solche Typen verändert werden.

1. Korinther 6, 9;

Oder wißt ihr nicht, daß Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Hurer, noch Götzendiener, noch Ehebrecher, noch welche, die Verkehr mit dem eigenen Geschlecht haben, noch Knabenschänder, noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde, noch Schmäher, noch Räuber werden das Reich Gottes erben. Und solches sind etliche von euch gewesen; aber ihr seid abgewaschen, aber ihr seid geheiligt, aber ihr seid gerechtfertigt worden in dem Namen des Herrn Jesus und durch den Geist unseres Gottes.

Was war das für eine Gemeinde! Konnte man sich da sonntags mit seinen Kindern hintrauen?

Für die Gemeinde in Korinth gab es aber dann Party ohne Ende im Himmel.

Diese fragwürdigen Subjekte waren in Christus zu neuen Menschen geworden.

Es ist schon klar, daß bei bestimmten Sünden – wie die vorhin angesprochenen Kinderschänder – auch professionelle Therapien nötig sind.

Aber auch solche Menschen können in Christus neu werden.

Ich selbst war früher – das habe ich schon ein paarmal erzählt – oft bei Veranstaltungen der Gefährdetenhilfe Scheideweg. Das ist eine Organisation, die kaputte Leute in Familien aufnehmen, also Leute aus dem Gefängnis, Leute, die auf der Straße leben, Drogensüchtige, und was einem da noch alles einfällt.

Was mich da unheimlich beeindruckt hatte, war die Veränderung solcher Menschen. Viele wurden in Christus neu.

Und das waren auch so Typen, von denen ich vorhin gesprochen hatte.
Wer kommt ins Gefängnis? Leute, die bei Rot über die Straße gehen?

Sie wurden durch Jesus Christus neu.

So sage ich euch, es ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der zu Gott umkehrt und sein Leben ändert.

Was hat das nun mit uns zu tun?

Wir sind doch keine Verbrecher. Ein bißchen Steuer, ein bißchen Schwarzarbeit, das ist ja noch alles im Rahmen.

Gilt das nur für Verbrecher? Bei uns Normal-Bürgerlichen lohnt sich das mit Jesus ja gar nicht, was soll sich da schon ändern!

Eine weitere Episode mit Jesus (Matthäus 9, 9-13):

Und als Jesus weiterging, sah er einen Menschen an einem Zollhaus sitzen, Matthäus genannt, und er spricht zu ihm: Folge mir nach. Und der stand auf und folgte ihm nach.

Und es geschah, als er in dem Hause zu Tisch lag, siehe, da kamen viele Zöllner und Sünder und lagen mit Jesu und seinen Jüngern zu Tisch. Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern?

Als aber Jesus es hörte, sprach er: Die Starken brauchen keinen Arzt, sondern die Kranken.

Geht aber hin und lernt, was das ist: "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer"; denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.

Jesus will keine Gerechten. Mit denen kann er nichts anfangen.

Bist Du ein Gerechter oder bist Du ein Sünder?

Brauchst Du Jesus?

Hier sitzen viele im Raum, die nie im Gefängnis waren, die eine gut-bürgerliche Existenz hatten und haben. Trotzdem haben sie mit Jesus begonnen und haben das sogar öffentlich mit einer Taufe bezeugt. Sie haben sich selbst als Sünder vor Gott erkannt, sie haben sich nicht als Gerechte eingeschätzt. Sie haben erkannt, daß sie Jesus brauchten und haben mit ihm begonnen und auch sie wurden in ihm neu.

Die Überschrift dieser Predigt ist ja „Erschaffen zur Freude Gottes“ und eine Grundbedingung, damit ein Mensch Gott erfreuen kann, ist, daß er sich von Jesus rufen läßt.

Mit einem „Gerechten“ kann Gott nichts anfangen, keine Party, keine Freude, nur Trauer bei Gott, daß er nicht mit diesem „Gerechten“ zusammen sein kann.

Wie machen wir Gott noch Freude?

Zu allererst muß man sagen, daß Gott nicht nur Freude daran hat, wenn ein Sünder umkehrt, so nach dem Motto „Ich geh jetzt klauen, damit ich dann umkehren kann und Gott ganz viel Freude hat.“

Das ist natürlich Blödsinn.

Aber Jesus hat Freude daran, wenn wir mit ihm leben (Hebräer 12, 2):

Jesus, der Anfänger und Vollender des Glaubens, welcher, die Schande nicht beachtend, für die vor ihm liegende Freude das Kreuz erduldete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.

Mit der vor ihm liegenden Freude ist nicht das Erlebnis der Auferstehung gemeint, sondern die Gemeinschaft mit uns. Er hat das für uns getan und er hat Freude an uns.

Ich möchte noch einmal die Punkte vom vorhin gelesenen Bibeltext Zephania 3, 14-17 aufgreifen:

Gott hat Freude an:

Ich möchte mit dem letzten Punkt beginnen:

Leben, wie es Gott gefällt

Das hört sich so ein bißchen an, als müßte man schön viel für Gott tun und dann ist Gott zufrieden.

So ist das ja auch in vielen Religionen der Welt und auch in vielen Religionen, die sich christlich nennen. Erarbeite Dir das Wohlgefallen Gottes.

Was sagt die Bibel dazu?

Römer 12, 1.2; „Ich fordere euch nun auf, Brüder, weil ihr Gottes Barmherzigkeit erlebt habt, daß ihr eurer Leben als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer gebt. Das ist der richtige Gottesdienst. Und orientiert euch nicht an den Maßstäben dieser Welt, sondern laßt euch durch die Erneuerung eures Sinnes verwandeln. Dann könnt ihr prüfen, was der gute, wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.

Unsere Leben soll als Opfer gegeben werden, indem wir so leben, wie es Gott gefällt.

Aber andererseits sollen wir uns auch verwandeln lassen.

Wir brauchen nicht uns aus eigener Kraft abzumühen, um Gott zu gefallen – so ähnlich, wie manche Kinder hart arbeiten, um sich die Anerkennung ihrer Eltern zu verdienen.

Wir müssen verwandelt, verändert werden, damit wir so leben können, wie es Gott gefällt.

„Verwandeln“ hört sich so nach einem einmaligen „Husch und ich bin neu“ an, aber es ist eher ein Prozeß, eine tägliche kleine Verwandlung durch Gott.

Und dann kann man auch die Gebote aus Markus 12, 28-31 erfüllen:

Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie sich befragten, trat herzu, und als er wahrnahm, daß er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen?

Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot von allen ist: "Höre, Israel: der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele (nach anderen Übersetzungen: Wille) und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft". Dies ist das erste Gebot.

Und das zweite, ihm gleiche, ist dieses: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst". Größer als diese ist kein anderes Gebot.

Man macht sich eher über das zweite Gebot Gedanken. Hm, wie setze ich das bei meinem Nachbarn um?

Aber was sagt das erste Gebot aus?

Lieben aus ganzem

So zu leben, daß nennt man auch „Anbetung“.

Es wird ja immer wieder davor gewarnt, Anbetung nur mit irgendwelchen Liedern, Stimmungen oder Spezialveranstaltungen zu verbinden.
Dem möchte ich mich anschließen.

Anbetung ist erster Linie ein Lebensstil.

Und Anbetung als eine Gebetshandlung kann letztendlich nur beinhalten:

„Herr nimm mich ganz! Mit ganzem Herzen, mit ganzem Willen, mit ganzem Verstand und mit ganzer Kraft.“

Wie geht so etwas praktisch?

Und da komme ich schon zum nächsten Punkt:

Gemeinschaft mit Gott

Aus eigener Kraft können wir so nicht leben.

Wir haben vorhin gehört, daß wir uns verwandeln lassen sollen.

2. Korinther 3, 18; „Wir alle aber, mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauend, werden verwandelt nach demselben Bilde von Herrlichkeit zu Herrlichkeit. Das bewirkt der Herr durch seinen Geist.

Wir werden also so verändert, daß wir Jesus ähnlicher werden und daß passiert am Besten, wenn wir mit ihm zusammen sind.
Wenn wir Gemeinschaft mit Gott haben, werden wir dadurch in positiver Weise verändert.

Und Gott freut sich auch darüber, wenn wir mit ihm zusammen sind.

Aber wie hat man Gemeinschaft mit Gott?

Der übliche Weg ist laut Matthäus 6, 6;

Du aber, wenn du betest, so geh in deine Kammer und, nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.

Und dabei geht es natürlich nicht um vorformulierte Gebete, sondern (Psalm 62, 8):

Vertraut auf ihn allezeit, o Volk! Schüttet vor ihm aus euer Herz! Gott ist unsere Zuflucht.

Ehrlich und offen sein vor Gott, darauf kommt es.

Bringt ihm euren Dank. Vielleicht hast Du eine tolle Familie. Danke ihm dafür.

Vielleicht hast Du einen tollen Job. Danke ihm dafür.

Mache Dir aber besonders immer wieder bewußt, was er für Dich getan hat und danke ihm besonders dafür.
Danke ihm dafür, daß er so gut zu Dir ist und das er Dich zum Ziel bringen wird.

Bringe ihm aber auch Deine Sorgen und Probleme.

Du kannst ihm Dein ganzes Leid klagen.
In der Bibel gibt es ein Buch, daß heißt „Klagelieder“ und da macht der Autor dieses Buches nichts anderes, als Gott sein Leid zu klagen.

Bring ihm alles, was Dich bewegt.

Und lerne, auf ihn zu hören. Gott spricht in erster Linie durch die Bibel.

Z.B. steht in Psalm 119, 105 „Dein Wort ist eine Leuchte für meinen Fuß und ein Licht für meinen Weg.
Wenn wir in der Bibel lesen, werden wir immer mehr Gott hören und immer mehr klar für unser Leben sehen.
Aber wir werden auch immer mehr verstehen, wie Gott ist und ihn immer besser kennenlernen.
Wir werden auch immer mehr verstehen, was Gott fühlt.

Diese enge, persönliche Gemeinschaft ist auch für Gott eine wahre Freude, nicht nur für uns.

Aber es gibt auch noch eine andere Form der Gemeinschaft mit Gott.

Matthäus 18, 19.20; „Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde über irgend eine Sache übereinkommen werden, um welche sie auch bitten mögen, so wird sie ihnen von meinem Vater werden, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.

Wir sind hier in seinem Namen versammelt und das bedeutet, daß Gott auch hier ist.

Das ist eine besondere Gemeinschaft, weil Gott auf einer Versammlung von mehreren seiner Leute einen besonderen Segen versprochen hat („wo zwei oder drei“).

Neben der besonderen Verheißung fürs Gebet kann in so einer Versammlung in seinem Namen auch besondere Gemeinschaft mit Gott erlebt werden.

Wie hieß es noch in Zephanja 3, 17;

Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein rettender Held; er freut sich über dich mit Wonne, er schweigt in seiner Liebe, frohlockt über dich mit Jubel.

in deiner Mitte“, das bedeutet natürlich die Gemeinschaft mit mehreren.

Und das Gott sich über Gemeinschaft freut, gilt auch für uns.

Und wir beten gemeinsam an.

Aber hier geht es nicht in erster Linie um die „Anbetungszeit“.
Es gab früher Gemeinden, die haben wenig Musik im Gottesdienst verwendet bzw. auf Instrumente ganz verzichtet, weil sie das für Ablenkung hielten. Darüber kann man sicherlich geteilter Meinung sein, aber ich bin sicher, daß auch solche Gemeinden gemeinsam angebetet haben.

Wenn Anbetung heißt, daß man Gott von ganzem Herzen, mit ganzem Willen, mit ganzen Verstand und mit ganzer Kraft lieben soll, dann ist unsere „Anbetungszeit“ nur dann eine Anbetungszeit, wenn sie eben dazu beiträgt.
Und eigentlich sollte unser ganzer Gottesdienst dazu beitragen.

Und nur dann hat er eine Existenzberechtigung, sonst könnte wir uns das hier sparen.

Zusammenfassung

AMEN







Segen (Zephanja 3, 14-17; umformuliert)

Jubelt, freut euch. Der HERR hat dir vergeben. Er ist nahe bei Dir und ist auch in Deinem Unglück bei Dir. Fürchte dich nicht! Laß deine Hände nicht erschlaffen! Der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein rettender Held; er freut sich über dich, er ist freundlich zu Dir und jubelt über Dich.“