Einleitung: Der Flug durchs All
Ich möchte euch zu Anfang auf eine kleine oder besser gesagt: auf eine große Reise mitnehmen.
(01_Sternenhimmel.jpg zeigen)
Wenn man abends noch oben blickt, dann kann man je nach Wetter und Lichtverschmutzung so etwas sehen.
Alle diese Punkte sind ja Sonnen, die höchstwahrscheinlich von Planeten umgeben sind und inzwischen hat man verschiedene Verfahren, diese sogenannten Exo-Planeten nachzuweisen, denn sehen kann man sie so einfach nicht. Seit Anfang des Jahres sind 673 extrasolare Planetensysteme mit 854 Exoplaneten bekannt.
Das ist natürlich nichts im Vergleich zu den unzählbaren Sternen, die es in unserem Universum gibt, aber man konnte sogar schon mit Tricks solche Planeten fotografieren:
(02_Extrasolar_HR8799.jpg; http://www.gemini.edu/index.php?q=node/14)
Man sieht hier, das der Stern überdeckt wurde, und so kann man die Planeten sichtbar machen.
Aber so weit will ich gar nicht mit euch weg. Also fliegen wir mal los.
(03_Mond.jpg; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Full_Moon_Luc_Viatour.jpg)
Der Mond, den man gut von der Erde sehen kann, ist uns ja bekannt und es waren ja sogar schon Menschen da.
(04_Peterchens_Mondfahrt.JPG; Wikimedia)
Kleiner Scherz, das ist hier ein Bild aus der Geschichte „Peterchens Mondfahrt“, wo zwei Kinder, die noch nie ein Tier gequält haben, dem Maikäfer helfen, sein Bein wieder zu finden.
In Wirklichkeit sieht es dort so aus:
(05_Mondoberflaeche.jpg; NASA)
Zwar faszinierend, aber dennoch lebensfeindlich, weil ohne Atmosphäre und so fliegen wir weiter.
Wir durchqueren den Asteroidengürtel, wo viele Planetoiden herumfliegen, von denen der größte, Ceres, gerade einmal einen Durchmesser von 975 km hat (weniger als ein Drittel unseres Erdenmondes).
Dann kommen wir zum Mars:
(06_Mars.jpg; NASA)
Der Mars hat viele menschliche Fantasien angeregt. Es gibt unzählige Science-Fiction-Geschichten, wie das Leben auf dem Mars aussehen könnte.
Zum Beispiel so:
(07_marsattacks.jpg; unbekannt)
Aber nein, natürlich hat man keine kleinen grünen Männchen gefunden, sondern nur das:
(08_Marsoberflaeche.jpg; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mars_rocks.jpg)
Auch das ist eine lebensfeindliche Umgebung. Zwar hat der Marstag 24,7 Stunden und am Marsäquator kann es sogar Höchsttemperaturen von 27°C geben (allerdings ist die mittlere Temperatur -55°C). Freien Sauerstoff und flüssiges Wasser gibt es dort aber leider auch nicht.
Fliegen wir weiter, zum Jupiter:
(09_Jupiter.jpg; NASA)
Er gibt ein faszinierendes Bild ab, aber man wird nie auf dem Jupiter landen können, da er keine richtige feste Oberfläche hat, und wahnsinnige Stürme darüber fegen. Der rote Fleck z.B. ist ein Dauersturm, den man schon beobachten kann, seit es Teleskope gibt.
Aber er hat ein paar Dutzend Monde, bisher sind 67 bekannt, wobei die vier größten von Gallilei entdeckt wurden. Sie haben sogar eigene Atmosphären und man sie auch von der Erde aus sehen kann. Als der Jupiter am Nachthimmel einmal zu sehen war, habe ich mein uraltes, wackeliges Aldi-Teleskop aufgebaut und ich konnte tatsächlich vier kleine Lichtpunkte rund um den Jupiter sehen.
Als nächstes folgt der Saturn.
(10_Saturn.jpg; NASA)
Auch er ist ein Gasplanet wie Jupiter und hat ein faszinierendes Ringsystem, welches man mit einem Fernrohr schon von der Erde sehen kann (er sieht dann aus wie ein Planet mit Ohren).
Auch er hat einige Dutzend Monde, 63 bisher bekannt, wobei der Größte, „Titan“, eine eigene Atmosphäre hat und vor ein paar Jahren eine Sonde auf ihm gelandet ist. Dabei wurden zum ersten Mal Tondaten von Geräuschen von einem nicht-irdischen Himmelskörper aufgenommen und zur Erde gesendet.
Jetzt kommen wir zum Ende unserer Reise:
(11_Earth_seen_from_Saturn.jpg; NASA)
Man hat hier einen Blick unterhalb vom Saturn und man sieht einige Punkte. Das könnten einige Saturnmonde sein, oder ein paar Sterne im Hintergrund. aber hier ist etwas ganz besonderes zu sehen.
Habt ihr eine Idee, was hier auf diesem Bild so besonders sein könnte?
Ich helf' euch mal.
(12_Earth_seen_from_Saturn.jpg; NASA)
Das ist die Erde, fotografiert von Saturn-Sonde Cassini aus einer Entfernung 1,5 Milliarden Kilometern.
Die NASA hat dieses Bild übrigens so vorbereitet, daß sie den Termin vorher bekanntgegeben und dazu aufgefordert hat, in Richtung Saturn zu winken. Vielleicht kann man ja ein paar Hände sehen, wenn man genau hinguckt.
Von solchen entfernten Aufnahmen der Erde gibt es nur eine Handvoll, und ja, was zeigen sie uns eigentlich?
Die Erde ein Staubkorn im Weltall
Kommen wir einmal zu den wichtigen Dingen, schließlich seid ihr nicht hier, um euch die Präsentation eines Freizeitastronomen anzusehen. Wir schauen uns mal Jesaja 40, 10-18; NL an:
Hier finden wir einen wichtigen Kontrast in Gottes Wesen und der für uns wichtigere Teil kommt zuerst:
Gott ist ein Hirte, ein persönlicher Gott, der sich für uns interessiert. Der Hirte kennt jedes Lamm, er trägt sie, er leitet freundlich, nicht wie ein General. Er bringt eine Belohnung mit.
So ist Gott in Jesus Christus, wie ihn viele von uns kennen, und wie man ihn auch noch heute kennenlernen kann.
Und dann wird die andere Seite Gottes aufgezeigt, nicht als Widerspruch, sondern anderen wichtigen Teil von Gottes Wesen: seine Allmacht.
Die Bibel beginnt mit dem Satz: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Alles, was wir am Anfang auf dem Bild des Sternenhimmels gesehen haben, was ja nur ein kleiner Teil von diesem Universum ist, alles das hat Gott geschaffen.
Wer kann wissen, was der Herr denkt? Wer kann sein Ratgeber sein? Er braucht keinen.
Die Völker sind in seinen Augen wie ein Tropfen am Eimer, ja ich gehe noch weiter, sogar die Planeten sind wie Staubkörnchen für ihn. Dieser winzige Punkt auf dem letzten Bild: Von anderen Sternen kann man ihn wahrscheinlich gar nicht sehen, wenn er schon innerhalb unseres Sonnensystems so winzig ist. Das Bild ist aus einer Entfernung von 1,5 Milliarden Km aufgenommen worden. Unser Sonnensystem hat wahrscheinlich eine Ausdehnung von 7,5 Milliarden Km (dort wo der Kuipergürtel wahrscheinlich endet).
Vielleicht geht es ja aus anderen Planetensystemen mit riesigen Teleskopen, genauso wie man ein Staubkorn mit dem Mikroskop untersuchen kann.
Jesaja schrieb im obigen Text in V.17:
Auch das Staubkorn, auf dem wir leben, ist in seinen Augen nichts.
Wie passen diese beiden Aussagen jetzt zusammen? Einerseits wird Gott als liebevoller Hirte, Freund und Belohner beschrieben, andererseits ist alles wie nichts in seinen Augen.
Geliebtes Staubkorn
Es gibt ja die bekannte Bibelstelle aus Johannes 3, 16; NGÜ
Oder alternativ kann man es auch so übersetzen:
Die Liebe löst diesen scheinbaren Widerspruch auf. Wir sind deswegen nicht nichts, weil Gott sich dafür entschieden hat, uns zu lieben.
Unser Wert, und damit meine ich jeden von uns persönlich, ergibt sich nicht aus unserer Leistung oder aus unserem Aussehen, sondern wir sind wertvoll, weil wir geliebt werden.
Man kann das auf der rein menschlichen Ebene schon sehen: Menschen, die sich nur über ihre Leistung definieren, werden irgendwann unglücklich enden, weil ja auch die Leistungsfähigkeit irgendwann nachläßt.
Menschen, die geliebt werden, erfahren, daß jemand für sie das Beste sucht, unabhängig von Leistung, Aussehen oder sogar Verhalten. Ich persönlich als Mensch komme da manchmal oder sogar oft an meine Grenzen; wir bekommen das mit der bedingungslosen Liebe nicht immer hin und es läuft leider häufig so: Ich bin nett zu ihm, wenn der andere nett zu mir ist.
Ich möchte dazu Lukas 6, 27-36; NGÜ lesen:
Das ist wohl eine lebenslange Lektion, die ein Christ lernen muß, und wo man nur mit Jesus Christus richtig voran kommt.
Aber so ist Gott. Wir sind wertvoll, weil er uns liebt. Deshalb kann man unsere Erde auch als geliebtes Staubkorn bezeichnen, denn es ist die Heimat für uns, für die, die Gott liebt.
Vielleicht gibt es noch andere Planeten mit Lebewesen, vielleicht sogar solche, die nach Gott fragen können und für die Jesus auch gestorben ist. Das wissen wir nicht und wahrscheinlich bekommen wir es auch nie heraus.
Aber wichtig ist, daß Gott uns so sehr liebt, daß er das ganze Universum auch nur für uns geschaffen hätte.
Gott ist immer dabei
Es fällt ja schon schwer sich vorzustellen, daß Gott für alle Menschen gleichzeitig da ist.
Gott mag es übrigens gar nicht, wenn man ihn irgendwie begrenzt (1. Könige 20, 28.29; NL):
Wir sollten Gott auch nicht begrenzen. Er hat alle Macht, überall, und Jesus drückt das ja auch im Missionsbefehl aus (Matthäus 28, 18-20; NGÜ):
Und mit Himmel ist sicherlich der geistliche Himmel wie auch der physikalische Himmel gemeint.
In Psalm 139, 7-12; NGÜ steht es so:
Hier wird natürlich die geistliche und die physikalische Welt ein bißchen gemischt betrachtet, aber das ist ja auch ein Lied und keine wissenschaftliche Abhandlung.
Wenn man wirklich diese Reise bis zu Saturn machen könnte: Gott wäre dabei. Er ist auch in der Finsternis des Raums dabei und kann ihn erhellen.
Doch es ist der persönliche Gott in Jesus Christus, das muß man immer wieder betonen. Mir fällt oft negativ auf, daß Christen im Fernsehen meistens als weltfremde Trottel dargestellt werden und das Gott nur als unpersönliches, metaphysisches Wesen in Film-Kirchen präsentiert wird. Aber was nützt ein Gott, zu dem man keine persönliche Beziehung haben kann? Die Drehbuchautoren können sich das anscheinend nicht vorstellen.
In Hebräer 11,6 steht es ganz grundsätzlich:
An Gottes Existenz glauben viele irgendwie, aber daß er belohnt? Daß er uns als Hirte leiten will, uns persönlich? Daß er unser Freund sein will? Daß wir durch ihn Schuldvergebung haben können und anders, frei, werden können?
Also Gottes Existenz geht ja gerade noch, aber ein Gott, der in unser Leben hineinredet, daß geht ja gar nicht. Und diese Sichtweise steckt hinter diesem unpersönlichen, metaphysischen Gottesbild.
Aber wir wissen, daß Gott persönlich werden kann, auf der Erde und im ganzen Weltall und dort auch überall alle Macht hat.
Zusammenfassung
Ich fasse zusammen:
- Die Erde ist ein Staubkörnchen im Weltall.
- Für Gott hat das Universum an sich keinen Wert, aber die, die er liebt, sind für ihn unendlich wertvoll.
- Gott ist in Jesus Christus ein persönlicher Gott, der uns tragen und uns freundlich leiten möchte.
- Diese Art der bedingungslosen Liebe ist für uns Vorbild und wir lernen ein Leben lang daran.
- Gott ist allmächtig und immer bei uns, egal ob hier auf Erden, im Weltraum oder wo auch immer.