Predigt, Leichlingen 6.5.97

Galaterbrief

0. Schlüsselverse:
Kap. 1, 6; - schnelle Abwendung vom Evangelium zu einem anderen Evangelium;
Kap. 1, 7; - Umkehrung des Evangeliums des Christus, einige verwirren dazu;
Kap. 1, 10; - Wenn ich Menschen gefiele, wäre ich nicht Christi Knecht.
Kap. 1, 11; - Evangelium nicht von menschlicher Art
Kap. 1, 16; - Paulus zog nicht Fleisch und Blut zu Rate;

Kap. 2, 2; - Paulus legt sein Evangelium den Angesehenen vor.
Kap. 2, 4; - Falsche Brüder wollen unsere Freiheit in Christus belauern, um uns
in Knechtschaft zu bringen.
Kap. 2, 5; - denen nicht nachgegeben;
Kap. 2, 10; - auch an die Armen denken;
Kap. 2, 14; - Paulus tadelt Petrus öffentlich für dessen Heuchelei (Freiheit bekennen).
Kap. 2, 16; - gerecht nur durch Glauben, nicht durch Gesetzeswerke;
Kap. 2, 20; - nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir;

Kap. 3, 1; - wer hat euch bezaubert;
Kap. 3, 3; - im Geist begonnen, im Fleisch vollenden;
Kap. 3, 8; - Nationen aus Glauben gerechtfertigt;
Kap. 3, 10; - Verflucht, wer nicht alles aus dem Buch des Gesetzes tut.
Kap. 3, 12; - Wer diese Dinge tut, wird durch sie leben.
Kap. 3, 13; - Christus hat uns losgekauft von dem Fluch.
Kap. 3, 19; - Gesetz wegen der Übertretungen;
Kap. 3, 22; - Alles ist unter die Sünde eingeschlossen,
damit Gerechtigkeit aus Glauben ist.
Kap. 3, 24; - Gesetz Zuchtmeister auf Christus hin;

Kap. 4, 3; - Unmündige, unter die Elemente der Welt versklavt;
Kap. 4, 6; - Geist des Sohnes in unserem Herz;
Kap. 4, 8; - früher Göttern gedient, die keine Götter waren;
Kap. 4, 9; - zurück zu den schwachen und armseligen Elementen;
Kap. 4, 10; - Beobachtung bestimmter Zeiten;

Kap. 5, 1; - zur Freiheit freigemacht, nicht ein neues Joch der Sklaverei;
Kap. 5, 4; - von Christus abgetrennt, wer aus dem Gesetz gerecht werden will;
aus der Gnade gefallen;
Kap. 5, 6; - keine Kraft in Beschneidung, sondern im durch Liebe wirksamen Glauben;
Kap. 5, 7; - Wer hat euch gehindert, der Wahrheit zu gehorchen ?
Kap. 5, 9; - Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig.
Kap. 5, 13; - Freiheit als Anlaß für das Fleisch;
Kap. 5, 15; - Streit in der Gemeinde;
Kap. 5, 16; - Wandel im Geist, und die Begierde des Fleisches wird nicht erfüllt;
Kap. 5, 17; - Fleisch begehrt gegen den Geist auf;
Kap. 5, 19; - Werke des Fleisches;
Kap. 5, 22; - Frucht des Geistes;

Kap. 6, 1; - bei Fehltritt in Sanftmut zurechtbringen;
Kap. 6, 8; - auf Fleisch säen gibt Verderben, auf Geist säen gibt ewiges Leben;
Kap. 6, 9; - im Gutestun nicht müde werden;
Kap. 6, 14; - Rühmen nur im Kreuz;


I. Einleitung:
(Galater 1, 5-10; lesen)
Paulus kommt nach der Begrüßung direkt zur Sache.
Er spricht davon, daß sie sich schnell zu einem anderen Evangelium abgewendet haben.
Um den Galaterbrief besser zu verstehen, habe ich versucht, ihn zu lesen, ohne
irgendwelche Vorkenntnisse zu beachten. In diesem ersten Absatz wurde mir zuerst gar
nicht klar, von was für einem falschen Evangelium Paulus hier überhaupt schreibt.
Allerdings fällt ein Wort auf, nämlich das Wort umkehren.
Sicherlich wäre ein Austausch über die Frage interessant, wie das Evangelium des Christus „umgekehrt“ aussehen könnte.
Paulus arbeitet diesen Unterschied zwischen „seinem“ Evangelium und dem umgekehrten
Evangelium der Galater in diesem Brief aus und ich möchte das mit euch gemeinsam
betrachten.

II.
Zuerst erläutert Paulus „sein“ Evangelium. Er ist es laut Kap. 1, 11; nicht von menschlicher
Art. Und laut V.12 hat er es auch nicht von einem Menschen empfangen, sondern durch
Offenbarung Jesu Christi. Er sagt auch in V.16, daß er nach seiner Bekehrung sich nicht
mit Fleisch und Blut zu Rate zog, also mit anderen Menschen sich gemeinsam etwas
überlegte, sondern er blieb eine Zeitlang in Arabien und Damaskus alleine, um auf Gott
zu hören. Nun könnte man denken, das kann ja jeder sagen. Mohammed hat auch behauptet,
daß ihm der Koran von Gott persönlich eingegeben wurde. Jeder, der das bezweifelt, gilt im
Islam als Gotteslästerer und lebt gefährlich. Auch andere haben sogenannte persönliche
Offenbarungen aufgeschrieben und die Welt damit „beglückt“.
Paulus aber macht es anders. Er legt in Kap. 2 „sein“ Evangelium der Gemeinde in Jerusalem
vor, besonders den Angesehenen, welche wohl die Apostel und Ältesten sind.
Diese Leute, die zum Teil vom leibhaftigen Jesus als Verantwortliche für das Evangelium
hier auf Erden eingesetzt wurden, erkennen es als richtig an. Und damit ist es nicht nur
„Paulus'“ Evangelium sondern das Evangelium Jesu Christi.

In seiner Beschreibung in Kap. 2 taucht ein weiterer wichtiger Begriff auf: Freiheit..
Es gab falsche Brüder, die die Freiheit der Christen belauerten und sie in Knechtschaft
bringen wollten. Paulus erzählt das sicherlich nicht nur aus Jux und Dollerei, sondern die
Knechtschaft hängt mit dem am Anfang erwähnten umgekehrten Evangelium zusammen.
Da möchte ich später noch darauf eingehen.

Ich möchte nun einen Sprung zu Kap. 3 machen.
Hier fragt Paulus in V.3:
Nachdem ihr im Geist angefangen habt, wollt ihr jetzt im Fleisch vollenden?
Sie haben mit Jesus begonnen und wollen nun durch Gesetzeswerke weiter ihren Glauben
leben. Gesetzeswerke heißt in diesem Fall, daß sie sich beschneiden lassen, sich an
alttestamentliche Feiertage und Reinigungsbräuche halten und das als unbedingt
notwendig ansehen. Vielleicht haben sie sogar angefangen, Tiere nach altestamentlicher
Vorschrift zu opfern.
Dies alles haben sie getan, um Gott zu gefallen.

Nun kann man sich natürlich fragen, hey, was hat das mit uns tun ? Hier bei uns in
Leichlingen käme wohl keiner auf die Idee, durch das Halten von altjüdischen Bräuchen
Gott zu gefallen.
Aber vor dem Motiv, das hinter dem Handeln der Galater steht, sind wir sicher nicht gefeit.
Im Gegenteil, ich glaube sogar, daß es in der heutigen Gesellschaft weit verbreitet ist und
auch in der Gemeinde Jesu immer wieder auftaucht.
Das Motiv ist nämlich: Ich tu nach meiner eigenen Entscheidung, was in meiner Kraft
steht, für Gott.
Das Problem ist, daß man als Christ lernen muß, Gottes Entscheidungen zu hören und zu
übernehmen und damit seine eigene Entscheidungsunabhängigkeit an Gott abzugeben;
wohlgemerkt an Gott, nicht an andere Menschen !
Und das Leben nach eigenen Entscheidungen zieht natürlich das Leben aus eigener Kraft
nach sich. Und diese Lebensart ist in derselben Weise umgekehrt zum Evangelium Jesu
Christi, wie der Wunsch der Galater durch Gesetzeswerke Glauben zu leben.
Ich gehe da später noch näher darauf ein.
Mit dem Ausdruck„im Fleisch vollenden“ ist also nicht etwa niedere Fleischeslust gemeint,
sondern einfach das Handeln nach eigener Entscheidung aus eigener Kraft.
Einige Galater haben sich ja sogar laut Kap. 5, 2; noch als erwachsene Männer beschneiden
lassen -- das ist laut 1. Mose 34, 25; äußerst schmerzhaft --, um Gott zu gefallen, um es
richtig zu machen. Sie haben Einsatz und Konsequenz gezeigt und trotzdem war es falsch.
Ich denke, es gibt auch heute vieles in der Gemeinde Jesu, was mit viel Einsatz aber nach
eigener Entscheidung und mit eigener Kraft getan wird und deswegen vergeblich ist.

Ich habe zu Hause mich sehr schwer mit dem Finden von Beispielen getan.
Zum Beispiel ist die Beschneidung, die hier im Galaterbrief angesprochen wird, nicht
grundsätzlich falsch. In Apg. 16, 3; beschneidet Paulus den Timotheus um der Juden willen. Aber einige Galater taten es eben für ihre Errettung und deswegen war es verkehrt.
Das Motiv hinter der Handlung zählt, weniger die Handlung selber; deswegen kann
man nur schwer sagen, diese Sache ist immer aus eigener Entscheidung aus eigener Kraft
getan und diese nicht.
Wenn z.B. eine Gemeinde sich überlegt, na ja, die drei Jahre sind um, es wird mal wieder Zeit
für eine Evangelisation. So strengen wir uns mal an und organisieren das. Wir suchen einen
Superevangelisten, bilden natürlich auch Gebetsteams und dann geht's los.
Die gemeinsame Arbeit scheint der Gemeinde auch richtig gut zu tun.
Versteht mich nicht falsch, ich halte Evangelisationen nicht prinzipiell für falsch, aber ich
denke, man kommt ganz leicht auf die Schiene, daß man nach eigenen Entscheidungen
Gott in eigener Kraft dient, vielleicht auch einfach deswegen, weil man Sachen tut, die man
schon immer so gemacht hat. Man hält es für richtig, weil es ja nicht falsch sein kann.
Evangelisation ist doch gut, also machen wir es halt.

Ich möchte bei diesem Gedanken des Tuns aus eigener Kraft noch ein bißchen bleiben.
Fangen wir bei Leuten an, die mit Jesus nichts zu tun haben.
Für solche Leute ist es selbstverständlich, ein Leben nach eigenen Entscheidungen aus
eigener Kraft zu führen.
Weil aber jeder Mensch im Herzen laut Pred. 3, 11; ein Empfinden für die Ewigkeit hat,
gibt es Punkte in eines jeden Leben, wo er sich Gedanken über Gott macht.
Und Religionen, wo man sich sein Heil erarbeiten darf, die haben immer guten Zulauf.
Ob das nun organisierte Religionsgemeinschaften wie die Zeugen Jehovas sind, wo man
ja richtig für sein Heil arbeiten muß, oder ob das die deutsche Standardreligion ist:
Standardaussage: „Gott wird mich schon annehmen.“ und unausgesprochen gehört dazu
„Soooo schlecht bin ich ja gar nicht.“, aber das sagt man dann nicht.
Selbst ist der Mann, also kann man auch selbst einigermaßen gut genug für Gott sein.
Auch bei Leuten, die zu Jesus gehören, ist die Gefahr groß, daß man nach eigenen
Entscheidungen Christsein lebt. Paulus fragt in Kap. 3, 1; „Wer hat euch bezaubert“.
Anscheinend hat das Leben nach eigenen Entscheidungen eine bezaubernde Wirkung.
Ich habe alles im Griff, ich bin so erfahren im Glauben, ich weiß, wie es geht.
Laut Kap. 1, 6; haben sich die Galater schnell abgewendet, man kann also ruckzuck auf
diese falsche Schiene kommen.


III. Folgen
Was hat das Leben nach eigenen Entscheidungen aus eigener Kraft für Folgen ?
Es steht in Kap. 3, 10; über das Gesetz:
Verflucht ist jeder, der nicht bleibt in allem, was im Buch des Gesetzes geschrieben ist, um
es zu tun !
Die Galater wollten ein Teil ihres Glaubenslebens durch das Tun von Gesetzeswerken
bestreiten und das geht nicht; entweder ganz Glaube oder ganz Gesetz.
Ich denke, dies gilt genauso für das Leben nach eigenen Entscheidungen aus eigener Kraft.
Gott wird seine Ehre mit niemandem teilen. Er wird nicht sagen: „Leb dein Leben, wie du
es für richtig hältst. Und wenn was nicht klappt, dann kommst du zu mir und ich helfe dir.“
Wenn du Teile deines Lebens in eigener Regie führen willst, dann bist du dazu verflucht,
alles in eigener Regie zu machen. Ich glaube, das ist ein Hauptgrund, warum so viele
Christen Schiffbruch erleiden. Sie wollen Teile ihres Lebens von Gott verwalten lassen
und den Rest selbst übernehmen. Das geht nicht. Gott will entweder alles verwalten oder
gar nichts. In der täglichen Praxis muß man das natürlich Schritt für Schritt lernen. Aber
wenn man nicht grundsätzlich dazu bereit ist, Gott alles zu übergeben, dann klappt es nicht.

Ich möchte hier in diesem Zusammenhang den Begriff der Freiheit und der Sklaverei
wieder aufgreifen. Oberflächlich betrachtet könnte man annehmen, daß man unfrei wird,
wenn man sich Jesus unterwirft. Er bestimmt ja dann und nicht mehr ich.
Die Freiheit liegt darin, daß ich nicht etwas tun muß. Ich muß keinen Handschlag mehr
tun, um Gott zu gefallen. Ich bin frei davon, mir mein ewiges Heil erarbeiten zu müssen.
Es gehört schon mir.
Diese Freiheit ist vielen unheimlich. Ich habe anfangs erwähnt, daß Paulus von bestimmten
Leuten wegen dieser Freiheit belauert wurde und sie ihm diese Freiheit ausreden wollten.
Auch heute ist diese Freiheit aus dem Evangelium vielen unheimlich:
Im Konzil von Trient hat z.B. die katholische Kirche festgelegt, daß „wer auch immer
behauptet, daß der Mensch allein durch die Zurechnung der Gerechtigkeit Christi
gerechtfertigt werde..., der sei verflucht.“ Ebenso gilt der als verflucht, wer sich seiner
Errettung sicher ist und auch wer glaubt, daß Jesus nicht nur die Sünde sondern auch
die Strafe für die Sünde getragen hat, also das Fegefeuer ablehnt.
Ein Katholik, der sich an die offizielle katholische Lehre hält, darf also niemals sicher sein,
das er in den Himmel kommt; das ist ihm verboten.
Das ist bei den meisten, anderen Glaubensgemeinschaften ähnlich. Auch z.B. im Islam
verbleibt ein Restrisiko, da gibt es auch keine Sicherheit.
Diese Freiheit gibt es nur, wenn man sein ganzes Leben komplett Jesus gibt. Wenn man
die Leitung von Teilen des Lebens selbst übernehmen will, dann verliert man sie.
Paulus schreibt in Kap. 5, 1; , daß wir in dieser Freiheit fest stehen sollen und uns nicht unter
ein Joch der Sklaverei belasten lassen sollen.

Ich möchte nun noch eine weitere Folge von einem Leben nach eigenen Entscheidungen aus
eigener Kraft anführen, was ja mit dem Ausdruck „Leben aus dem Fleisch“ gemeint ist.
Mit dem Leben aus dem Fleisch bekommt nämlich auch die fleischliche Begierde Raum.
In Kap. 5, 16; steht: „Wandelt im Geist, und werdet ihr die Begierde des Fleisches nicht
erfüllen.“ Wandeln im Geist ist dasselbe wie unter der Herrschaft Jesu zu leben.
Die Werke des Fleisches werden in V.19; angeführt (lesen). Die meisten dieser Werke des
Fleisches betreffen den zwischenmenschlichen Bereich.
Man könnte also ganz platt sagen, wenn man sein Leben nach eigenen Entscheidungen und
aus eigener Kraft führt, dann wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit Schwierigkeiten mit
verschiedenen Mitmenschen und Mitchristen geben.
Man ist ja oft nicht bereit zuzugeben, daß man sein Leben eigentlich selbst bestimmt.
Man sagt ja eher, ich habe mich bekehrt und ich gehöre Jesus und er ist mein Herr.
Man macht sich sicher auch selbst oft etwas vor, das weiß ich auch aus eigener Erfahrung;
denn wer gibt schon gerne zu: Mein Leben ist irgendwie auf einer falschen Schiene.
Aber die Werke des Fleisches in einem selbst können einem schon die Augen öffnen.
Man ist natürlich nie fertig, man wird sein ganzes Leben lang die Vergebung nötig haben,
aber wenn kein Wachstum deutlich wird, wenn die Dinge aus V.19 im Leben immer mehr
Raum gewinnen, wie Nachtragen, Eifersucht, Unversöhnlichkeit, Nicht-Vergeben-können,
Streit, usw. und es einen gar nicht so richtig stört, dann ist man ein guter Kandidat für „im
Fleisch vollenden“ und damit wird man irgendwann vor die Wand laufen.
Ich bin davon überzeugt, daß ein Leben nach eigenen Entscheidungen in eigener Kraft nicht
ein ganzes Leben lang glatt gehen kann, weil die Werke des Fleisches aus V.19 irgendwann
sich so mächtig auswirken werden, daß es einen Knall gibt.
Mich hat es immer wieder schockiert, daß es Christen gibt, die nach langjähriger
Gemeindezugehörigkeit Jesus dann doch verlassen oder das scheinbar glückliche, christliche
Ehen nach langen Jahren auf einmal zerbrechen. Ich bin sicher, daß es in vielen Fällen mit
einem Leben nach eigenen Entscheidungen aus eigener Kraft zusammenhängt.
Das kann man aber kaum für andere beurteilen, da man nicht in den Kopf hinein
schauen kann. Jeder muß sich da selbst prüfen.

IV. Lösung
Zum Schluß muß natürlich die Lösung kommen.
Manche Leute sagen ja: Beten alleine genügt nicht, man muß auch etwas tun.
Dieser Satz ist sicherlich der Ausgangspunkt von Leidenswegen vieler Leute, die
dann mit eigenen Entscheidungen in eigener Kraft ihr Leben führen wollten.
Ich denke, richtig würde so ein Satz so lauten:
Beten alleine genügt nicht, man muß auch ........ hören.
Die Fähigkeit zum Hören bekommt man nur, wenn man sein ganzes Leben Jesus gibt.
Es wird ja öfter gesagt, daß man Jesus sein Leben anbefehlen soll und dann losgehen
soll, denn ein stehendes Auto kann man nicht lenken.
Das ist richtig. Losgehen macht aber nur Sinn, wenn man sein Leben Jesus wirklich
gegeben hat, sonst läuft man 100%-ig falsch.
Paulus sagt dazu in Kap. 2, 20 einen sehr markanten Satz:
Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir; was ich aber jetzt im Fleisch lebe,
lebe ich im Glauben, und zwar im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und
sich selbst für mich dargegeben hat.
Dies ist das richtige Evangelium. Wenn dieses Evangelium umgekehrt wird, dann wird
daraus, wie schon mehrfach erwähnt, ein Leben nach eigenen Entscheidungen aus eigener
Kraft.
Wenn er in mir lebt, dann kann ich ihn hören. Er gibt mir Kraft und hilft mir
Entscheidungen nach seinem Willen zu treffen. Dann macht es Sinn loszulaufen.
Dann ist das Leben aus der eigenen Anstrengung heraus vorbei.
Wenn man ihm alles überreicht, egal ob man neu anfängt, oder ob man von einem falschen
Weg zurückkommt, dann scheint es so, als würde man viel aufgeben müssen.
Man muß eingestehen, daß man auf einem falschen Weg ist, was für viele die größte
Hürde für eine Umkehr ist. Dazu gehört auch Sündenerkenntnis und -bekenntnis.
Dann muß man sich auch noch von dem Satz verabschieden „Was für mich gut ist, weiß
ich selbst am besten .“
Man bekommt dafür nicht nur Freiheit, sondern Ihn. Die persönliche Beziehung zu Jesus
entsteht bzw. lebt wieder auf und das ist das größte Geschenk.

AMEN