Leichlingen, 8.1.06
Einführung in den Epheser-Brief
Kap. 1, 1-2; Begrüßung
Größe Jesu:
V. 3-14; Was wir alles in Jesus Christus haben
V. 15-23; Gebet zum Verständnis der Größe Jesu Christi
Kap. 2, 1-11; Errettung aus Sünde
V. 13-22; Frieden in der Gemeinde zwischen Menschen, insbesondere zwischen Juden und Heiden
Kap. 3, 1-13; Teilhabe der Heiden am Reich Gottes
V. 14-21; Gebet für die Gemeinde für tiefere Erkenntnis Jesu Christi, insbesondere seiner Liebe
Richtiges Leben:
Kap. 4, 1-16; Gemeinsames Leben und Dienst füreinander in der Gemeinde
V. 17-32; Konkrete Punkte, die geändert werden sollen (z.B. Lüge, Diebstahl, falscher Zorn)
Kap. 5, 1-20; Richtiges Leben in der Welt und vor der Welt
V. 21-33; Richtiges Leben als Eheleute
Kap. 6, 1-9; Sonstige Lebensbereiche: Eltern – Kinder, Knechte – Herren
V. 10-17; Geistliche Waffenrüstung
V. 18-22; Bitte um Gebet für Evangeliumsverkündigung (Paulus bittet hier auch für sich)
V. 23-24; Segenswunsch als Abschluß
Heute soll es um den Epheser-Brief gehen, da wir diesen Brief in den nächsten Wochen in den Hauskreisen betrachten wollen.
Wer sich dafür interessiert, der kann natürlich immer noch einsteigen und sich einem Hauskreis – auch zeitlich begrenzt für diese Aktion – anschließen.
Zuerst möchte ich mit Euch kurz über die Entstehung der Gemeinde in Ephesus sprechen.
Die Gemeinde wurde von Paulus – dem Briefautor – gegründet; beschrieben ist das in der Apostelgeschichte.
Das erste Mal war Paulus in Ephesus in Apostelgeschichte 18, 19-21, wo er nur ein paar Gespräche mit einigen Juden in der Synagoge geführt hat. Obwohl sie Interesse zeigten, reiste Paulus schnell wieder ab.
Nach einer längeren Zeit – mindestens einige Monate – kam er wieder zurück (Apostelgeschichte 19, 1-20).
Die ersten Menschen, denen er begegnet, sind Jünger vom Johannes dem Täufer. Diese kannten nur die Buße, aber kein neues Leben in Jesus Christus. Er erklärt es ihnen und sie bekehren sich und empfangen in sichtbarer Art und Weise den heiligen Geist. Diese waren dann wohl die ersten Gemeindeglieder in Ephesus.
Dann wirkt Paulus drei Monate öffentlich:
Predigten und Gespräche in der Synagoge, wahrscheinlich auch auf
dem Marktplatz.
Dabei waren manche interessiert und andere waren ablehnend.
Mit den interessierten trifft er sich dann zwei Jahre lang in einer Schule, dessen Betreiber anscheinend auch Interesse am Glauben hatte.
Während dieser Zeit hat Gott außergewöhnliche Wunder durch Paulus getan: Heilungen und Dämonenaustreibungen.
Und außerdem haben sich viele Menschen von ihren okkulten Praktiken abgewandt und ihr okkultes Handwerkszeug freiwillig vernichtet.
Der am meisten diese Episode beschreibende Vers von Paulus' Wirken in Ephesus ist V.20:
„So wuchs das Wort des Herrn mächtig und gewann die Oberhand.“
Dies ist schon ein ziemlich beeindruckender Start der Gemeinde in Ephesus gewesen.
Aber ein beeindruckender Start ist keine Garantie für ein dauerhaftes, beeindruckendes Gemeindeleben.
In Offenbarung 2, 1-7 steht ein kurzer Brief, der an
die Gemeinde in Ephesus gerichtet ist.
Da wird die Gemeinde dafür gelobt, daß sie die Wahrheit liebt und
für die Wahrheit kämpft, aber sie wird noch viel mehr dafür
getadelt, daß sie die erste Liebe verlassen hat. Und durch das
Fehlen der Liebe wird der Fortbestand der Gemeinde in Frage
gestellt, was dann auch später leider eintrifft.
Es gab bis vor ein paar Jahren ca 600 Jahre keine Gemeinde in Ephesus – welches heute in der Türkei liegt –, wenn man davon ausgeht, daß es zur Zeit des byzantinischen Reiches dort noch eine Gemeinde gab.
Vielleicht kann uns der Epheser-Brief dabei helfen, daß uns das Schicksal von Ephesus erspart bleibt, und das im Gegenteil der vorhin vorgelesene Vers auch in unserer Stadt Leichlingen wahr wird:
„So wuchs das Wort des Herrn mächtig und gewann die Oberhand.“
Man kann den Epheser-Brief ziemlich genau in zwei Teile aufteilen.
Kapitel 1-3 beschreibt sehr bildhaft die Größe und Liebe Jesu Christi und Kapitel 4-6 beschreibt, wie man als Christ richtig lebt.
Also, wenn es einem schlecht geht, dann liest man Kapitel 1-3 und wenn es einem zu gut geht, dann liest man Kapitel 4-6 ;-)
Das ist natürlich Blödsinn.
Die zwei Teile des Epheser-Briefes gehören zusammen, so wie zwei Seiten einer Medaille, so wie das im Leben eines Christen auch ist.
Wenn einem die Liebe und die Größe Jesu richtig vor Augen steht, dann führt das fast zwangsläufig zu einem richtigen, gottgemäßen leben.
Diese Tatsache wird in Jakobus 2, 14-26 beschrieben:
„14 Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, dabei aber keine Werke hat? Kann ihn denn der Glaube retten? 15 Wenn es einem Bruder oder einer Schwester an Kleidung und täglicher Nahrung gebricht 16 und jemand von euch zu ihnen sagen würde: Geht hin in Frieden, wärmt und sättigt euch, ihr gäbet ihnen aber nicht, was zur Befriedigung ihrer leiblichen Bedürfnisse erforderlich ist, was hülfe ihnen das? 17 So ist es auch mit dem Glauben: Wenn er keine Werke hat, so ist er an und für sich tot. 18 Da wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke; ich aber will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen! 19 Du glaubst, daß ein einziger Gott ist? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es und zittern. 20 Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werke fruchtlos ist? 21 Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar darbrachte? (1. Mose 22) 22 Da siehst du doch, daß der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war und daß der Glaube durch die Werke vollkommen wurde; 23 und so erfüllte sich die Schrift, die da spricht: «Abraham hat Gott geglaubt, und das wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet», und er ist «Freund Gottes» genannt worden. 24 Da seht ihr, daß der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein. 25 Ist nicht ebenso auch die Hure Rahab durch Werke gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg entließ? (Josua 2) 26 Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne Werke tot.“
Dieser Abschnitt wird oft in dem Sinne mißverstanden, daß glauben alleine nicht reicht: Man muß auch was tun. Von dieser Aussage gibt es auch die Variante, daß auch Beten zwar schön und gut ist, aber auch nicht reicht, man muß ja was tun.
Das ist ziemlich verkehrt, denn wenn man aufrichtig betet, dann wird Gott viel tun und – wenn nötig – einen selbst auch in Bewegung bringen.
Aber noch mal zurück zu Glaube und Werke: Wie ist das denn nun richtig zu verstehen?
Auf den ersten Blick handelt es sich hier um ein Streitgespräch zwischen einer Person, die glaubt und einer Person, die was tut. Und unsere Sympathien sind natürlich auf der Seite dessen, der was tut. Es muß ein Ruck durch die Gemeinde gehen, es muß was passieren.
Und das ist auch richtig, das etwas passiert.
Der Schlüsselsatz in diesem Abschnitt ist V.18 „Da wird aber jemand sagen: Du hast Glauben, ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke; ich aber will dir aus meinen Werken den Glauben zeigen!“
Der andere hat auch Glauben. Bloß bei ihm führt es auch zu Taten.
Ein Glaube, der nichts bewirkt, ist nutzlos. Hierbei handelt es sich nur um ein für-wahr-halten. Und das kann man sich auch sparen.
Das erste Beispiel ist hier Abraham.
Abraham hat seit seiner ersten Erwähnung in der Bibel
an Gott geglaubt und er hat Gott geglaubt.
Er hat nicht immer alles richtig gemacht, aber er hat Gott
geglaubt.
Und dieser Glaube brachte hervor, daß er seine Heimat verließ und sich in einem fremden Land niederließ.
Und er war auch bereit, seinen Sohn zu opfern, als Gott ihm das sagte, weil er einfach auf Gott vertraut hat. Das kommt einem vielleicht wie religiöser Fanatismus vor – ich glaube dabei, daß das eine einmalige Sache war, quasi eine Spezialprüfung für Abraham –, aber laut Hebräer 11, 27 war Abraham davon überzeugt, daß Gott, wenn er das Opfer will, seinen Sohn Isaak auch wieder vom Tode erwecken kann.
Er hat Gott so sehr vertraut, daß er bereit dazu war, und Gott hat das Opfer dann ja auch nicht zugelassen. Es war ja nur eine Prüfung. Diese Episode dient uns dann ja auch als schönes Bild dafür, daß Gott seinen geliebten Sohn Jesus Christus für uns geopfert hat.
Ein weiteres Beispiel im Text ist die Hure Rahab, die darauf vertraut hat, daß Gott Israel den Sieg gibt und sie nur mit dem Gott Israels überleben kann.
Der Glaube dieser zwei Personen hat etwas bewirkt.
Wie kommen wir dahin, daß unser Glaube – als Gemeinde und als Person – etwas bewirkt?
Der falsche Weg wäre, zuerst Epheser 4-6 zu betrachten und darüber nachzudenken, wie man als Christ richtig lebt.
Das ist die Frage: Darf man als Christ.... , oder, was muß man als Christ tun.
Ich hatte mal ein Gespräch mit einem Zeugen Jehovas, und weil ich schon vielfach mit verschiedendsten Zeugen Jehovas über die strittigen Themen diskutiert hatte, habe ich einfach mal gefragt, wie so konkret ein Tag mit Gott bei diesem Zeugen Jehova aussieht.
Er hat mich irgendwie nicht verstanden, denn er
antwortete immer mit „man muß, man soll, oder man müßte, man
sollte, usw.“, auch als ich mehrfach nachfragte.
Ich weiß nicht, ob alle Zeugen Jehovas auf diese Frage so
antworten, aber ich fände ein Leben mit Gott sehr traurig, wenn es
nur aus „man müßte, man söllte“ besteht.
In dem bekannten und sehr lesenswerten Buch
„Jesus, unser Schicksal“ von Wilhelm Busch, einem Jugendpastor aus
Essen (nicht der Max-und-Moritz-Wilhelm-Busch), wird von einer
Begebenheit berichtet, wie ein Mann zu Wilhelm Busch kommt.
Er erzählt, daß er von der Kirche viele Veranstaltungen besucht
hat, wie „Christ und Politik“, „Christ und Umwelt“, usw., aber er
hat nirgendwo gehört, was ein Christ eigentlich ist.
Im Kapitel 4-6 im Epheser-Brief haben wir das ja auch: „Christ in der Gemeinde“, „Christ in der Welt“, „Christ in der Familie“, usw.
Aber was ist ein Christ, was macht einen Christen aus?
Das wird in Kapitel 1-3 betrachtet: Die Liebe und die Größe Jesu Christi.
Und wenn man das versteht, wenn man an diesen
Jesus Christus glaubt, dann wird man verändert und dann wird dieser
Glaube Taten hervorbringen.
Dazu muß dieser Jesus das Fundament unseres Lebens sein.
In der Welt außerhalb unserer Gemeinde spielt das eine eher untergeordnete Rolle.
Man denkt da eher wie beim Fußball: Was zählt, ist, was auf dem Platz rauskommt. Sympathischer Trainer hin oder her, wer verliert, fliegt.
Ob jemand humanistisch, christlich, moslemisch
oder sonst wie drauf ist:
Solange er gute Werke tut, ist das doch egal.
Dieses Denken ist irgendwo ein bißchen
kurzfristig.
Das erinnert so ein bißchen an das heutige Börsendenken:
Hauptsache, im nächsten Quartal sind die Kurse gestiegen. Wie sich
die Firma langfristig entwickelt, ist nicht so wichtig.
Wenn uns Jesus Christus groß und wichtig wird,
dann werden wir uns langfristig richtig entwickeln.
Es werden die richtigen Veränderungen und Taten hervorkommen.
Auf das richtige Fundament kommt es.
(Folie auflegen)
Die Einteilung entspricht nicht völlig dem, wie
es für die Hauskreise vorgesehen ist.
Ich habe bewußt mir erst diese Einteilung überlegt und mir dann die
von den Hauskreisleitern erarbeitete angesehen. Wenn Ihr Euch
selber eine Einteilung überlegen würdet, würde die vielleicht auch
etwas anders aussehen. Auf diese Art und Weise nähert man sich
unter verschiedenen Gesichtspunkten einem Bibelbuch und das ist
sinnvoll.
Die von den Hauskreisleitern erarbeitete Aufteilung wird dann die Grundlage für die nächsten Wochen sein.
Die ersten drei Kapitel beschreiben Jesu Liebe und Größe in einer sehr dichten Form, so daß man beim Lesen denkt „pooh, gigantisch“; aber wenn man fertig ist, fragt man sich: Was habe ich da eigentlich gelesen?
Ich greife jetzt mal einige Teile heraus, um so einen ersten Eindruck zu vermitteln.
Die ersten Verse nach der Begrüßung im Brief machen schon deutlich, worum es geht (Kap. 1, 3-7):
„3 Gepriesen sei der Gott und Vater unsres Herrn Jesus Christus, der uns mit jedem geistlichen Segen gesegnet hat in den himmlischen Regionen durch Christus; 4 wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos wären vor ihm; 5 und aus Liebe hat er uns vorherbestimmt zur Kindschaft gegen ihn selbst, durch Jesus Christus, nach dem Wohlgefallen seines Willens, 6 zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit welcher er uns begnadigt hat in dem Geliebten; 7 in ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden nach dem Reichtum seiner Gnade“
Hier muß man sich Vers für Vers durchbeißen – wie auch bei den meisten anderen Abschnitten im Epheser-Brief –, damit man überhaupt versteht, worum es geht.
Aber das zu begreifen, ist die Quelle des richtigen Glaubens, des Glaubens, der Werke hervorbringt.
Hier ist viel die Rede von „wir“. Damit ist sicherlich die weltweite Gemeinde gemeint, aber natürlich auch wir persönlich, du und ich persönlich.
Ich möchte diesen Abschnitt nur mal grob durchgehen; im Detail passiert das dann kommende Woche.
Alles, was Gott an Gutem für uns bereithält, haben und werden wir bekommen.
Das muß nicht dasselbe wie irdischer Segen sein. Reichtum ist keine Garantie für Glück.
Gott hatte schon einen Plan mit uns, bevor es die Welt gab. Er hatte von Anfang eine Vorstellung, in welcher Art wir unser Leben führen sollen.
Gott möchte, daß wir seine Kinder werden, und zwar nicht nur so „irgendwie sind wir ja alle Gottes Kinder“, sondern mit einer richtigen Beziehung, wie das in einem intakten Elternhaus üblich ist.
Wir leben hier auf der Erde, damit Gott gepriesen wird. Das bezieht sich nicht in erster Linie auf den Lobpreis im Gottesdienst.
Lieder singen kann jeder, aber durch ein verändertes Leben auf Gott hinzuweisen und dadurch Gott zu preisen, das kann nicht jeder; das kann nur der, den Gott verändert hat.
Erlösung ist ja mehr so abstrakter Begriff, mit dem viele nichts anfangen können.
Aber mit Vergebung kennen sich viele aus, aber
eher mit nicht gewährter Vergebung.
Nachtragen, Unversöhnlichkeit, usw. das macht Menschen verbittert
und krank.
Andere leiden darunter, daß ihnen nicht
vergeben wird. Man kann manche Fehler nicht rückgängig machen, man
kann es oft nicht wieder gutmachen, was man anderen angetan
hat.
Vergebung durch Menschen würde da schon echt helfen.
Aber wozu braucht man Vergebung von Gott? Sünden trennen von Gott und tief im Herzen möchte jeder Mensch Kontakt mit Gott, Frieden mit Gott, haben.
Darüber habe ich sehr lange nachgedacht, um diese Tatsachen irgendwie mit einfachen Worten erklären zu können. Aber das geht nicht so einfach, man muß es eigentlich erlebt haben, um es zu verstehen.
Aber wenn man es erlebt hat, dann wird man wirklich verändert.
Das waren jetzt ein paar elementare Grundlagen, die im Anfang des Briefes beschrieben werden.
Ein weiterer wichtiger Themenbereich ist das veränderte Zusammenleben zwischen Menschen, die sich vorher feind waren.
In Kapitel 2 geht es um die Beziehung von Juden zu Heiden:
Kap. 2, 14-16;
„14 Denn er ist unser Friede, der aus beiden (Juden und Heiden) eins gemacht und des Zaunes Scheidewand abgebrochen hat, 15 indem er in seinem Fleische die Feindschaft (das Gesetz der Gebote in Satzungen) abtat, um so die zwei in ihm selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften, 16 und um die beiden in einem Leibe durch das Kreuz mit Gott zu versöhnen, nachdem er durch dasselbe die Feindschaft getötet hatte.“
Dadurch, daß beide zu Jesus gefunden haben, haben sie auch Frieden mit einander geschlossen.
Das gilt natürlich auch allgemeiner, daß Leute, die sonst nichts miteinander zu tun hätten, durch Jesus Christus zu Geschwistern werden und zu Freunden.
Wir sind nicht nur eine Interessengemeinschaft, so wie ein Verein sondern wir sind eine Familie.
Diese Familie soll die natürliche Familie selbstverständlich nicht verdrängen oder ersetzen, sondern man bekommt eine zusätzliche Familie. Aber die Beziehung kann ähnlich eng und tief sein.
Kommen wir nun noch zum zweiten Teil des Briefes:
Diese Kapitel sollen natürlich auch nicht zu kurz kommen.
Natürlich braucht man Anleitung und Hilfen.
Ich will mal folgenden Vergleich aufstellen:
Gute Taten zu tun in einem Leben ohne Jesus Christus ist wie Wasser in Eimern einen Berg hinunterzutragen. Es kann funktionieren, ist aber sehr anstrengend. Oft steht das Ergebnis in keinem Verhältnis zum Aufwand.
Gute Taten zu tun in einem Leben mit Jesus Christus ist, als würde das Wasser in einem Bach hinunter fließen. Man muß schon noch Maßnahmen ergreifen, daß der Bach das Wasser an die richtige Stelle bringt und man macht dabei natürlich auch Fehler, aber prinzipiell kommt das Wasser unten an.
Kap. 4-6 gibt Hilfen dazu, den Bach an die richtige Stelle zu leiten und es geht hier nicht darum, daß jeder Vers ein schwerer Eimer ist, den ein Christ zu tragen hat.
So, schauen wir uns zum Abschluß noch einige Beispiele an.
Kap. 4, 20-32;
„20 Ihr aber habt Christus nicht also kennen gelernt; 21 da ihr ja von ihm gehört habt und in ihm gelehrt worden seid (wie es auch Wahrheit ist in Jesus), 22 daß ihr, was den frühern Wandel betrifft, den alten Menschen ablegen sollt, der sich wegen der betrügerischen Lüste verdarb, 23 dagegen euch im Geiste eures Gemüts erneuern lassen 24 und den neuen Menschen anziehen sollt, der nach Gott geschaffen ist in Gerechtigkeit und Heiligkeit der Wahrheit. 25 Darum legt die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeder mit seinem Nächsten, denn wir sind untereinander Glieder. 26 Zürnt ihr, so sündiget nicht; die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn! 27 Gebt auch nicht Raum dem Teufel! 28 Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern bemühe sich vielmehr mit seinen Händen etwas Gutes zu erarbeiten, damit er dem Bedürftigen etwas zu geben habe. 29 Keine schlechte Rede gehe aus eurem Munde, sondern was gut ist zur notwendigen Erbauung, daß es den Hörern wohltue. 30 Und betrübt nicht den heiligen Geist Gottes, mit welchem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung. 31 Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei ferne von euch samt aller Bosheit. 32 Seid aber gegeneinander freundlich, barmherzig, vergebt einander, gleichwie auch Gott in Christus euch vergeben hat.“
Das sind nun ein ganzer Haufen schwerer Eimer, die man da zu tragen hätte.
Man kann sich ja an vieles gewöhnen: Ans Lügen, ans Klauen, ans Nachtragen, an Bitterkeit, usw. und das Ablegen ist nicht so leicht.
Aber es sind natürlich gerade nicht nur die
offensichtlichen Sachen, die Probleme machen.
Z.B. ist mir eines aufgefallen: Bei allen netten Menschen, die ich
kennengelernt habe, unterschieden sich die Leute, die zu Jesus
gehören, von den anderen in einem Punkt: Die anderen hatten immer
irgendwelche Leute in der Bekanntschaft, mit denen sie fertig
waren. Da gab es kein zurück mehr. Ich konnte das alles gut
verstehen, daß sie so dachten, aber ich denke, daß es in
irgendeiner Form einen Weg zurück geben muß, da es ja bei Jesus
keine unmöglichen Fälle gibt.
Das erscheint manchem vielleicht etwas blauäugig und es kommen dann Aussagen wie „Du weißt nicht, was er mir angetan hat.“.
Viele Menschen haben generell damit Probleme, das böse Menschen neu werden können, weil sie vielleicht auch schon mal erlebt haben, daß jemand sagte „Ich ändere mich“ und nachher doch wieder alles beim alten blieb.
Guten Taten in einzelnen Eimern zu tragen ist für viele zu schwer.
Nur das neue Leben in Jesus kann das ermöglichen und dann ist es aber auch möglich, auch wenn es menschlich unmöglich erscheint.
Auch in sehr kritischen Bereichen, Familie, Arbeit, ist es möglich, daß kaputte Beziehungen geheilt werden.
In diesen Kapiteln werden auch Hilfen zur Veränderung dargestellt, z.B. die geistliche Waffenrüstung, die schon Thema von vielen Predigten war und die auch diesmal wieder gute Hilfen zum veränderten Leben geben wird.
Der richtige Glaube an Jesus Christus ist die Voraussetzung für ein dauerhaft-verändertes Leben.
Willst Du verändert werden, dann steig z.B. jetzt mit in den Epheser-Brief ein.
AMEN
Segen:
Epheser 6, 23.24; abgewandelt:
„Friede sei Euch und Liebe mit Glauben von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus. Die Gnade sei mit allen, die unsren Herrn Jesus Christus lieb haben, unwandelbar!“