Vorgeschichte
Heute möchte ich gerne mit Euch eine Person aus dem alten Testament betrachten: Elia.Elia stammte aus einem Dorf im Ostjordanland mit Namen Tischbe, welches zum israelitischen Nordreich gehörte. Er lebte wohl als wandernder Prophet.
Der König Ahab dieses Nordreichs, der zu dieser Zeit herrschte, wurde in 1. Könige 16,30-33;NL so dargestellt:
Also, er war der schlimmste von allen.
Dieser Baal, den er mit seiner Frau in Israel eingeführt hat, wurde zum einen als Wettergott verehrt. Also, von Baal wurde geeignetes Wetter wie Regen für die Landwirtschaft erwartet. Dazu wurden im Rahmen dieses Baals-Kult auch teilweise Kinder geopfert; das war also ein ziemlich grausamer Kult. Dazu lies Ahabs Frau Isebel die meisten der Propheten Gottes ermorden, davon hören wir noch später.
Nun tritt Elia in 1. Könige 17,1;NL so auf:
Das ist ein starker Auftritt und es trifft auch ein, was Elia vorausgesagt hat. Wenn man nun bedenkt, dass Baal als Wettergott verehrt wurde, macht sich eine lang andauernde Trockenheit nicht so gut.
Aber da springt mich schon die erste Frage an: Hat Gott ihm den Auftrag zu dieser Vorraussage gegeben oder ist er selber auf die Idee gekommen? Es könnte ja sein, dass Elia durchs Land gezogen ist und sich über den Baals-Kult geärgert hat: „Baal, Wettergott, lächerlich. Das ist doch nur eine tote Statue.“ Und dann betet Elia: „Oh Herr, schenk doch, dass es nicht mehr regnet, damit Israel erkennt, dass Baal ein Nichts, ein toter Götze ist.“
Laut Jakobus 5, 17.18; NGÜ war es vielleicht so:
Wir stellen uns das wahrscheinlich eher so vor, dass Gott zum Elia gesagt hat: „Geh hin und kündige eine große Trockenheit an!“ Und Elia verkündigt es dann als gehorsamer Herold. Aber so war es nicht. Er hat um die Trockenheit gebeten und Gott hat es erhört und erfüllt.
Das ist ein nicht unwichtiges Detail. Elia war ein Mensch, mit Stärken und Schwächen und die Bibel beschreibt von ihren Hauptpersonen sehr oft nicht nur positive sondern auch negative Seiten, oder auch zwiespältige Seiten, wo man selbst so ein bißchen überlegen muss, was man davon halten soll.
Wie geht es nun nach Ankündigung der Trockenheit weiter? Gott befiehlt ihm die Flucht, denn offensichtlich ist er nun in Gefahr, weil seine Ankündigung und auch die dann wirklich eintreffende Trockenheit bekannt wird.
Danach kommen zwei Episoden: Elia wird erst von Raben mit Brot und Fleisch am Bach Krit versorgt. Und als der Bach austrocknet wohnt bei einer Witwe, wo er das Wunder tut, dass Mehl und Öl nicht alle wird.
Diese beiden Geschichten kennt ihr vielleicht schon. Es sind auch bekannte Sonntagsschulgeschichten und man kann sie in 1. Könige 17 nachlesen.
Elia kommt zurück
1. Könige 18, 1;NL
Egal, wie selbstständig Elia hier gehandelt hat, Gott hat natürlich die Situation im Griff und anscheinend ist es jetzt Zeit, dass es wieder regnet.
Die Trockenheit war ein großes Problem. Und hier taucht eine weitere interessante Person auf, Obadja. Ob das gleichzeitig der Prophet ist, der das Buch „Obadja“ geschrieben hat, weiß ich nicht. Es tauchen insgesamt 11 Personen in der Bibel mit diesem Namen auf, da ist eine Zuordnung schwierig.
Dieser Obadja war ein Anhänger des Herrn. Er hat sogar heimlich 100 Propheten gerettet. Das war natürlich verboten und daher ging er ein großes Risiko ein und ließ sich das was kosten. Aber trotzdem schien Ahab nur ihm zu vertrauen.
Bei Diktatoren ist das ja oft so, dass viele sich die krummen Touren der Herrscher zum Vorbild nehmen und seinerseits mit krummen Touren den jetzigen Inhaber der Herrschaft absägen wollen. Da kann die Anzahl der Leute, auf die sich ein Diktator verlassen kann, schon recht klein werden. Viele in Ahabs Umfeld waren sicherlich auch käuflich, weil ja auch Ahab nur seinen eigenen Vorteil gesucht hat. Warum sollten seine Lakaien das nicht genauso machen?
Aber Obadja war verläßlich und vertrauenswürdig. Hierbei ist er jedem Christen ganz klar ein Vorbild. Sind wir auch verläßlich und vertrauenswürdig?
Obadja war aber nicht nur ein Held.
Obadja war auch ganz schön ängstlich. Aber wer will es ihm verdenken? Angst gehört dazu. In Johannes 16, 33 sagt uns Jesus auch voraus, dass wir in der Welt bedrängt werden oder Angst haben - je nach Übersetzung - und das ist ja auch so. Wir sind jetzt nicht immer in so einer gefährlichen Situation wie Obadja hier, aber auch wir haben manchmal oder oft Angst vor Krankheit, Anfeindungen, Versagen, usw. da fällt jedem sicherlich genug ein. Aber Jesus hat in diesem Vers Johannes 16, 33 uns auch zugesagt, dass wir uns nicht zu fürchten brauchen, denn er hat die Welt besiegt.
Aber kommen wir zu Elia zurück. Ahab hat Elias Prophezeiung durchaus ernst genommen, sonst hätte er ihn nicht überall suchen lassen. Interessant dabei ist auch Ahabs Begrüßung (V.17):
Was hat Ahab eigentlich geglaubt? Anscheinend hat er seine Baals-Propheten nicht besonders ernstgenommen, denn wenn die Baals-Regilion die wahre ist - und Baal kennt sich ja mit dem Wetter aus - , warum sollte man sich überhaupt für seinen Wanderprediger wie Elia interessieren. Das ist doch dann völlig egal, was der sagt.
Elia hat die Trockenheit ja ganz deutlich im Namen des Herrn, des Gottes Israels, angekündigt. Und Ahab hat das nachher ernstgenommen und Elia suchen lassen. Aber er hat sich nicht Gott zugewandt. Vielleicht war er sogar von der Existenz Gottes überzeugt, aber er hat ihn nicht in sein Leben hineingelassen und weiterhin sein eigenes Ding gemacht. Gibt es heute auch noch Menschen, die so denken? Also, Gott gibt es, ganz klar, aber in meinem Leben hat der nichts zu sagen! Ich denke schon, dass es solche Menschen gibt. Ich habe dazu im Internet eine Statistik gefunden, das in Gesamtdeutschland 58 % der Einwohner an Gott glauben. Aber in dieser Statistik steht leider nicht, ob die Befragten auch wollen, dass Gott in das persönliche Leben irgendwie Einfluss nimmt. Und das ist aber der Knackpunkt.
Elias Antwort auf Ahabs Vorwurf war folgende (V.18):
Das ist eine ziemliche Hammeraussage: Weil Du an den falschen Gott glaubst, hast Du Probleme, persönliche wie auch gesellschaftliche! Das Unglück kommt durch Deine falsche Religion, das sagt Elia letztendlich hier.
Das darf man heute gar nicht öffentlich sagen, dann wäre man ja intolerant.
Stimmt das denn überhaupt? Gibt es Menschen, die bestimmte Probleme haben, weil sie nicht mit Jesus leben? Also, mit Jesus hätten sie diese Probleme nicht? Ja, davon bin ich überzeugt, weil ich glaube, dass Gottes Kraft real ist und das wirklich eine Veränderung in einem Menschen vorgeht, wenn man sein Leben Jesus gibt.
Natürlich haben auch Menschen, die ihr Leben Jesus Christus gegeben haben, Probleme und Sorgen und machen auch Fehler, ganz klar. Aber ohne Jesus Christus handelt man sich noch mehr Probleme ein, da bin ich von überzeugt.
Aber wie ist das gesellschaftlich zu sehen? Mal platt gesagt: Ist ein z.B. islamisches geprägtes Land gegenüber einem christlich geprägtem Land im Nachteil, wegen der Religion? Man muss bei solchen Betrachtungen natürlich auch noch andere Faktoren wie jetzt das Regierungssystem, die Bodenschätze, usw. berücksichtigen. Und dazu kommt auch immer noch die Frage: Wie christlich ist denn ein sogenanntes „christlich“ geprägtes Land wirklich?
Ich habe vor Jahren mal in der Zeitung „Die Welt“ einen interessanten Artikel über die Pfingstbewegung in Lateinamerika gelesen. Welches Land das jetzt genau war, weiß nicht mehr. Der Autor hat katholische Menschen mit pfingstlichen Menschen verglichen und statistisch schien das so zu sein, dass es den Pfingstler materiell besser als den Katholiken ging, statistisch gesehen natürlich. Ich habe im Internet ein bißchen dazu gesucht, und da gibt es tatsächlich Studien, dass das oft so ist.
Das hängt damit zusammen, dass die katholische Lehre oft in die Richtung geht, dass man die aktuellen Zustände einfach so hinnimmt, während die Pfingstler sich ändern wollen und ihnen auch gesagt wird, dass sie nach Wohlstand streben sollen und das Gott ihnen auch Wohlstand schenken möchte.
Von der Bibel her ist diese Wohlstandsache natürlich etwas bedenklich, aber die Pfingstler werden auch in säkularen Zeitungsartikeln so geschildert, dass sich ihr Leben ändert: Z.B. keine Drogen mehr, kein Alkohol, keine Prostituiertenbesuche mehr, usw und so ein neues Leben hat natürlich zusätzlich auch noch den Effekt, dass es wirtschaftlich erfolgreicher ist. Dazu sind viele Pfingstgemeinden in Südamerika kleiner und können sich so besser umeinander kümmern.
Ich glaube, dass gilt auch nicht nur für Pfingstler sondern auch für andere Freikirchen in Lateinamerika, aber in den Zeitungen wird nicht immer so korrekt unterschieden.
Man darf dabei natürlich auch nicht vergessen, dass es auch dubiose freikirchliche Gruppierungen gibt, bei denen die Leiter durch das Geld ihrer Gläubigen reich geworden sind.
Kommen wir zurück zu Elias Aussage:
»Nicht ich habe Israel ins Unglück gestürzt«, entgegnete Elia, »sondern du und die Familie deines Vaters, denn ihr wolltet den Geboten des Herrn nicht gehorchen und stattdessen habt ihr den falschen Gott angebetet.
Eine Aussage mit Zündstoff!
Und es geht noch weiter.
Der Wettstreit
Elia sagt zu Ahab, ja er befiehlt ihm geradezu und Ahab als König macht das alles mit.
Entscheidung? Nee, wir halten uns lieber alle Optionen offen. Man kann doch gar nicht wissen, was richtig ist! Man diskriminiert doch den anderen, wenn man sich für einen Glauben entscheidet, denn alleine durch seine Entscheidung sagt man ja schon aus, dass der andere Glaube falsch ist.
Israel war damals schon sehr modern. Stichwort „multioptionale Gesellschaft“, das haben wir ja heute. Sich festlegen, sich entscheiden, das ist schwierig, das ist blöd.
Ich habe mir schon einmal überlegt, ob man so etwas heute noch machen könnte: Eine Art Gebetswettstreit. Vielleicht mit den Zeugen Jehovas z.B.? Oder mit Moslems?
Vom Gefühl her halte ich es nicht so für eine gute Idee, aber man kann ja einmal darüber nachdenken. Man muss ja nicht unbedingt einen Stier dazu zerlegen.
Das Volk findet es gut. Vielleicht war doch eine Sehnsucht nach Klarheit, nach Wahrheit vorhanden. Dieses Beliebige kann einen auch fertig machen. Was ist denn die Wahrheit? Wem kann man denn vertrauen?
Kann es sein, dass es diesen Gott „Baal“ gar nicht gibt? Kann es sein, dass nicht alle Religionen den selben Gott meinen? Kann es sein, dass das biblische Wort für „Götze“ die Grundbedeutung „Nichts“ zurecht hat? In der Bibel ist ein Götze ein „Nichts“.
Mit solchen Fragen macht man sich heute keine Freunde, aber man kann ihnen nicht ausweichen. Ist eine Religion nur deshalb wahr, weil die Vorfahren eines Volks vor hunderten von Jahren dazu gezwungen wurden, daran zu glauben?
Das Verspotten durch Elia ist zwar irgendwie komisch, aber grundsätzlich richtig finde ich das nicht. Vielleicht war es in dieser konkreten Situation angemessen, um dem Volk die Notwendigkeit einer Entscheidung deutlich zu machen, aber ansonsten würde ich Abstand von der Verspottung Andersdenkender nehmen.
Tragisch ist hier, dass die Baals-Priester viel persönlichen Einsatz bringen. Sie rufen und tanzen wie toll, ritzten sich und gerieten in Ektase. Ihr Glaube war ihnen viel wert und wahrscheinlich waren sie auch überzeugt, aber Baal war ein „Nichts“.
Gott stellt sich eindeutig zu Elia. Er betet und Gott erhört sein Gebet. Vorher inszeniert er natürlich schon einiges. Aber er war sich seiner Sache völlig sicher. Und er wollte sich nicht selber darstellen, sondern das Volk sollte erkennen, dass der Herr der wahre Gott ist.
Und das Volk ist auch sehr beeindruckt und bekennt den wahren Gott. Aber so richtig dauerhaft ist das nicht, wenn man im 1. Könige weiterliest. Also eine Rückeroberung der Herzen würde ich das nicht nennen, eher ein kurzlebiges Aha-Erlebnis. Aber wie gesagt, Gott hat sich eindeutig zu Elia gestellt.
Und dann kommt noch ein Nachsatz, den ich ziemlich schwierig finde:
Hier würde ich mir ein anderes Ende wünschen, z.B. „Die Baalspropheten erkannten ihren falschen Weg und kehrten zum Herrn um.“ Sie bekommen aber auch gar nicht die Gelegenheit dazu. Die waren zwar alle damals generell gewalttätiger drauf, aber ich tendiere dazu, dass Elia hier in seinem Eifer übers Ziel hinausschießt.
Man darf sich allerdings nicht vertun: Gott übt sehr wohl auch Rache und Gericht und es gibt auch Stellen im alten Testament, wo er Gericht und Rache auch durch Menschen anordnet. Aber das halte ich für spezielle Fälle der alttestamentlichen Zeit und in diesem Text ordnet Gott ja auch nichts an.
Universell, damals wie heute, gilt wohl, was Gott in 5. Mose 32, 35a sagt:
Das greift Paulus ja in Römer 12, 17-21 auf und ergänzt es noch damit, dass man seinen Feind mit guten Taten beschämen und damit den Rachekreislauf am ehesten durchbrechen kann. Außerdem ist Rache so ein schwieriges Thema, dass sollte man sowieso Gott überlassen.
Wenn radikale Glaubenskrieger aller Religionen wenigsten an die Allmacht ihrer Götter glauben würden und ihren Göttern auch alleine das Recht auf Rache zugestehen würden, dann würde es weniger Probleme auf der Welt geben.
Diese Ermordung oder Hinrichtung der Baalspropheten (ich bin mir nicht ganz klar, welches Wort hier besser passt) kann natürlich ein Bild für uns sein, dass wir manche Dinge aus unserem Leben entfernen müssen, wenn wir uns Jesus Christus zuwenden. Vielleicht sind es fiese Angewohnheiten, mit denen wir unser Umfeld quälen, vielleicht sind es Dinge wie Drogen oder schlechte Literatur wie Pornos, da muss man sich natürlich selber prüfen.
Ansonsten schien das ja ein positives Ende zu sein, weil sich das Volk ja scheinbar wieder Gott zugewandt hat.
Es kommt dann auch der Regen (V.41-46):
Ich nehme an, Elia hat auch hier gebetet, auch wenn es nicht ausdrücklich hier steht und Gott hat sich wieder zu ihm gestellt. Allerdings hatte Gott ja auch angekündigt, dass er es wieder regnen lassen wollte. Und seine Kraft kam über Elia, so dass er vor Ahab her laufen konnte. Eindrucksvoller konnte Gott sich kaum zu seinem Propheten stellen.
Elias Flucht
Es geht aber anders weiter: (1. Könige 19, 1-9; NL)
Sein Mut, sein Elan, seine Kraft, alles weg. Wo war sein Vertrauen auf Gott? Jetzt saß er da unter diesem Ginsterstrauch.
Gestattet mir eine kurze Anekdote dazu. Ich habe sie vielleicht schon einmal erzählt. Es muss so 1997 gewesen, da hatte ich hier eine Teenie-Gruppe und wir waren mit dieser Gruppe bei einer Evangelisation in Baumberg. Der Evangelist stand kurz vor der Rente und sagte auch, dass das dieser Einsatz hier sein letzter wäre.
Er predigte über diesen Abschnitt aus 1. Könige 19 und rief immer wieder aus: „Und wenn auch Du unter dem Ginsterstrauch Deines Lebens sitzt...“
Es war ein Jugendlicher dabei, der hatte von Anfang an überhaupt nicht verstanden, wovon der Prediger sprach, und schaute mich verständnislos an: „Was will der Lutscher?“ waren seine Worte.
Ich habe dann neben ihm gesessen und die Predigt simultan in eine Sprache übersetzt, die der Jugendliche verstanden hat. Das war auch für mich eine interessante Erfahrung.
Aber wie war denn Elias Situation unter dem Ginsterstrauch? Nach diesem großen Erfolg bekam er auf einmal panische Angst und floh. Und als er nicht mehr kann, will er nicht mehr. Er fühlte sich wie ein Versager.
Kennen wir das? Vielleicht fühlen wir uns in der Gemeindearbeit so, vielleicht in unserer Beziehung, vielleicht im Beruf. In der Vergangenheit gab es tolle Erlebnisse und Erfolge, aber jetzt? Ausgebrannt, man weiß nicht mehr, wie es weitergeht und fühlt sich total allein.
Gott läßt ihn aber nicht hängen und Gott wird Dich und mich auch nicht hängen lassen, falls es uns einmal ähnlich geht.
Gott gibt ihn nicht auf, hilft ihm in seiner Down-Phase und richtet ihn wieder ein bisschen auf. Aber er hinterfragt ihn auch und wir müssen uns von Gott auch immer wieder hinterfragen lassen.
Was tust Du jetzt und hier in Deiner Situation?
Na ja, allein? Du gibt es mindestens noch Obadja und die 100 Propheten, die er in Sicherheit gebracht hat, von denen Elia auch weiß. Er scheint hier zu übertreiben, aber in so einer Situation, wenn man sich so richtig fertig fühlt, ist man natürlich nicht mehr objektiv. Gott tadelt ihn dafür auch nicht, im Gegenteil, er zeigt sich ihm.
Gott nimmt das Heft in die Hand. Er gibt Elia einen neuen Auftrag, eine neue Perspektive und beschönigt dabei auch nichts. Aber er macht auch deutlich, dass Elia nicht alleine ist, sondern dass noch viele da sind, die an ihn glauben. Aber es sind leider nicht alle, die nach der Gebetserhörung von Elias Feuergebet „Der Herr ist Gott!“ gerufen haben. Denn in Israel lebten viel mehr als 7000 Leute.
Zusammenfassung
Ich komme zum Schluss.
Wir haben uns heute intensiv mit Elia beschäftigt.
- Zuerst haben wir uns die Lebenssituation von Elia angesehen. Es herrschte ein König Ahab, der von Gott nichts wissen wollte und der obendrein noch eine Frau hatte, die die Propheten Gottes ermorden ließ und den Baals-Kult einführte.
- Elia sagt im Namen Gottes eine Trockenheit voraus, was ein ziemlich Affront gegen Baal ist, der als Wettergott verehrt wurde. Dies war kein direkter Auftrag von Gott, sondern Elia hat eigenverantwortlich zu Gott um diese Trockenheit gebetet. Und Gott hat ihn erhört.
- Dann hatten wir die Episode mit Obadja betrachtet. Er war etwas ängstlich, aber er hat viel riskiert und 100 Propheten auf eigene Kosten in Sicherheit gebracht. Dazu war er so vertrauenswürdig, dass Ahab nur mit ihm nach Wasser im Land suchte. Obadja war ein für uns vorbildlicher Mensch.
- Dann haben wir uns mit der Frage beschäftigt, ob eine falsche Religion persönlich und gesellschaftlich Unglück bringt. Auf alle Fälle hat der vorherschende Glaube Auswirkungen auf die Gesellschaft. Und man kann Probleme bekommen, die man mit Jesus Christus nicht hätte.
- Dann kam dieser Wettstreit. Da war ein Volk, dass sich nicht entscheiden konnte. Da gab es Baalspropheten, die ihren Glauben sehr ernst nahmen, bei deren Gebeten es überhaupt keine Reaktion gab. Also scheint die Grundbedeutung des biblischen Wortes für „Götze“, nämlich „Nichts“ zu stimmen, denn nichts passierte.
- Dann betet Elia und Gott stellt sich dazu und das Volk bekennt den wahren Gott, leider nicht dauerhaft, wie wir aus den folgenden Kapiteln erfahren.
- Elia tötet die Baalspropheten, was für mich ein Wermutstropfen in dieser Geschichte ist, denn die Rache ist allein Gottes Sache.
- Gott erhört Elia und lässt es wieder regnen.
- Doch dann bekommt Elia Angst und flieht und ist fertig mit der Welt. Er fühlt sich allein und kann nicht mehr (unter dem Ginsterstrauch des Lebens). Doch Gott richtet ihn auf, gibt ihm einen neuen Auftrag, eine neue Perspektive und macht ihm klar, dass er nicht alleine ist.