Leichlingen, 8.8.2004
Disziplin
Heute soll es um ein Thema gehen, das in letzter Zeit gerade im Zusammenhang mit Schule öfters durch die Medien geistert:
Disziplin
Es läuft ja in den deutschen
Schulen vieles nicht mehr rund.
Laut Pisa-Studie sind unsere
Schulen im weltweiten Maßstab eher schlecht.
Die Unternehmer
beklagen sich darüber, daß viele Schulabgänger nicht
einmal mehr einigermaßen fehlerfrei schreiben können.
Die
Lehrer beklagen sich darüber, daß sie der Schüler
nicht mehr Herr werden.
Nun werden verschiedene
Lösungsmöglichkeiten diskutiert.
Unter anderem ist da
auch immer wieder Rede von den sogenannten „Sekundärtugenden“,
auf die wieder mehr wert gelegen werden solle. Dazu gehört dann
u.a. das soziale Verhalten und die Disziplin.
Und es haben schon
einige Politiker vorgeschlagen, diese Sekundärtugenden auch
wieder zu benoten. Es ist dann immer die Rede von der Note für
das „Betragen“.
Ich habe mal in meine alten Grundschulzeugnisse geguckt, und siehe da, bei mir wurden einige Sekundärtugenden noch benotet.
Es gab da „Führung“, „Häuslicher Fleiß“ und „Beteiligung am Unterricht“.
In „Beteiligung am Unterricht“
schwankte meine Note immer zwischen 2 und 4, aber in „Führung“
war ich immer „gut“.
Deswegen konnte ich die
Grundschule wohl auch nach vier Jahren verlassen,
wegen guter
Führung. ;-)
Mit „Führung“ war wohl das allgemeine Verhalten im Unterricht gemeint, die Disziplin und das soziale Verhalten. Von daher war ich anscheinend kein schlimmer Schüler.
Zum Teil lag das aber sicherlich auch
an dem harten Regiment, daß unser Lehrer führte.
Ich
hatte noch einen Vertreter der Generation, die Schläge auf den
Hinterkopf und Ohrfeigen austeilte.
Trotzdem mochten die meisten
in der Klasse, mich eingeschlossen, diesen Lehrer, weil er auch sehr
lustig sein konnte und guten Unterricht gemacht hat. Nach meiner
dritten Klasse ging er dann in Rente.
Im Rückblick sehe ich die „harte
Hand“ etwas zwiespältig.
Für Schüler, die
einigermaßen gut mitkamen, war „die harte Hand“
eher positiv. Es war ein gewisser Druck dar, der irgendwie auch
motivierte. Ich habe viel gelernt und konnte nach der Grundschule
weitgehend fehlerfrei schreiben.
Für Schüler, die eher lernschwächer waren oder andere Schulprobleme (z.B. Rechtschreibschwäche) hatten, war es zum Teil sehr schwierig, weil sie öfters einen drüber bekommen haben. Die haben sich dann auch nicht so positiv über den Lehrer geäußert.
Persönlich bin ich schon ganz froh darüber, daß
diese Zeit vorbei ist.
Ich bin zwar nicht grundsätzlich
dagegen, Kindern, die partout nicht hören wollen, ein paar
hinten drauf zu geben, aber ich bin auf jeden Falle dagegen, daß
andere das bei meinen Kindern machen.
Doch kann man auch ohne „die harte Hand“ Disziplin herstellen?
Geht es ohne Disziplin?
Ich glaube nicht, aber wie lernen wir Disziplin?
Was heißt überhaupt „Disziplin“?
Das Wort „Disziplin“ kommt aus dem Lateinischen von dem Wort „discipulus“ und das heißt: „der Schüler“. Es gibt auch das Wort „discipula“ und das heißt: „die Schülerin“.
„Disziplin“ betrifft also Männer und Frauen.
Wenn man ein Schüler ist, dann geht es also nicht ohne Disziplin.
Wie ist das so als Christ?
Die meisten der hier Anwesenden bezeichnen sich als Jünger
Jesu.
Auf Englisch heißt „Jünger“ übrigens
„disciple“ und das kommt von dem vorhin erwähnten
lateinischen Wort „discipulus“ bzw. „discipula“.
Ein Jünger ist auch eigentlich nichts anderes als ein
Schüler.
Allerdings war das Schülerdasein
ganzheitlicher.
Es ging nicht nur darum, in bestimmten Fächern
von dem Lehrer zu lernen, sondern man sollte von dessen ganzem Leben
lernen.
Jesus hat ja mit seinen Jüngern ungefähr drei Jahre zusammengelebt und dabei haben sie von ihm durch seine Worte Wissen erworben und durch sein Leben zu leben gelernt.
Dies war damals nichts besonderes. An verschiedenen Stellen im alten Testament, z.B. in 2. Könige 2, wurden Prophetenschüler erwähnt, die mit einem Propheten weitgehend zusammenlebten, um von ihm zu lernen.
Wie ist das bei uns heute?
Wie verstehen wir unser Christsein?
Haben wir dabei eher das schulische Modell vor Augen?
Sonntags
gehen wir zu Jesus in die Schule, den Gottesdienst halt, manchmal
noch die Woche über in den Hauskreis oder in sonstige
Veranstaltungen.
Dort lernen wir, was ein Christ wissen muß.
Die tägliche Bibellese könnte man dann als „Häuslichen
Fleiß“ betrachten, so eine Art Hausaufgabe.
Da hatte
ich in der Grundschule übrigens auch immer ein „gut“,
aber vielleicht lag das ja auch an der „harten Hand“.
Auf
das Christsein übertragen: Machst Du also keine stille Zeit,
dann wird der Tag mißlingen.
Ist so Jüngerschaft richtig verstanden?
In Joh. 8, 31 steht:
„Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger;“
Also ist doch Wissen anhäufen der richtige Weg?
In Joh. 13, 34.35 steht:
„Ein neues Gebot gebe ich
euch, daß ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe,
auch ihr einander liebt.
Daran werden alle erkennen, daß
ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“
Bekommt man das nach dem schulischen Prinzip gelernt?
So nach
dem Motto „Heute morgen wird mal über 'Liebe' gepredigt
und morgen könnt ihr das“?
So einfach ist das natürlich nicht, aber wir können uns
ja mal fragen, wie der Ist-Zustand bei uns ist.
Erkennen Gäste,
die uns öfter besuchen, daß wir liebevoll miteinander
umgehen?
Kann ein Gast das vielleicht schon bei seinem ersten
Besuch erkennen?
Unterscheiden wir uns da von Vereinen oder
sonstigen Interessengruppen?
Aber wir sind dabei immer noch bei der Frage, wie man auf richtige Weise ein Jünger Jesu wird.
In seinen Abschiedsreden im Johannes-Evangelium sagt Jesus einiges dazu:
Joh. 14, 26;
„Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“
Lehre und Erinnerung reicht zwar alleine nicht, aber es gehört schon dazu, wenn man ein Jünger Jesu ist.
Joh. 16, 13-15;
„Wenn aber jener, der Geist
der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit
leiten; denn er wird nicht aus sich selbst reden, sondern was irgend
er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch
verkündigen.
Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen
wird er empfangen und euch verkündigen.
Alles, was der Vater
hat, ist mein; darum sagte ich, daß er von dem Meinen empfängt
und euch verkündigen wird.“
Hier ist das noch einmal genauer
erklärt.
Das Schlüsselwort hierbei ist „leiten“.
Wenn
man jemanden leitet, dann läßt man ihn schon machen, aber
man ist immer bereit, Hilfe zu geben, man gibt Tips und Ratschläge.
Ich sehe hier direkt schon einen
wichtigen Unterschied zum schulischen System.
In der Schule
bekommt man - wenn man Glück hat - Wissen vermittelt. Wie man es
einsetzt, erfährt man eher nicht.
Der Heilige Geist dagegen leitet uns
zum Leben an.
Wir lernen die Wahrheit kennen und auch zu leben,
denn im veränderten Leben liegt die ganze Wahrheit.
Joh. 15, 7.8;
„Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. Hierin wird mein Vater verherrlicht, daß ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.“
Wir sollen Frucht bringen. Und eine Frucht ist dabei, daß wir so verändert sind, daß Gott unsere Gebete erhört. Nicht erhörte Gebete können in mangelnder Veränderung begründet sein.
Bleiben wir noch etwas bei Frucht und Heiliger Geist.
Laut Galater 5, 22.23 besteht die Frucht, die der Heilige Geist in uns bewirkt, aus folgenden Teilen:
„Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.“
Statt „Enthaltsamkeit“ kann man auch „Selbstbeherrschung“ sagen. Und statt „Selbstbeherrschung“ kann man sicherlich auch „Selbstdisziplin“ sagen, womit wir wieder beim Thema wären.
Allerdings sind „Disziplin“ und „Selbstdisziplin“ nicht das Gleiche.
„Disziplin“ kann man von außen herstellen, notfalls mit Härte. So wird es zum Beispiel beim Militär gemacht.
Selbstdisziplin ist viel schwieriger.
Das habe ich damals schon auf der Uni gemerkt.
Wenn einem keiner
sagt, was man tun soll, dann tut man es oft nicht, auch wenn man es
sollte.
Selbstdisziplin ist schwierig, selbst zu lernen. Und das
gilt noch mehr für die anderen Bestandteile der Frucht des
Heiligen Geistes „Liebe, Freude, Friede, Langmut,
Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut“
Die Bibel behauptet - dadurch, daß sie diese Dinge als Frucht des Geistes bezeichnet -, daß man selbst - ohne den Heiligen Geist - diese Dinge gar nicht so richtig leben kann.
Ich lasse diese - eigentlich ungeheuerliche - Behauptung mal so stehen, weil sie ein bißchen vom eigentlich Thema wegführt.
Was ist nun mit Selbstdisziplin, Selbstbeherrschung, Verzicht?
Das ist heutzutage ziemlich unmodern. Es wird zwar von manchen Politikern „Verzicht“ in Bezug auf Sozialleistungen gepredigt, aber ich habe eher den Eindruck, das kommt daher, daß eine wirkliche Reform der Sozialsysteme nicht gewollt oder nicht durchsetzbar ist, und so werden erstmal Leistungen gekürzt, dadurch bleibt alles irgendwie bezahlbar und eine Reform kann wieder einmal verschoben werden.
Aber schauen wir wieder auf uns. Wie selbstdiszipliniert bist Du, bin ich?
Ich sehe persönlich in meinem Leben manche Defizite und
empfinde es in manchen Punkten als Kampf. Vielleicht geht es Euch
ähnlich.
Wenn das wahr ist, was da steht, dann kann es kein
ewiger, aufreibender Kampf sein.
Aber Gott schenkt auch nicht
immer leichten, schnellen Sieg.
Ich denke, der erste Schritt ist immer, das Problem vor Gott
anzuerkennen.
Gestehen wir uns ein, daß wir
Selbstdisziplinprobleme haben, vielleicht im Gegensatz zum
herrschenden Zeitgeist?
Wollen wir von Jesus verändert
werden? Nur dann kann der Heilige Geist wirken.
Das ist der richtige Weg zur Selbstdisziplin.
Ein Themenbereich fehlt noch:
Wir haben in unserem Umfeld auch die Aufgabe, Disziplin zu vermitteln, nicht nur, wenn wir Lehrer sind.
Z.B. als Eltern haben wir ganz klar zu vermitteln, daß Selbstdisziplin nützlich ist. Das geht natürlich am Besten durch Vorbild. Ein Problem dabei ist natürlich, daß man meistens erst dann weiß, ob die Erziehung gut war, wenn die Kinder erwachsen sind.
Aber Vorbild ist ganz klar die Aufgabe Nr. 1.
Auch wenn man
keine eigenen Kinder hat, so gibt es doch im Umfeld Kinder und
Jüngere, die sich an den Älteren - bewußt oder
unbewußt - orientieren.
Ein weiteres Familienkampfgebiet ist die angewandte Disziplin im Zusammenleben.
Z.B. weiß ich noch von früher, wenn mein Vater
irgendwelche Fotos von meinem Bruder und mir machen wollten, dann
haben wir häufig Grimassen geschnitten.
Mein Vater ist dann
immer im Dreieck gesprungen.
Heute bin ich der Vater, und was sollte mein mittlerer Sohn anderes tun, als bei Fotos Grimassen zu schneiden. Heute spring ich halt immer im Dreieck.
Man kann natürlich immer das Prinzip der „harten Hand“
anwenden - und ich glaube, daß es manchmal notwendig ist -,
aber häufig kommt man mit Weisheit weiter.
Für das
Fotoproblem habe ich schon eine Idee, um nicht immer im Dreieck
springen zu müssen, die werde ich das nächste Mal
ausprobieren.
Aber wie bringt man Kindern Disziplin bei?
Es ist nicht das Wichtigste, was man Kindern beibringen muß, aber es ist wichtig.
Mir fällt es schwer, diese Frage in einfacher Weise zu beantworten.
Es ist schon richtig, daß es nur mit der Kombination Liebe
und Konsequenz funktioniert, wobei Liebe hierbei der wichtigere Part
ist.
Wenn das Kind nicht geliebt wird, dann wird es seelisch
zugrunde gehen, egal wie gut die sonstige Erziehung ist.
Diesen
Satz möchte ich den nun folgenden Betrachtungen über
Erziehung voranstellen.
Konsequenz gehört zur Erziehung dazu und Konsequenz heißt auch, daß es bei Überschreiten bestimmter Grenzen ein paar hinten drauf geben kann. Das hängt aber auch - denke ich - vom Kind ab, da alle Kinder natürlich verschieden sind.
In den Sprüchen gibt es einige Verse, die sich in dem
Zusammenhang ganz schön hart anhören;
z.B. Sprüche
13,24;
„Wer seine Rute spart, haßt seinen Sohn, aber wer ihn lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung.“
Man könnte diesen Vers - und einige anderes aus den Sprüchen - so verstehen, daß Schläge als Erziehungsmittel die erste Wahl wären. Ich denke nicht, daß es so gemeint ist, auch wenn ein paar hinten drauf als letztes Mittel durchaus vorkommen können.
Ich möchte den Vers mal so
verallgemeinern, daß die Rute einer angekündigten,
sinnvollen Strafe entspricht und der Schlag mit der Rute entspricht
dem Vollzug der Strafe.
Vielleicht ist das zu frei ausgelegt,
aber das entspricht meinem heutigen Erkenntnisstand, und gerade was
Erziehung angeht, bin ich noch sehr auf dem Weg.
„Wer seine Rute spart, haßt seinen Sohn, aber wer ihn lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung.“
Strafen sind auch dem Bestrafenden
üblicherweise unangenehm und es ist scheinbar der leichtere Weg
immer nachzugeben. Und besonders an solche Leute richtet sich der
Vers.
Das sind dann die, die an der Kasse im Laden, wo es die
Quengelware wie Eis, Süßigkeiten, usw. gibt, ihren
Kindern, wenn sie denn quengeln, etwas kaufen, damit die Kinder Ruhe
geben.
Das ist natürlich einfacher, als Nein zu sagen, dabei
zu bleiben und den Kindern Konsequenzen anzudrohen, wenn sie nicht
aufhören zu quengeln.
Das wäre auch ein wichtiges
Erlebnis für Kinder, um Selbstdisziplin zu lernen.
Natürlich
ist es was anderes, wenn man vorher mit dem Kind vereinbart, daß
es sich eine Sache aussuchen darf. Dann muß es aber auch dabei
bleiben.
Man muß Kinder von Anfang an erziehen. Wenn die Kinder erstmal Teenager sind, dann ist es weitgehend mit der Erziehung vorbei.
Sprüche 22,15;
„Narrheit ist gekettet an das Herz
des Knaben; die Rute der Zucht wird sie davon entfernen.“
Der Mensch ist laut Bibel von Grund auf
böse.
Und wenn das wahr ist, dann muß diese Bosheit in
jedem Kind irgendwie deutlich werden und das wird sie auch, sonst
wäre keine Erziehung nötig.
Ein Kind kann von ganz
alleine gemein sein, böse sein, lügen, usw.; das muß
man ihm nicht beibringen. Man muß ihm das durch Erziehung
austreiben und Erziehung beinhaltet auch die Vollziehung
angekündigter Strafen.
Sprüche 23,13; „Entziehe dem Knaben nicht die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben.“
Der Vollzug einer sinnvollen, angekündigten Strafe bringt das Kind nicht um. Im Gegenteil, es zeigt dem Kind, daß sein Handeln ernstgenommen wird und Konsequenzen hat.
Wenn man einem Kind für ein Fehlverhalten eine Strafe androht und diese dann aber nicht vollzieht, dann nimmt man das Kind nicht ernst.
Sprüche 29, 15; „Rute und Zucht geben Weisheit; aber ein sich selbst überlassener Knabe macht seiner Mutter Schande.“
Was wird aus Kindern, um die sich keiner kümmert, die keiner
erzieht? Um Kinder, die keiner ernst nimmt?
Es kann passieren, daß
solche Kinder asozial werden, asozial in dem Sinne, daß sie
sich nicht mehr richtig in eine Gemeinschaft einfügen können.
Verwahrloste Kinder sind überdurchschnittlich oft straffällig.
Oft ist die Polizei die erste richtige Autorität, die solchen
Kindern begegnet.
Ich bewundere Menschen, die sich um solche Kinder kümmern und versuchen, ihnen ein Zuhause zu geben, denn natürlich ist auch jedes dieser Kinder von Gott geliebt und unendlich wertvoll.
So, sind wir uns einig, daß eine konsequente Erziehung notwendig ist?
Es gibt auch noch weitere Verse in der Bibel über Kinder und Eltern.
Eph. 6, 1-4;
„Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn, denn das ist
recht. "Ehre deinen Vater und deine Mutter", welches das
erste Gebot mit Verheißung ist, "auf daß es dir
wohlgehe und du lange lebst auf der Erde".
Und ihr Väter,
reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht
und Ermahnung des Herrn.“
Oder Kol. 3, 20.21;
„Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern
in allem, denn dies ist wohlgefällig im Herrn.
Ihr Väter,
ärgert eure Kinder nicht, auf daß sie nicht mutlos
werden.“
Viel möchte ich zu diesen Versen nicht sagen, aber aus Sicht
der Eltern geht es hier um Gerechtigkeit. Kinder werden häufig
dann zornig, ärgerlich oder mutlos, wenn sie sich ungerecht
behandelt.
Natürlich motzen Kinder auch bei anderen
Gelegenheiten wie „Hausaufgaben machen“ oder „ins
Bett gehen“ herum, aber ich bin sicher: Wenn Kinder sich über
einen längeren Zeitraum ungerecht behandelt fühlen, dann
geht etwas in ihnen kaputt.
Und das könnte sicherlich auch in
einigen Fällen die Ursache für fehlende Disziplin und
Aufsässigkeit sein.
Und ein weiterer wichtiger Punkt:
Disziplin darf nie
Selbstzweck sein, sondern muß immer einen Sinn haben.
Kinder
sollen zum Fragen stellen erzogen werden (z.B. 5. Mose 6, 20) und
selbstverständlich dürfen sie auch den Sinn von
disziplinarischem Verhalten und disziplinarischen Maßnahmen in
konkreten Situationen hinterfragen.
Disziplin ist natürlich viel leichter durchsetzbar, wenn die Betroffenen den Sinn verstehen, auch wenn das natürlich nicht immer geht.
Und zum Abschluß:
Genauso wie in Fragen der Selbstdisziplin uns der Heilige Geist in alle Wahrheit leiten will, genauso will er es in Fragen der Kindererziehung tun, wenn es darum geht, Disziplin zu vermitteln.
AMEN