Einleitung
Heute, es ist Ostern, es geht um die Auferstehung.
Ich habe einmal die Überschriften meiner alten Predigten überflogen und habe festgestellt, dass ich schon einmal Ostersonntag im Jahre 2012 über das Thema „Auferstehung“ gespredigt hatte.
Vor sieben Jahren, ob sich noch jemand erinnern kann?
Damals hatte ich den Schwerpunkt auf die Argumentation gelegt, dass die Auferstehung wahr sein muss, weil sonst unser Glaube sinnlos ist.
Also das ziemlich weitverbreitete Denken in unserer Gesellschaft, „Egal, was man glaubt, hauptsache, es hilft einem.“ ist dummes Zeugs und diejenigen, die erlebt haben, dass Jesus Christus real ist, werden das bestätigen.
Das Hauptkapitel in Bibel, wo die physische Realität der Auferstehung begründet wird, ist 1. Korinther 15.
Dort führt Paulus erst ein paar Leute auf, die Jesus nach seiner Kreuzigung gesehen und bezeugt haben. Dabei gab es bei einer Gelegenheit sogar 500 Menschen auf einmal (1. Korinther 15, 6), von denen die meisten zum Zeitpunkt des Korinther-Briefs noch leben. Es gab also damals noch viele lebende Zeugen dafür, die man hätte fragen können.
Und Paulus setzt seine Argumenation sehr plausibel und überzeugend fort (1. Korinther 15, 12-19; NL)
Letzendlich hätten wir nur einen Placebo-Glauben, wenn Jesus nicht wirklich auferstanden wäre.
So ein bisschen könnte er helfen. Wir kennen ja Placebos aus der Medizin, die helfen ja auch, sie helfen sogar, wenn nur der Arzt, der das Placebo verschreibt, daran glaubt.
Mir fielen dazu homöopathische Arznein ein, die ja unheimlich verbreitet sind. Solche Mittel dürfen ohne die üblichen Tests und Studien, die für normale Arznein vorgeschrieben sind, auf den Markt gebraucht werden, weil ihre Wirkung eben nur Placebos entsprechen. Würden sie wie normale Medikamente getestet werden müssen, gäbe es keine homöopathischen Mittel.
Solche Mittel werden meistens mehrfach verdünnt und hochpotenzierte Mittel haben gar keine Wirkstoffe mehr. D24 z.B. entspricht einer Verdünnung von einem Tropfen Wirkstoff im Atlantik (Quelle Wikipedia).
Trotzdem glauben viele daran, es ist auch Riesengeschäft und man hat dabei meist nicht so aufwändige Forschungskosten bei der Entwicklung herkömmlicher Medikamente. Und da die Pharmaindustrie sich auch nicht immer ehrlich am Wohl des Patienten orientiert, genießen solche Placebo-Mittel natürlich häufig noch eine gewisse Sympathie.
Aber kehren zur Auferstehung zurück. Ich will heute einmal nicht so viel argumentieren.
Ich hatte während meines Studiums ja als Nachhilfelehrer gearbeitet und habe einem Schüler einmal ein christliches Buch von Peter Hahne geschenkt. Und dieser Schüler zeigte eine interessante Reaktion auf dieses Buch.
Er sagte, dass der Autor sehr gut argumentiert hatte, aber dass ihn das nicht interessierte. Es war ihm gar nicht wichtig, ob die Argumentation schlüssig oder nicht war.
Und das ist, denke ich, bei vielen Menschen so. Nicht die Wahrheit an sich ist wichtig, sondern was hat das mit mir zu tun.
Und ich möchte heute einmal versuchen, das hervorzuheben: Was hat die Aufstehung mit dir und mit mir zu tun?
Immer bei Euch
Ich lese aus Matthäus 28, 18-20; NL, was ja nach der Aufstehung stattgefunden hat:
„Ich bin immer bei euch“, verspricht Jesus hier. Und er hat alle Macht im Himmel und auf Erden. Andere Übersetzungen schreiben „unbeschränkte Vollmacht“. Für Jesus gibt also keine Grenzen und er ist immer bei uns.
Manchmal nehmen wir das aber nicht so war. Man fragt, warum Jesus manche Dinge zulässt und nicht einzugreifen scheint, gerade wenn man Leid erlebt oder Leid miterlebt. Ich weiß das auch nicht, aber wenn wir alles schon wüßten und erklären könnten, dann wären wir doch schon im Himmel, oder?
In Korinther 13, 9.10; NL steht das so schön:
Oft genug helfen Erklärungen oder Deutungsversuche überhaupt nicht, sondern nur ein gemeinsames Tragen hilft hindurch.
Aber hier in diesem Bibeltext wird auch schon vorausgesagt, dass die Zeit der Unwissenheit vorbei ist, wenn wir bei Jesus sind.
Und auch Jesus hat versprochen, uns durch solche Situationen hindurch zu tragen, denn er ist ja immer bei uns. Er ist kein eingebildeter Freund, sondern ein echter Freund.
Jesus sagt das ja auch seinen Jüngern, in Johannes 15, 13-15; NL zu:
Freund Jesu, das hört sich gut an. Ein bisschen knirscht es vielleicht in diesem Text, dass die Freundschaft Jesu hier an die Bedingung geknüpft ist, „wenn ihr tut, was ich euch auftrage“.
Dazu muss einem natürlich klar sein, dass Jesus schon ein Mensch wie wir geworden ist, er aber auch gleichzeitig Gott ist, von daher darf er uns schon Dinge auftragen. Aber er gibt uns ja auch die Kraft und die Veränderung, das auch wirklich zu können.
Von daher muss man sich die Freundschaft nicht erarbeiten, sondern man wächst in sie hinein.
Diese zwei Seiten dieser Freundschaft wird in Philipper 2, 12b.13; NL beschrieben:
Hier haben wir diese zwei Seiten: Zum Einen „Mach was“, zu Anderen aber „Gott schenkt Dir den Wunsch und auch die Kraft. Diese Veränderung ist real, wenn man sich darauf einlässt und sie ist der Unterschied zu einem Placebo-Glauben.
Dadurch sind wir auch nicht mehr in unseren Sünden gefangen, wie es Paulus ja in dem Bibeltext sagt, den ich am Anfang vorgelesen hatte. Wir können wirklich durch Jesus zum Positiven verändert werden, nicht perfekt und nicht hoppladihopp, aber kontinuierlich, wie ein Wachstum.
Und Jesus hat uns ja auch den Heiligen Geist geschickt, wie es in Johannes 16, 7; NGÜ angekündigt wird:
In dieser Übersetzung steht „Helfer“ für den Heiligen Geist. In anderen Übersetzungen heißt es „Beistand“, „Tröster“ und „Ratgeber“.
Unser Leben ist nicht leicht, wir haben viele Aufgaben, Lasten, Probleme und Verantwortungen, jeder etwas andere, aber wir müssen uns diesem Stellen.
Und wie toll ist es, dass Jesus uns durch den Heiligen Geist hilft, bei steht, tröstet und berät.
Und das ist nur möglich, weil Jesus auferstanden ist, zum Vater gegangen und uns diesen Geist gesendet hat.
Gott persönlich steht uns bei.
Zukunft
Kommen wir zum Thema „Zukunft“.
Wir haben vorhin schon gehört, dass die wenige Erkenntnis aufhören wird, wenn das Vollkommene kommt. Das hört sich sehr abstrakt an.
Jesus Christus hat sich aber auch konkreter zur Zukunft geäußert (Johannes 14, 1-3 ; NL):
Kein Platz an der Sonne, sondern ein Platz bei Gott, dass ist doch schon etwas.
Der sehr früh verstorbene christliche Musiker Keith Green hat in einem Konzert einmal gesagt, dass die Wohnungen richtig gut sein müssen, denn Gott hat für die grandiose Schöpfung nur 7 Tage benötigt und Jesus ist jetzt schon 2000 Jahre an diesen Wohnungen dran.
So richtig teile ich diese Argumentation nicht, aber ich glaube trotzdem, dass die Wohnungen in Gottes Haus richtig toll sein werden. Es lohnt sich also, sich auf die eigene Auferstehung zu freuen.
Es geht hier nicht um Todessehnsucht. Im Rahmen unserer Philipper-Kampagne wurde ja über die Aussage aus Philipper 1, 21 „Christus ist mein Leben, und Sterben mein Gewinn.“ gesprochen.
Natürlich können wir das Leben hier auf Erden genießen, uns am Frühling erfreuen, an unserer Familie, an der Gemeinschaft mit Freunden. Das ist alles gut und richtig und ein Gottesgeschenk.
Aber das ist eben nicht alles. In Prediger 3, 11-13; NL steht dazu etwas interessantes:
Es ist ein Geschenk Gottes, sich über die Gaben der Schöpfung freuen zu können. Trotzdem haben wir die Ewigkeit in unseren Herzen. Wir spüren, dass dort doch mehr sein muss.
Es lässt uns nie ganz los. Wir haben eine unsterbliche Seele und nur deshalb können wir uns über die Ewigkeit Gedanken machen, denke ich.
Diejenigen, die zu Jesus gehören, werden nach ihrem Tod wieder auferstehen und einen Platz bei Gott haben, ein Wohnung, die Jesus für dich und mich persönlich bereitet hat.
Und so können wir uns auf die Auferstehung freuen.
Zusammenfassung
Ich komme zum Schluss:
- Die Auferstehung ist wirklich wahr, das ergibt sich sehr plausibel aus der Bibel insbesondere in 1. Korinther 15. Aber das kommt bei vielen Menschen nicht an. Warum ist die Auferstehung für mich toll?
- Jesus hat alle Macht und ist immer bei uns. Mit diesem Bewusstsein kommt unser Leben auf eine sichere Grundlage.
- Wir verstehen nicht alles, warum Jesus manche Dinge zulässt. Aber wir können sie gemeinsam tragen.
- Jesus hat zugesagt, unser Freund zu sein.
- Er schenkt den Wunsch und die Kraft, die richtigen Dinge zu tun, das eigene Leben positiv in Gottes Sinne zu gestalten und sich zu verändern.
- Er hat uns den Heiligen Geist geschickt: Den Beistand, Tröster, Helfer und Ratgeber
- Er will, dass wir uns an den Gaben der Schöpfung freuen und dass wir hier unser irdisches Leben genießen.
- Und er bereitet uns einen Platz, eine Wohnung an Gottes Nähe vor, worauf wir uns freuen können.