3.5.98
Apostelgeschichte 17, 16-34 ; Paulus in Athen
- Keinem von uns ist Gott fern, haben wir gerade
gesungen.
- Dies ist ein Satz aus der Bibel und ich möchte sie ein
wenig mit in die damalige Begebenheit mit hinein nehmen.
Paulus
war allein in Athen und hat auf seine Freunde gewartet.
- 16 Während aber Paulus sie in Athen erwartete, wurde
sein Geist in ihm erregt, da er die Stadt voll von Götzenbildern
sah. 17 Er unterredete sich nun in der Synagoge mit den Juden und
mit den Anbetern und auf dem Markt an jedem Tag mit denen, die
gerade herbeikamen. 18 Aber auch einige der epikuräischen und
stoischen Philosophen griffen ihn an; und einige sagten: Was will
wohl dieser Schwätzer sagen? andere aber: Er scheint ein
Verkündiger fremder Götter zu sein, weil er das Evangelium
von Jesus und der Auferstehung verkündigte. 19 Und sie
ergriffen ihn, führten ihn zum Areopag und sagten: Können
wir erfahren, was diese neue Lehre ist, von der du redest? 20 Denn
du bringst etwas Fremdes vor unsere Ohren. Wir möchten nun
wissen, was das
-
sein mag. 21 Alle Athener aber und die Fremden, die sich da
aufhielten, brachten ihre Zeit mit nichts anderem zu, als etwas
Neues zu sagen und zu hören.
-
Paulus nimmt Anteil an der Stadt. Er schaut sich an, was die
Einwohner von Athen glauben. Dadurch, daß viele damalige
Religionen auf Götzenbildern basierten, war das sehr
einfach.
Am Liebsten würde ich hier auch einmal herumgehen
und sie fragen, was Sie wirklich glauben.
Das geht nun aus
Zeitgründen nicht und viele Menschen halten Glauben ja auch für
Privatsache und würden nichts darüber sagen.
Paulus
interessiert sich für seinen Nächsten und er sucht das
Gespräch. Heute würden viele sagen: Jeder hat da seine
Religion, Vielfalt ist doch toll, laß doch alles so. Paulus
gibt aber das weiter, was ihm wichtig ist. Eine schöne Sache in
dem damaligen Athen war, daß man sich frei über seine
Ansichten unterhalten konnte. In vielen Ländern heute ist durch
Politiker verboten. Häufig versucht auch eine Kirche oder
Religionsgemeinschaft, die in einem Land mächtig ist, per Druck
zu verhindern, daß man sie hinterfragt.
Paulus ist das
damals schon auf seinen Reisen auch schon mehrfach passiert. Teile
der religiösen, jüdischen Obrigkeit in einigen Städten
haben versucht, ihn umzubringen.
Hier in Deutschland haben wir
heute solche Probleme nicht, Gott sei Dank.
- Die Athener waren im wahrsten Sinne des Wortes neugierig
(V.21 nochmal lesen). So ein Leben ist auf Dauer sicherlich nicht
schön, weil auf Dauer wenig Beständiges darin ist.
Das
entgegengesetzte Extrem ist, wenn man immer am Althergebrachten
festhält, und sich nicht mehr fragt, warum mache ich etwas in
dieser und jener Weise.
- Nun hat Paulus von der Auferstehung und von Jesus erzählt
und damit konnten die Griechen überhaupt nichts anfangen, aber
sie sind neugierig darauf geworden und wollen mehr wissen.
Nun
möchte ich mit Ihnen jetzt die Rede vom Paulus betrachten:
- 22 Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach:
Männer von Athen, ich sehe, daß ihr in jeder Beziehung
den Göttern sehr ergeben seid. 23 Denn als ich umherging und
eure Heiligtümer betrachtete, fand ich auch einen Altar, an dem
die Aufschrift war: Einem unbekannten Gott. Was ihr nun, ohne es zu
kennen, verehrt, das verkündige ich euch. 24 Der Gott, der die
Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels
und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht
sind, 25 noch wird er von Menschenhänden bedient, als wenn er
noch etwas nötig hätte, da er selbst allen Leben und Odem
und alles gibt. 26 Und er hat aus Einem jede Nation der Menschen
gemacht, daß sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, indem er
festgesetzte Zeiten und die Grenzen ihrer Wohnung bestimmt hat, 27
daß sie Gott suchen, ob sie ihn wohl tastend fühlen und
finden möchten, obgleich er nicht fern ist von jedem von uns.
28 Denn in ihm leben und weben und sind wir, wie auch einige eurer
Dichter gesagt haben: `Denn wir sind auch sein Geschlecht. 29 Da wir
nun Gottes Geschlecht sind, sollen wir nicht meinen, daß das
Göttliche dem Gold und Silber oder Stein, einem Gebilde der
Kunst und der Erfindung des Menschen, gleich sei. 30 Nachdem nun
Gott die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er
jetzt den Menschen, daß sie alle überall Buße tun
sollen, 31 weil er einen Tag gesetzt hat, an dem er den Erdkreis
richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er [dazu]
bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, daß
er ihn auferweckt hat aus den Toten.
-
Paulus hat bei seinem Rundgang durch Athen einen Altar gefunden, der
symptomatisch für ganz Athen war: Der Altar vom
unbekannten Gott.
Es gab unzählige
Gottesvorstellungen, die sich zum Teil widersprachen, aber
letztendlich wußte keiner was genaues. Und das erscheint mir
die wichtigste Parallele zu heutigen Zeit.
Heute stellt sich kaum
noch einer Götzenbilder hin, auf die er seine Hoffnung setzt.
Aber die meisten Leute hier in Deutschland glauben an ein höheres
Wesen. Irgendwas muß da oben sein. So richtige Atheisten, also
Gottesleugner, gibt es kaum noch. Aber so ein Glaube bleibt sehr
unklar, diffus. Was da oben ist, kann keiner wissen, so sagt man,
irgendwas wird da sein. So ein unklarer Glaube sorgt natürlich
auch für Unsicherheit, weil er die Fragen nach dem Sinn und
Ziel des Lebens nicht beantworten kann und weil er auch in Krisen
nichts nützt. Viele versuchen sich die notwendige Sicherheit
durch Pseudowissenschaften wie Astrologie oder Esotherik zu
verschaffen.
Aber auch kirchliche Menschen, die
sagen, daß sie an Jesus glauben, benutzen zwar biblische
Begriffe wie Herr Jesus, haben aber trotzdem kaum eine
Vorstellung, was Gott will. Ja, viele können sich überhaupt
nicht vorstellen, daß Gott etwas konkret in ihrem Leben machen
will.
- Manche Männer sagen ja scherzhaft über ihre Frau:
Meine Frau, daß unbekannte Wesen., weil häufig
Mißverständnisse auftreten und man einander nicht
versteht.
Viele Menschen müßten ehrlicherweise sagen:
Gott, das unbekannte Wesen. Ich weiß nicht, was er sagt,
was er will. Ich kann ihn ja noch nicht einmal hören. Ich ahne
nur, daß er da ist.
So können sich viele
einreihen zu den Athenern hinter dem Altar für einem
unbekannten Gott.
- Nun sagt Paulus: Was ihr nun, ohne es zu kennen,
verehrt, das verkündige ich euch.
Wie kann er
nur. Ist das nicht anmaßend ? Aber wie sollte Gott sonst sich
offenbaren als durch Menschen? Leider gibt es aber bestimmt
hundertmal so viele Menschen, die behaupten, sie wären von Gott
geschickt, wie solche, die wirklich von Gott geschickt sind.
Deswegen muß man die Aussagen eines Menschen prüfen, der
sagt, Gott hätte ihn beauftragt. Das möchte ich jetzt mit
Ihnen tun:
- (V.24.25 lesen) Diese Aussage erscheint plausibel. Wenn Gott
wirklich alles erschaffen hat und der Herr des Himmels und der Erde
ist, dann wohnt er nicht in irgendwelchen Häusern hier auf der
Erde und ist auch nicht auf uns angewiesen. Wenn er alles erschaffen
hat, dann stehen ihm auch heute noch alle Wege offen.
- (V.26.27 lesen) Auch das erscheint mir plausibel. Er hat den
ersten Menschen gemacht, aus dem alle heutigen Menschen entstanden
sind. Er hat die Erde so werden lassen, daß man gut darauf
wohnen kann. Er hat gewisse Regeln und Grenzen eingesetzt, an die
man sich halten muß, damit man vernünftig zusammen leben
kann. Leider halten sich viele Menschen nicht daran und deshalb gibt
es häufig Chaos, Not und Krieg. Und dann sagt er hier daß
sie Gott suchen. Und auch das stimmt meiner Ansicht nach.
Jeder Mensch kommt irgendwann in seinem Leben mindestens einmal an
einen Punkt, wo er über Gott nachdenkt. Und das ist auch in
Ländern so, die versucht haben, jede Form von Glauben
abzuschaffen, wie z.B. die kommunistischen Länder. In allen
ehemaligen kommunistischen Ländern feiert die Religiösität
eine Renaissance. Irgendwie ist der Glaube an einen Gott nicht tot
zu kriegen.
Gott bleibt in jeder Kultur irgendwie vorhanden.
- (V.28.29 lesen) Auch diese Aussage kann man nachvollziehen. Da
Gott uns gemacht hat, sind wir nach seinem Geschlecht. Das heißt,
wir sind ihm irgendwie ähnlich. Da unser Geist und Verstand
schon jedem Tier weit überlegen ist, wie groß muß
dann Gott sein. Von daher erscheint es absurd, Gott als Tierstatue
darzustellen, wie es viele Athener damals gemacht haben, oder Gott
uns so vorstellen, wie es uns am sinnvollsten oder bequemsten
erscheint, so wie viele Leute es heute machen. Und so wie wir uns
von einem anderen Menschen kein Bild machen können., wenn er
nicht ein bißchen von sich erzählt, noch viel mehr gilt
das für Gott.
- (V.30 lesen) Hier kommt Paulus an einen Punkt, wo das
Argumentieren zu Ende ist. Hier tritt er als ein Botschafter Gottes
auf. Es erscheint logisch, daß Gott, wenn er ein Interesse an
uns hat und uns irgendwas mitteilen will, daß er dann
irgendwie, vielleicht durch einen Menschen, zu uns spricht. Aber
woher weiß man, daß Paulus so ein Mensch ist und hier
die Wahrheit sagt ? Das ist eine Sache, die muß Gott Ihnen
offenbaren. Ich kann mich hier noch Stunden lang über
das Thema auslassen, Sie würden mir doch nicht glauben. Aber
Gott kann es Ihnen klarmachen.
Gott gebietet den Menschen,
Buße zu tun. Buße tun heißt nicht, sich selbst zu
geißeln und zu schlagen. Buße tun heißt, seine
eigenen Sünden vor Gott zu bekennen. Haben Sie Sünde in
Ihrem Leben ? Bestimmt, das hat nämlich jeder. Lüge,
Arroganz, Selbstmitleid, Ehebruch in Gedanken und in Tat, Mord in
Gedanken, usw. Ich kenne Sie nicht. Nur Sie selbst und Gott wissen,
was für Sünde in Ihrem Leben ist. Die müssen Sie vor
Gott bekennen, sonst bekommen Sie ein Problem.
- (V.31 lesen) Dieser Mann ist Jesus Christus und wird einmal Ihr
Richter sein. Sie müssen für jedes Wort und für jeden
Gedanken Rechenschaft ablegen. Laut Bibel verdienen Sie für
Ihre Sünde den ewigen Tod, mit ewiger Finsternis und ewigem
Leiden.
Gott hat diesen Jesus auferweckt, nach dem er 3 Tage tot
war, um klarzustellen, daß er die Schlüsselperson ist. Er
muß nämlich nicht unbedingt Ihr Richter werden, er kann
auch Ihr Retter werden. Jesus hat am Kreuz schon die Strafe für
alle Sünde, auch für Ihre Sünde, vorweg auf sich
genommen. Das heißt, wenn Sie ihre Sünden vor Gott
bekennen und Gott auch sagen, daß Sie das Opfer von Jesus für
sich in Anspruch nehmen wollen, dann sind Sie alle Ihre Sünden
los und werden von Jesus dafür nachher nicht mehr gerichtet.
Das hat auch viele Auswirkungen in Ihrem irdischen Leben, die ich
aber aus Zeitgründen hier nicht alle aufführen kann.
- 32 Als sie aber von Toten-Auferstehung hörten,
spotteten die einen, die anderen aber sprachen: Wir wollen dich
darüber auch nochmals hören. 33 So ging Paulus aus ihrer
Mitte fort. 34 Einige Männer aber schlossen sich ihm an und
glaubten, unter denen auch Dionysius war, der Areopagit, und eine
Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.
-
Die entscheidende Antwort von einigen war: Wir wollen nochmals
darüber hören. Damit hat Gott die Haltung, immer nur
Neues hören zu wollen, durchbrochen. Falls Sie an einem Leben
ohne Jesus festhalten, dann möchte Gott auch Ihre Haltung
durchbrechen und Ihnen neues Leben zeigen und neu mit Ihnen
beginnen.
Wenn Sie mehr hören wollen, dann müssen Sie
nicht warten, bis unser Chor wiederkommt, sondern können sich
eine Bibel nehmen am Besten fangen Sie im neuen Testament an
, und sich über den Mann informieren, den Gott zu Ihrem
Retter oder zu Ihrem Richter eingesetzt hat; die Wahl liegt bei
Ihnen.
AMEN