Gottesdienstablauf
Chorgottesdienst
- Lied: Lobe den Herrn
- Begrüßung
- Lied: Er offenbart sich
- Organisatorisches (Klingelbeutel)
- Kanon (mit Gemeinde von Folie)
- Wechsellesung Ps.33; auf Blätter kopiert
- Das Ja der Liebe
- Predigt: 1.Teil Das Problem
- Lied: Herr, du gibst uns Hoffnung
- Predigt: 2.Teil Beispiel: Joab
- Lied: Befiehl dem Herrn doch deine Wege
- Predigt: 3.Teil Hilfen zur Lösung
- Lied: Komm zu Jesus
- Gebetsgemeinschaft
- Segen: Lied: Geh unter der Gnade
1. Teil: Das Problem
Zur Einführung in das Thema lesen wir Jak.4,1-3;
In diesem Text geht es um Lüste. Lüste sorgen für Streitigkeiten und Kriege unter uns, und zwar Lüste, die in den Gliedern, in uns, streiten. Dann geht es in diesem Text um Mangel: „Ihr begehrt und habt nichts“. Dieser Mangel hat zwei Ursachen: Zum einen mangelndes Gebet und zum andern die schon erwähnten Lüste.
Mangelndes Gebet bedeutet, Gott nicht in Anspruch zu nehmen, und „Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet“ sollten wir uns hinter die Ohren schreiben. Nun, dies ist ihr in der Gemeinde auch schon oft geschehen und dieser Vers wird hoffentlich auch weiter in Zukunft häufig erwähnt werden.
Nun aber kann folgendes passieren: „Ihr bittet und empfangt nichts“. Ursache dafür ist das Motiv, aus dem heraus wir beten („um es in euren Lüsten zu vergeuden.“) Was sind Lüste?
In Jak.1,14.15; (lesen) wird gesagt, daß eigene Lüste etwas sind, was zur Sünde verführt. Und Gebete, die dazu dienen, solche falschen, eigenen Lüste zu befriedigen, werden nicht erhört („eure Lüste“). Die Betonung liegt hier auf eigene Lüste. Es gibt auch eine andere Lust, wie z.B. in Ps.37,4 erwähnt;
2. Teil: Beispiel Joab
Beispiel Joab (bißchen in die Runde fragen) Frage: Wer hat schon 'mal von Joab gehört ? (melden lassen) Wer weiß etwas über ihn? (melden lassen) Joab ist relativ unbekannt, aber er ist ein hervorragendes Bild zu unserem Thema. Joab Lebensgeschichte steht in 2.Sam.; und Anfang 1.Kön.;. Ich möchte sie hier kurz im Überblick angeben:
Joab war oberster Heerführer Davids. Er war ein sehr erfogreicher Heerführer und hat viele Siege errungen. Er war auch ein sehr kluger Kopf; z.B. fädelte er sehr geschickt die Rückkehr Absaloms ein, nachdem David, Absaloms Vater, ihn verstoßen hatte; Absalom hatte seinen Bruder umgebracht. Außerdem war Joab für David oft sehr nützlich, nicht nur durch seine Siege. Als Absalom sich gegen David erhob und fast ganz Israel auf seine Seite zog, blieb Joab ihm treu und floh mit ihm. Er brachte David zu Vernunft, als dieser, nach dem Endkampf gegen seinen Sohn Absalom, der dabei umkam, vor lauter Trauer über seinen Sohn seinen Freuden und seiner Armee total vor den Kopf stieß (erklären). In einem anderen Krieg, den Joab gewann, ließ er die letzte Stadt von David einnehmen und so die Ehre für diesen Sieg David zukommen.
Andererseits ist Joab auch eine sehr zwielichtige Gestalt. Er ermordet Abner, weil dieser im Krieg in Notwehr Joabs Bruder tötete, und der Mord geschah, nachdem Abner zu David bereits übergelaufen war. Als David mit Bathseba Ehebruch beging und danach ihren Mann ermorden ließ, um die Spuren zu verwischen, da machte Joab willfährig und widerspruchslos mit. Als später David eine Volkszählung durchführen wollte, um sich etwas auf die Größe seines Volks einzubilden, da widersprach Joab und fügte sich nachher nur zähneknirschend. Hier war Joabs Verhalten richtig. Auch im Krieg gegen Absalom war Joab zwar loyal gegenüber David, aber David befahl, daß dem Absalom kein Haar gekrümmt werden sollte, und trotzdem tötete Joab den Absalom, was militärisch sicherlich richtig aber gegen den Willen Davids war. Dem David war Joab auch etwas unheimlich. Er setzte ihn nachdem Krieg gegen Absalom ab und ersetzte ihn durch den Feldherrn seines Sohnes. Als dann ein Aufstand von einem Mann namens Scheba angezettelt wurde, versagte der neue Feldherr schon bei der Aufstellung der Armee. Joab ermordete ihn, setzte sich selber wieder in die alte Position ein und besiegte Scheba. Am Ende von Davids Leben fällt ein anderer Sohn, Adonija, von David ab und will anstelle von Salomo Davids Thronfolger werden. Diesmal wendet sich Joab von David ab und läuft zu Adonija über. Dafür wird er von Salomo verurteilt und dann executiert.
Warum erzähle ich das alles? Das alte Testament ist ein Buch voller Bilder für geistliche Sachverhalte und das Leben Joabs ist auch so ein Bild.
Ich will erst einmal den Zusammenhang zwischen den Lüsten aus dem ersten Predigtteil und Joab herstellen. Fangen wir bei offensichtlichen Lüsten wie Hurerei, Habgier an. Hierbei ist jedem offensichtlich bewußt, daß dieses falsche Lüste sind. Die Ursache für solche Lüste ist: Ich will etwas für mich befriedigt haben, ich .. für mich. Nun gehen wir einmal einen Schritt weiter: Eine weitere Lust ist zum Beispiel der Wunsch nach Selbstdarstellung. Ich helfe z.B. in der Gemeinde, um bei den anderen anerkannt zu sein. Hier ist auch wieder dasselbe Motiv: Ich .. für mich. Diese falsche Lust ist von anderen nicht mehr so leicht zu erkennen, wie Hurerei oder Habgier; sie ist fromm getarnt. Nun gehen wir noch einen Schritt weiter: Leben nach eigenen Vorstellungen. Hierbei habe ich meine Vorstellungen, wie ein Christ zu leben hat und ich bin zufrieden, wenn ich diese Vorstellungen erfüllt habe. Auch hier wieder dasselbe Motiv: Ich .. für mich. Diese falsche Lust ist oft zu gut fromm getarnt, daß sie ein Außenstehender kaum noch erkennen kann. Joab ist ein Beispiel dafür. Er tat viel Gutes für seinen Herrn, er war ihm ziemlich treu und hatte auch Erfolge, aber: Er handelte letztendlich doch nur nach seinen Vorstellungen. Das erkennt man daran, daß er z.B. Abner und Absalom ermordete, obwohl ihm sein Herr, David, etwas anderes befahl. Joab lebte und handelte nur nach seinen Vorstellungen und das war für Außenstehende gar nicht so leicht zu erkennen.
Ich glaube, solche Joabs gibt es auch bei uns: Geschwister, die sehr wohl auch mitarbeiten, die vielleicht auch Erfolge ihrer Arbeit sehen, mit denen man sich gut versteht, mit denen man gut klarkommt.
Dafür lesen sie vielleicht kaum noch in der Bibel. Sie können ja Gottes Worte zu sich persönlich nicht mehr hören, weil sie selbst ja wissen, was zu tun ist. Gebet wird vielleicht mehr als das notwendige Übel betrachtet und nicht als der Ursprung aller Arbeit, denn viele Gebete kann Gott nicht erhören, wenn wir hauptsächlich für unsere Vorstellungen zur Reich-Gottes-Realisierung beten. Interessant ist, daß kein Gebet Joabs überliefert ist. Weiter ist bei Joab interessant zu sehen, daß Gott niemals Joab korrigiert oder zur Buße ruft. Anscheinend war Joab in seinem Lebensstil so festgefahren, daß er absolut taub für Gottes Reden war.
Ferner fehlen die Früchte des Geistes, weil der Geist keinen Raum mehr in einem hat. Es tritt vielleicht wie bei Joab ein Rachedenken auf, oder in manchen Fällen eine Gewissenlosigkeit, wie bei Joabs Mit- täterschaft bei Davids Ehebruch und Mord. Er geht auch über Leichen, als er von David abgesetzt wird. Joab war trotz seiner Qualifikation zum Dienst unbrauchbar, weil er nur seinen eigenen Vorstellungen nachlebte. Er konnte die Absetzung auch nicht akzeptieren und setzte sich selber wieder ein. Geschwister, die nach ihren eigenen Vorstel- lungen leben und handeln, haben auch kein Ohr mehr dafür, wenn Gott sie woanders hin, in eine andere Aufgabe, haben will.
Daraus folgt, daß es durchaus Christen in der Gemeine gibt, die Gott für ihre Mitarbeit in Anspruch nehmen wollen, die aber von Gott nicht mehr nach seinen Vorstellungen in Anspruch genommen werden können.
Man sollte es sich hier auch nicht zu einfach machen. Es kann gut sein, daß man viele Jahre so lebt, ohne es richtig zu merken oder merken zu wollen. Ehrlichkeit vor sich selbst und vor Gott ist der erste Schritt zur Besserung. Überprüf dich selbst:
- Wie ist deine stille Zeit, kannst du Gottes Reden hören?
- Was ist Gebet für dich? Oder erlebst du sehr oft: Ihr bittet und empfangt nicht! ?
- Sind die Früchte des Geistes für dich Theorie oder Praxis?
- Wie ist dein Christsein, was macht dein Christsein aus? (mit wenigen Sätzen die Geschichte von einem Christen aus der Gefährdetenhilfe Scheideweg erzählen: Christsein nur nicht lügen, nicht klauen, ehrliche Steuererklärung, usw.; zu langweilig, reizte viele Jugendliche nicht;) (meine Angst vorm Mallorca-Christsein schildern)
- Kann Gott dich ganz in Anspruch nehmen?
3. Teil: Hilfen zur Lösung
Zustand erkennen und bekennen
Dies kann sehr schwer sein, wenn:
- man den anderen bisher etwas vorgespielt hat; z.B. man steht in der Mitarbeit und muß dann bekennen, daß man nach eigenen Vorstellungen gelebt und mitgearbeitet hat.
- man schon viele Jahre so gelebt hat und immer den Oberbefehl über sein Leben für eine so lange Zeit bei sich behalten hat. (z.B. das Christsein, das der Christ aus der Gefährdetenhilfe erlebte)
- man viele Mitarbeitsanfragen abgelehnt hat, mit den Worten: „Dies ist nicht mein Auftrag.“, in Wirklichkeit sich von eigenen Vorstellungen und Lust leiten ließ.
Ausweg
Der Ausweg ist:Noch einmal der Psalmvers von vorhin (Psalm 37,4):
Dieses Psalmwort hat nun noch einen zweiten Teil (V.4b; lesen). Dein Herz sehnt sich nicht in Wirklichkeit nach Reichtum, Trägheit (Laß Ruhe mir), Zerstreuung, sondern es sehnt sich nach Ruhe in Gott. Es sehnt sich nach den Früchten des Geistes (Gal.5,22;), es sehnt sich letzt endlich nach enger Gemeinschaft mit Gott, nach Erlebnissen mit Gott. Joab hatte dies alles nicht, weder Gemeinschaft mit Gott, noch Ruhe, Frieden, Freude, Freundlichkeit, usw. Wenn du dich Gott ganz auslieferst, dann können diese Dinge in dir anfangen zu wachsen. Vielleicht hast Du schon viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, ein freudloses, friedloses Christsein hinter dir, vielleicht merkst du, daß dir in deinem Christsein etwas fehlt, obwohl du vielleicht manchmal etwas mit Gott erlebst; wenn es so ist, dann gestehe es doch vor dir selber und vor Gott ein. Überschlage die Kosten und dann liefere dich ganz Jesus aus. Bete zu Jesus, so in der Art:
„Herr Jesus mein Leben soll dir ganz gehören, ob ich in die Außenmission soll oder hierbleiben soll, ob ich einmal Familie haben soll oder nicht, ob ich nun in der Jugend, Jungschar, TJE, oder sonst wo mitarbeiten soll, ob ich mich um Leute kümmern soll, die ich eigentlich nicht mag, usw. usw. Herr Jesus verändere du auch meine Meinungen und Sichtweisen, wenn sie dir nicht gefallen.“
Wichtig ist, daß du, bevor du so betest, auch wirklich die Kosten überschlägst und wirklich willst und nicht nur aus einem Gefühl heraussagst: Herr Jesus, dir will ich ganz gehören.
Eins kann ich euch sagen: Es lohnt sich. Ihr dürft bei alledem niemals vergessen, daß Jesus euer Bestes will, in beiderlei Hinsicht. Er will, daß ihr euer Bestes, euer ganzes Leben, ihm zur Verfügung stellt, dafür will er euch das Beste geben, was es gibt, und das ist er selber. Und mit ihm habt ihr das gefunden, was ihr im Grunde eures Herzens schon immer gesucht habt. Ferner dürft ihr nicht vergessen, daß Jesus euch niemals überfordert oder Dinge von euch verlangt, die ihr nicht tun könnt. Jesus vergewaltigt keinen. Aber wenn ihr euch ganz ausliefert, fängt Jesus an, euch zu verändern, Stück für Stück, Schritt um Schritt, und dann könnt ihr auf einmal Dinge mit Freuden tun, die ihr früher nicht konntet. Aber das so eine schrittweise Erneuerung kommt, darüber müßt ihr euch bei so einer Ganzhingabe schon klar sein. Sicherlich ist es bei den meisten Betreffenden richtig, wenn sie mit einem Seelsorger zusammen darüber beten und sprechen. Komm zu Jesus, ganz!