Jugendfreizeit, 24.3.08

Psalm 139

(komplett vorlesen (lassen))

Mein Schöpfer kennt mich durch und durch

1 Ein Lied Davids. Herr, du durchschaust mich, du kennst mich bis auf den Grund. 2 Ob ich sitze oder stehe, du weißt es, du kennst meine Pläne von ferne. 3 Ob ich tätig bin oder ausruhe, du siehst mich; jeder Schritt, den ich mache, ist dir bekannt. 4 Noch ehe ein Wort auf meine Zunge kommt, hast du, Herr, es schon gehört. 5 Von allen Seiten umgibst du mich, ich bin ganz in deiner Hand. 6 Dass du mich so durch und durch kennst, das übersteigt meinen Verstand; es ist mir zu hoch, ich kann es nicht fassen. 7 Wohin kann ich gehen, um dir zu entrinnen, wohin fliehen, damit du mich nicht siehst? 8 Steige ich hinauf in den Himmel - du bist da. Verstecke ich mich in der Totenwelt - dort bist du auch. 9 Fliege ich dorthin, wo die Sonne aufgeht, oder zum Ende des Meeres, wo sie versinkt: 10 auch dort wird deine Hand nach mir greifen, auch dort lässt du mich nicht los. 11 Sage ich: »Finsternis soll mich bedecken, rings um mich werde es Nacht«, 12 so hilft mir das nichts; denn auch die Finsternis ist für dich nicht dunkel und die Nacht ist so hell wie der Tag. 13 Du hast mich geschaffen mit Leib und Geist, mich zusammengefügt im Schoß meiner Mutter. 14 Dafür danke ich dir, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. An mir selber erkenne ich: Alle deine Taten sind Wunder! 15 Ich war dir nicht verborgen, als ich im Dunkeln Gestalt annahm, tief unten im Mutterschoß der Erde. 16 Du sahst mich schon fertig, als ich noch ungeformt war. Im Voraus hast du alles aufgeschrieben; jeder meiner Tage war schon vorgezeichnet, noch ehe der erste begann. 17 Wie rätselhaft sind mir deine Gedanken, Gott, und wie unermesslich ist ihre Fülle! 18 Sie sind zahlreicher als der Sand am Meer. Nächtelang denke ich über dich nach und komme an kein Ende. 19 Gott, bring sie doch alle um, die dich und deine Gebote missachten! Halte mir diese Mörder vom Leib! 20 Sie reden Lästerworte gegen dich; Herr, deine Feinde missbrauchen deinen Namen! 21 Wie ich sie hasse, die dich hassen, Herr! Wie ich sie verabscheue, die gegen dich aufstehen! 22 Deine Feinde sind auch meine Feinde, ich hasse sie glühend. 23 Durchforsche mich, Gott, sieh mir ins Herz, prüfe meine Wünsche und Gedanken! 24 Und wenn ich in Gefahr bin, mich von dir zu entfernen, dann bring mich zurück auf den Weg zu dir!

Was ist die Botschaft dieses Psalms?

Gott kennt Dich durch und durch.

Er weiß alles von Dir und weiß immer, was und warum Du etwas machst.

Ob Du heimlich klaust, oder heimlich Drogen nimmst, ob Du Deine Eltern häufig belügst, oder ob Du heimlich oft weinst oder Angst hast, Gott weiß das alles.

Nun denkst Du, ob Gott das nun weiß oder nicht, egal, Hauptsache, er sagt es keinem weiter.

Der Psalmschreiber David stellt für sich fest:

Dass du mich so durch und durch kennst, das übersteigt meinen Verstand; es ist mir zu hoch, ich kann es nicht fassen.

Ist das jetzt gut oder schlecht für einen?

David hatte eine Beziehung zu Gott, er hat ihm vertraut und von daher hat er keine Angst.
Dieses Wissen über die totale Offenheit gegenüber Gott führt ihn zu folgender Erkenntnis:

 13 Du hast mich geschaffen mit Leib und Geist, mich zusammengefügt im Schoß meiner Mutter. 14 Dafür danke ich dir, es erfüllt mich mit Ehrfurcht. An mir selber erkenne ich: Alle deine Taten sind Wunder!

Er geht noch weiter:

16 Du sahst mich schon fertig, als ich noch ungeformt war. Im Voraus hast du alles aufgeschrieben; jeder meiner Tage war schon vorgezeichnet, noch ehe der erste begann.

Gott hat ihn schon als Embryo gesehen und wußte, was aus ihm wird.

Und das übersteigt wirklich unseren Verstand.

David ist offen vor Gott. Er drückt seinen Haß gegenüber anderen Menschen aus.

Ich finde das eher unangenehm, wenn ich solche Haß-Verse lese. Das geht euch wahrscheinlich auch so.

Aber David ist offen vor Gott und das könnt ihr auch sein.

Wenn ihr mit Menschen nicht klarkommt, könnt ihr das vor Gott auch offen sagen.

Er weiß es sowieso und freut sich, wenn ihr ehrlich seid.

Aber bleibt nicht dabei stehen, daß vor Gott alles raus läßt, was ihn bewegt:

23 Durchforsche mich, Gott, sieh mir ins Herz, prüfe meine Wünsche und Gedanken! 24 Und wenn ich in Gefahr bin, mich von dir zu entfernen, dann bring mich zurück auf den Weg zu dir!

Und dieser Schluß ist für mich das Entscheidende:

Offen und ehrlich vor Gott sein und dann sich mit ihm auf den Weg machen.

Nicht nur bei seinem Haß, bei seinem Mist stehen zu bleiben, sondern ihn bitten:

Herr, Du siehst alles in mir, Du kennst mich komplett. Leite mich, verändere mich so, wie Du willst, daß ich so lebe, wie Du möchtest.

AMEN